Tödliches Ende einer Schleuser-Fahrt: Kleintransporter überschlägt sich und landet im Graben
Pirna - Tödliches Ende einer Schleuser-Verfolgungsjagd auf der A17: Gegen 6 Uhr wollte eine Streife der Bundespolizei am heutigen Donnerstag einen Kleintransporter Renault Trafic kontrollieren, der aus Tschechien nach Sachsen eingereist war. Doch der Fahrer (22) des Wagens mit Berliner Kennzeichen ignorierte die Anweisung anzuhalten und gab Gas. Die Bundespolizei nahm die Verfolgung auf.
Kurz nach der Anschlussstelle Bahretal raste der Transporter plötzlich rechts der A17 die Böschung hoch, durchbrach einen Wildzaun, überschlug sich und landete im Graben an einer Zufahrt zu einem Steinbruch.
Im Transporter bot sich Polizei und alarmierten Rettern ein schlimmes Bild: Sieben Menschen - darunter ein Kind - waren durch den Unfall verletzt worden, darunter einige auch schwer. Bei einer jungen Frau konnten die Retter nur noch den Tod feststellen.
"Der Fahrer war zunächst geflüchtet", so Bundespolizeisprecherin Antje Weller. Ein Polizeihund nahm die Fährte auf, ein Hubschrauber unterstützte die Suche aus der Luft.
Der 22-Jährige konnte gegen 9 Uhr in der Nähe gestellt werden. Er war ebenfalls verletzt. Wie die Frau ums Leben kam und ob sie möglicherweise schon vor dem Unfall tot war, soll eine Obduktion klären.
Gerade erst vor ein paar Tagen sprang in der Nähe des Grenzübergangs Raitzenhain ein Schleuser aus einem fahrenden Kleintransporter. Das Fahrzeug mit 22 Menschen rollte in einen Seitengraben. Drei Migranten waren verletzt worden.
Titelfoto: xcitepress