Drei Tote bei Horror-Unfällen auf A1: Strecke gesperrt, Beteiligte geflüchtet

Dinklage - Schlimme Bilder auf der A1 in Niedersachsen: Bei drei aufeinanderfolgenden Unfällen im Bereich Dinklage starben am Dienstag drei Menschen. Die Situation war lange unübersichtlich. Die A1 ist in Richtung Hamburg voll gesperrt.

Die Polizei setzte Hunde zur Suche nach den geflüchteten Autoinsassen ein.
Die Polizei setzte Hunde zur Suche nach den geflüchteten Autoinsassen ein.  © Jörn Hüneke

Zuerst stieß gegen 5.20 Uhr ein Audi aus Polen mit einem vorausfahrenden Sattelzug zusammen, teilte die Polizei mit. Der Unfall geschah in Fahrtrichtung Hamburg etwa zwei Kilometer hinter der Anschlussstelle Lohne/Dinklage. Bilder vom Unfallort zeigen, dass der Wagen gegen die Mittelleitplanke geschleudert wurde.

Die Polizei geht davon aus, dass drei Personen in dem Auto saßen und das Wrack nach der Kollision verlassen haben. Ein VW erfasste einen Insassen noch auf der Fahrbahn. Die Person starb.

Der VW krachte in die Leitplanke auf der rechten Seite. Dabei erlitt der 55-jährige Fahrer aus Osnabrück schwere Verletzungen, er kam in eine Klinik. Der Fahrer des Sattelzuges blieb unverletzt.

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Von den anderen beiden – möglicherweise verletzten – Insassen des Audi fehlt jede Spur. Sie flüchteten zu Fuß von der Unfallstelle. Die Polizei setzte einen Hubschrauber, Drohnen der Feuerwehr sowie Suchhunde ein, um sie aufzuspüren. Bis zum Nachmittag konnten sie nicht aufgespürt werden. Wieso die Personen flüchteten, ist völlig unklar.

Die Polizei bittet die Bevölkerung darum, sie sofort anzurufen, wenn Verletzte rund um den Motorpark Lohne und Dinklage gesichtet werden.

Aus diesem Audi stiegen drei Personen aus, eine wurde noch auf der Fahrbahn von einem Auto überfahren.
Aus diesem Audi stiegen drei Personen aus, eine wurde noch auf der Fahrbahn von einem Auto überfahren.  © Jörn Hüneke

Tödlicher Unfall im Stau auf A1 mit mehreren beteiligten Lastwagen

Im Rückstau kam es zu einem tödlichen Lastwagen-Unfall.
Im Rückstau kam es zu einem tödlichen Lastwagen-Unfall.  © Jörn Hüneke

Der zweite tödliche Unfall geschah wegen des Staus, der sich aufgrund des ersten Unglücks gebildet hatte. Ein 53-jähriger Lastwagenfahrer aus Bramsche bemerkte den Rückstau zu spät und fuhr auf der rechten Spur auf einen anderen Sattelzug auf.

Dieser wurde auf den Brummi vor ihm und der auf das Gespann davor geschoben, sodass am Ende vier Lkw in den Unfall verwickelt waren.

Der 53--jährige Unfallverursacher wurde in seiner Fahrerkabine eingeschlossen. Er erlitt so schwere Verletzungen, dass er am Unfallort starb.

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Zudem wurde ein Lastwagenfahrer eingeklemmt und schwer verletzt. Ein 31-jähriger Fahrer erlitt leichte Verletzungen, der bei der Unfall ganz vorne stehende 45 Jahre alte Brummifahrer blieb unverletzt.

Dritter tödlicher Unfall auf A1 ebenfalls im Rückstau

Die Polizei leitet den Verkehr von der A1 ab.
Die Polizei leitet den Verkehr von der A1 ab.  © Jörn Hüneke

Ein weiterer tödlicher Unfall ereignete sich ebenfalls im Stau, der bis zur Anschlussstelle Holdorf reichte. Eine 29 Jahre alte Audi-Fahrerin bemerkte gegen 10 Uhr den stehenden Verkehr zu spät.

Sie fuhr mit ihrem Wagen unter einen Lastwagen. Dabei erlitt sie so schwere Verletzungen, dass auch sie an der Unfallstelle starb. Der 32-jährige Lkw-Fahrer erlitt leichte Verletzungen.

Wegen des Unfalls wurde die zuvor ab der Anschlussstelle Lohne/Dinklage geltende Vollsperrung der A1 in Richtung Norden vorverlegt. Die Autobahn war bis 13.30 Uhr an der Anschlussstelle Holdorf gesperrt.

Derzeit dauert die Sperrung an der Anschlussstelle Lohne/Dinklage an, der Verkehr wird abgeleitet. Die Polizei geht davon aus, dass sie voraussichtlich bis in den frühen Abend andauern wird. Die Bergungsarbeiten an der Unfallstelle laufen.

Ortskundige Autofahrer werden gebeten, das Gebiet weiträumig zu umfahren. Die empfohlene Umleitung ist U11.

Erstmeldung: 11.55 Uhr. Zuletzt aktualisiert: 16.16 Uhr.

Titelfoto: Jörn Hüneke

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