Nach tödlichem A4-Unfall mit 557-PS-Mercedes: Werden die Ermittlungen gegen den Fahrer eingestellt?
Siebenlehn (Sachsen) - Es waren schreckliche Unfallbilder: Im August 2020 kam ein 557 PS starker Mercedes, offenbar wegen eines Reifenplatzers, von der A4 bei Siebenlehn ab und landete im Straßengraben. Ein 22-Jähriger verstarb, drei weitere Insassen - darunter auch der Fahrer (30) - wurden schwer verletzt. Die Staatsanwaltschaft ermittelt noch immer gegen den Mercedes-Fahrer.
"Der Beschuldigte wird aktuell durch seinen Anwalt vertreten. Er gibt an, dass kein Verstoß gehen die Sorgfaltspflicht vorgelegen habe", sagte Oberstaatsanwältin Ingrid Burghart gegenüber TAG24.
In den kommenden Wochen werde sich entscheiden, ob gegen den Fahrer Anklage wegen fahrlässiger Tötung erhoben wird. Sollte dies der Fall sein, muss der 30-Jährige mit einer Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren rechnen.
Sollten die Ermittlungen eingestellt und keine Anklage erhoben werden, würde der Fahrer ohne Strafe davonkommen.
Aktuell kaum vorstellbar. Denn offenbar bretterte der 30-Jährige mit einer überhöhten Geschwindigkeit von über 200 km/h über die A4, hatte sein Turbo-Gefährt nach einem Reifenplatzer nicht mehr unter Kontrolle, kam von der Autobahn ab, knallte gegen einen Baum und landete schlussendlich im Straßengraben.
Von dem Mercedes-Benz CLS 63 AMG war nach dem Unfall nur noch ein Blechklumpen übrig!
Für einen 22-Jährigen, der offenbar auf der Rückbank saß, kam jede Hilfe zu spät. Er verstarb noch an der Unfallstelle. Ein weiterer Mitfahrer (27), eine Frau (20) und der Fahrer wurden schwer verletzt aus dem Fahrzeug gerettet.
Laut Polizei entstand ein Sachschaden von rund 63.000 Euro.
Titelfoto: Haertelpress