Feuerball auf der A10: Suff-Fahrer hinterlässt Trümmerfeld mit Schwerverletzten
Mühlenbeck - Dramatische Szenen auf der A10 bei Mühlenbeck (Landkreis Oberhavel): Bei einem Unfall sind drei Menschen schwer verletzt worden.
Wie die Polizei mitteilte, donnerte ein betrunkener VW-Fahrer am späten Mittwochabend auf der mittleren Fahrbahn in Richtung Hamburg mit ziemlich hoher Geschwindigkeit und offenbar ungebremst von hinten in einen Kleintransporter.
Der Transporter wurde nach rechts gegen einen Lkw geschleudert und landete in der Böschung.
Der VW driftete nach links ab und knallte regelrecht in die Schutzplanke.
Ein Feuerball stieg auf, als der Transporter den vollen Dieseltank des Lkw aufriss und etwa 800 Liter Kraftstoff ausliefen, wie Videoaufnahmen einer Dashcam zeigen.
Mateusz Serafinski, dessen Kamera den Crash filmte, berichtete: "Ich bin als Lkw rechts gefahren, plötzlich kam ein Fahrzeug an mir vorbei und hat mit hoher Geschwindigkeit überholt. Dann gab es einen Crash und plötzlich hat sich der Wagen überschlagen, das war unglaublich in diesem Moment. Ich habe noch andere Lkw-Fahrer gewarnt und dann kamen die Rettungskräfte."
Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienst, darunter auch ein Hubschrauber, rückten an. Sie fanden dann ein Trümmerfeld vor, das sich über mehrere Hundert Meter erstreckte. Die Fahrzeuge waren stark deformiert.
Unfall auf der A10 mit Schwerverletzten
Einsatzkräfte der Feuerwehr mussten zwei eingeklemmte Insassen mit einem hydraulischen Rettungsgerät aus dem Kleintransporter befreien. Die Verletzten kamen den Angaben nach mit Knochenbrüchen in ein Krankenhaus.
Auch der Fahrer des VW wurde schwer verletzt. Die Polizei ließ ihn pusten – 1,42 Promille!
Erschreckend: Nach TAG24-Informationen sollen zahlreiche Autofahrer bewusst an der Unfallstelle vorbeigefahren sein.
Einsatzleiter Alexander Hendriock der Freiwilligen Feuerwehr Mühlenbeck sagte: "Bei jedem Unfall ist Zivilcourage wichtig. Wenigstens die Rettungskette in Gang setzen, das kann jeder, und das sollte das mindeste sein, was man machen kann."
Es bildeten sich lange Staus. Eine Reinigungsfirma musste die Fahrbahn reinigen. Der Autobahnabschnitt nördlich von Berlin war bis zum Donnerstagmorgen gesperrt.
Titelfoto: Julian Stähle