Laster rutscht weg: Tausende Fische sterben auf Autobahn

Sittensen - Nach einem schweren Unfall ist die A1 am Samstag zwischen Elsdorf und Sittensen in beiden Richtungen gesperrt.

Wegen des Unfalls sind beide Richtungen der A1 blockiert.
Wegen des Unfalls sind beide Richtungen der A1 blockiert.  © JOTO

Am späten Freitagabend kam es auf dem Abschnitt zu einem Unglück. Dabei wurden vier Menschen verletzt und wurden in Kliniken gebracht, wie die Feuerwehr mitteilte. Außerdem starben tausende Forellen.

Ein mit etwa 7000 lebendigen Fischen beladener Lastwagen geriet nach Polizeiangaben gegen 23.50 Uhr auf der glatten Fahrbahn kurz hinter Sittensen in Richtung Bremen ins Schleudern und blieb quer stehen.

Daraufhin kollidierte der nachfolgende Laster eines 51-Jährigen mit dem Fischtransporter und schleuderte diesen gegen die Mittelleitplanke. Der Fahrer blieb unverletzt. Die 57-jährige Fahrerin des Fischlasters sowie ihr 59 Jahre alter Beifahrer wurden leicht verletzt.

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Einer der Tierbehälter geriet durch die Wucht der Kollision auf die Gegenfahrbahn. Zwei Lastwagen und mehrere Fahrzeuge stießen damit zusammen. Die Forellen verteilten sich auf beiden Fahrbahnen und verendeten.

Ein stangenförmiges Fahrzeugteil des Lasters schleuderte auf die Gegenfahrbahn in Richtung Hamburg und traf dort die Windschutzscheibe eines Audi. Dort bohrte es sich zwischen die Sitze. Der Audi verunfallte und der 44-jährige Fahrer wurde leicht verletzt, sein 38 Jahre alter Beifahrer erlitt schwere Verletzungen.

Unzählige Forellen landeten bei dem Unfall auf der A1 und starben.
Unzählige Forellen landeten bei dem Unfall auf der A1 und starben.  © JOTO
Ein Fahrzeugteil schlug durch die Windschutzscheibe eines Autos.
Ein Fahrzeugteil schlug durch die Windschutzscheibe eines Autos.  © JOTO

Deswegen mussten Feuerwehrleute Schutzanzüge anlegen

Zwei Feuerwehrleute legten Hitzeschutzanzüge an und kümmerten sich um die Sauerstoffbehälter.
Zwei Feuerwehrleute legten Hitzeschutzanzüge an und kümmerten sich um die Sauerstoffbehälter.  © JOTO

Zudem hatte der Fischlaster Sauerstoffbehälter geladen. Diese wurden bei dem Unfall ebenfalls auf die Gegenfahrbahn geschleudert, der 26-jährige Fahrer eines Sattelzugs konnte nicht ausweichen und kollidiert damit. Er blieb unverletzt. Der Tank entleerte sich aber sofort.

Den zweiten mussten Feuerwehrleute kontrolliert ablassen, dazu mussten sie Hitzeschutzanzügen und Atemschutz tragen.

Der Grund: Damit Sauerstoff in Behältern flüssig gelagert werden kann, wird er auf minus 186 Grad abgekühlt. Beim Ausströmen können Verbrennungen entstehen.

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Für den Gefahrguteinsatz musste außerdem ein Radius von 200 Metern um den Behälter abgesperrt werden. Darunter befand sich ebenfalls die Hansestraße in Sittensen, die auf einer Brücke über die A1 führt, denn die Sauerstoffflaschen lagen direkt darunter.

Der Sachschaden beläuft sich auf mindestens 200.000 Euro.

Die A1 wurde in beide Richtungen voll gesperrt. Auch am Samstagvormittag liefen die Aufräum- und Bergungsarbeiten noch. Vermutlich wird die Strecke erst am Nachmittag wieder freigegeben. Es kam zu langem Stau.

Erstmeldung: 9.36 Uhr. Zuletzt aktualisiert: 12.33 Uhr.

Titelfoto: Montage: JOTO (2)

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