Reisebus mit knapp 50 Menschen entgeht knapp Tragödie! Polizei lobt Fahrer
Nordhausen - Ein Reisebus mit fast 50 Menschen an Bord ist am Samstag in Deutschland knapp einer Tragödie entgangen.
Der Bus kam in den frühen Morgenstunden von der Autobahn 38 an der Grenze von Thüringen und Sachsen-Anhalt von der Fahrbahn ab, wie die Autobahnpolizei mitteilte. Danach fuhr er knapp 200 Meter durch den Grünstreifen und kam schließlich schräg zum Stehen.
Ein Mensch rutschte demnach bei dem Manöver aus dem Sitz und verletzte sich leicht. Die restlichen 43 Fahrgäste und die beiden Fahrer an Bord blieben laut Polizei unverletzt.
Die Passagiere hätten "wahnsinniges Glück" gehabt, sagte eine Polizei-Sprecherin. "Hätte es an der Stelle andere Böschungsverhältnisse gegeben oder hätte er eine Leitplanke getroffen, dann wäre das Fahrzeug definitiv nicht auf vier Rädern zum Stehen gekommen." Eine aufsteigende Leitplanke an der Stelle hätte etwa "wie eine Sprungschanze" gewirkt.
Ursache für den Unfall sei ein technischer Defekt gewesen: Wegen einer kaputten Bremsleitung habe das Notbremssystem des Busses ausgelöst. Daraufhin habe die Lenkeinrichtung blockiert und der Bus habe nach rechts gezogen.
Der Busfahrer habe geistesgegenwärtig reagiert und gegengelenkt, lobte die Sprecherin. Den Bus bei der hohen Geschwindigkeit noch auf der Bankette ausrollen zu lassen, sei kein leichtes Manöver.
Erinnerungen an tödliches Bus-Unglück auf A9
Für die Bergung des Busses war die A38 zwischen Berga (Landkreis Mansfeld-Südharz) und Heringen (Landkreis Nordhausen) am Samstagvormittag mehrere Stunden gesperrt. Die Fahrgäste wurden zur Feuerwehr in Nordhausen gebracht und dort betreut.
Der Unfall weckt Erinnerungen an das Flixbus-Unglück mit vier Toten auf der A9 bei Leipzig Ende März. Damals war ein Doppeldecker-Bus mit 54 Menschen an Bord von der Fahrbahn abgekommen und auf die Seite gestürzt. Vier Frauen starben.
Titelfoto: Silvio Dietzel