Biber-Alarm auf der A4! Umgenagter Baum trifft Auto
Dresden/Ohorn - Seit Jahren ist der Biber in Sachsen auf dem Vormarsch. Der Baumnager verändert mit seinen weitflächigen Fällungen und Bau-Tätigkeiten nicht nur ganze Landstriche. Er kann auch zur Gefahr für Autofahrer werden. Jetzt gab es einen ernsten Biber-Zwischenfall auf der A4.
Für eine Fiatfahrerin muss es am vergangenen Samstagabend gegen 18.45 Uhr ein Riesenschock gewesen sein. Auf der A4 (Fahrtrichtung Görlitz) krachte zwischen Ohorn und Burkau plötzlich von rechts ein Baum auf die Fahrbahn und touchierte dabei das Fahrzeug.
Die alarmierten Beamten stellten kurz darauf fest, dass der etwa zehn Meter hohe Laubbaum, der über einen Wildzaun und die Leitplanke auf den Standstreifen und die rechte Fahrbahn gestürzt war, gefällt worden war.
Der Täter war aufgrund der eindeutigen Spurenlage schnell ermittelt: Ein Biber hatte den Baumstamm durchgenagt.
Allerdings erfolgte keine "Festnahme": "Der Biber ist flüchtig", so Polizeisprecher Sven Möller (45). Schaden an Leitplanke, Wildzaun und Auto: 1200 Euro.
Serientäter am Werk? Feuerwehr entdeckt weitere angenagte Bäume
"Wir konnten Merkmale von Biberspuren am Baum erkennen", bestätigt auch Andrej Seihn (45), Gemeindewehrleiter der Freiwilligen Feuerwehr Ohorn, die mit elf Kameraden und drei Fahrzeugen anrückte.
"Wir haben mit der Polizei die Verkehrsabsicherung vorgenommen und den Baum zurückgeschnitten", so Andrej Seihn. Rund 75 Minuten dauerte der tierische Einsatz. Der Verkehr wurde während dieser Zeit auf der linken Fahrspur vorbeigeleitet.
Doch der Biber hat noch mehr auf dem Kerbholz: Weitere Bäume in der Umgebung sind ebenso angenagt. Die Autobahnmeisterei wird die Bäume begutachten und eventuell weitere Fällungen vornehmen.
"So einen Einsatz haben wir in der Vergangenheit noch nicht gehabt", so der Gemeindewehrleiter, der mit seinen Kameraden an dieser Stelle schon öfter dort ansässige Schwäne von der Autobahn gerettet hat.
Titelfoto: Bildmontage: Freiwillige Feuerwehr Ohorn, dpa/Felix Heyder