Fahrer stirbt, Laster explodiert, Brücke beschädigt: Heftige Unfälle legen A38 lahm
Weißenfels - Bei einem schweren Unfall auf der A38 in Höhe des Autobahnkreuzes Rippachtal ist am Donnerstagabend der Fahrer eines Kleintransporters ums Leben gekommen. Nur wenige Stunden später kam es im Stauende zu mehreren heftigen Explosionen.
Wie ein Sprecher der Polizei in Halle erklärte, hatte der Fahrer eines Kleintransporters mit Anhänger gegen 20.45 Uhr eine Panne auf der Autobahn in Fahrtrichtung Göttingen erlitten. Sein Gefährt soll er nach ersten Erkenntnissen noch auf dem Standstreifen abgestellt und dieses dann verlassen haben, um ein Warndreieck aufzustellen. Dabei wurde er von einem weiteren Laster erfasst und überrollt. Der Mann verstarb noch an der Unfallstelle.
Während die Bergungsarbeiten noch liefen, ereignete sich gegen 23.48 Uhr am Stauende, direkt auf der Saalebrücke nahe der Ortschaft Schkortleben, ein zweiter heftiger Unfall. Dabei hieß es zunächst, dass ein Gefahrguttransport auf das Stauende krachte.
Wie die Polizei inzwischen mitteilte, hatte jedoch der Fahrer eines weiteren Lasters aus bisher unbekannter Ursache das Stauende zu spät erkannt und war auf einen dort haltenden und mit Gasflaschen beladenen Sattelzug aufgefahren.
Der Sattelzug geriet in Brand, mehrere Gasflaschen explodierten und wurden auf angrenzende Felder geschleudert. Die Felder fingen dadurch wiederum Feuer, sodass auch die unter der Saalebrücke verlaufende Straße für etwa fünf Stunden gesperrt werden musste.
A38-Crashs: Mehr als 100 Kräfte der Feuerwehr im Einsatz
Kameraden der Feuerwehr konnten der Lage schließlich Herr werden. Aufgrund der gefährlichen Ladung konnten sie sich zunächst nur vorsichtig an die Laster herankämpfen. Selbst als die Flammen gelöscht waren, lagen überall um die Unglücksstelle herum noch Gasflaschen verteilt.
Mehr als 100 Kräfte der Feuerwehr, elf Rettungswagen, zwei Notarztwagen, ein Rettungshubschrauber, die Autobahnmeisterei sowie Kräfte der Polizei kamen zum Einsatz.
Die Zahl der Verletzten wurde inzwischen korrigiert. Demnach kamen nicht zehn, sondern lediglich vier Menschen zu Schaden. Alle wurden laut Polizei leicht verletzt und zur Behandlung in Krankenhäuser in Merseburg, Querfurt und Weißenfels gebracht.
Die Schadenshöhe allein an den Fahrzeugen beläuft sich nach ersten Schätzungen auf mehr als 100.000 Euro. Wie hoch der Schaden an der Saalebrücke sowie einem ebenfalls in Mitleidenschaft gezogenen Gebäude ausfällt, konnte noch nicht gesagt werden.
Die Brücke musste in beiden Richtungen voll gesperrt werden. Wie lange diese Sperrung noch andauern wird, kann derzeit nicht gesagt werden. Dazu müssen zuvor die explosiven Gasflaschen geborgen und das Brückenbauwerk sowie die Fahrbahn überprüft werden.
Erstmeldung vom 30. August, 6.45 Uhr. Zuletzt aktualisiert um 10.30 Uhr.
Titelfoto: Montage: EHL Media + Facebook/FeuerwehrWeissenfels