Tragischer Schulbusunfall: 13 teils Schwerverletzte, ein Kind kommt ums Leben

Sehmatal - Tödlicher Unfall im Erzgebirge: Am Dienstagmorgen sind im Sehmataler Ortsteil Cranzahl ein Schulbus und ein Winterdienstfahrzeug kollidiert. Ein Kind starb.

An der Unfallstelle war auch ein Rettungshubschrauber im Einsatz.
An der Unfallstelle war auch ein Rettungshubschrauber im Einsatz.  © Niko Mutschmann

Der Unfall passierte gegen 6.30 Uhr auf der K7131/Richterstraße. Laut Polizei ist ein Schulbus auf der abschüssigen Straße seitlich mit einem Streufahrzeug des Winterdienstes (Fahrer: 36) zusammengestoßen. In der Folge prallte der Bus noch frontal gegen einen Baum. Der Aufprall war so stark, dass der Bus im vorderen Bereich komplett zerstört wurde. Das Fahrzeug vom Typ MAN war in Richtung Cranzahl unterwegs.

Bei dem Unfall wurden zwei Erwachsene schwer verletzt, darunter auch der Busfahrer (45). Bei der zweiten Verletzten handelt es sich um eine 59 Jahre alte Frau. Die Verletzten kamen ins Krankenhaus.

Ein Junge kam ums Leben. Bei dem Opfer handelt es sich um einen Schüler. Der Zehnjährige wurde so schwer verletzt, dass er trotz Reanimationsmaßnahmen noch am Unfallort verstarb.

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"Zehn weitere Businsassen im Alter zwischen elf und 39 Jahren erlitten ebenso leichte Verletzungen, konnten das Krankenhaus aber bereits wieder verlassen", so ein Sprecher der Polizeidirektion Chemnitz.

Die Unfallursache ist noch unklar. Nach ersten Erkenntnissen könnte Straßenglätte schuld sein. Der Unfalldienst ist vor Ort und hat die Ermittlungen aufgenommen.

Der Schulbus war zunächst seitlich mit einem Winterdienstfahrzeug zusammengestoßen.
Der Schulbus war zunächst seitlich mit einem Winterdienstfahrzeug zusammengestoßen.  © Niko Mutschmann

Kreisstraße weiterhin gesperrt

Der Bus prallte nach dem Zusammenstoß mit dem Winterdienstfahrzeug noch gegen einen Baum.
Der Bus prallte nach dem Zusammenstoß mit dem Winterdienstfahrzeug noch gegen einen Baum.  © Niko Mutschmann

Am Dienstagmorgen hat Regen auf vielen Straßen im Erzgebirge zu Glatteis geführt. "Die Niederschläge wurden am Morgen durch eine warme Luftschicht in etwa 1500 Metern von Schnee in Regen umgewandelt", erläuterte Florian Engelmann vom Deutschen Wetterdienst auf Anfrage.

Die Kreisstraße ist auch mehrere Stunden nach dem schrecklichen Unfall noch zwischen Cranzahl und B95 in beide Richtungen voll gesperrt. Die Polizei bittet ortskundige Autofahrer das Gebiet weiträumig zu umfahren.

Neben Polizei, Rettungsdienst und Feuerwehr war auch ein Rettungshubschrauber an der Unfallstelle im Einsatz.

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Der entstandene Schaden liegt bei etwa 100.000 Euro.

In der Region ist die Anteilnahme groß: "Ich bin selbst Familienvater. So ein tragischer Unfall nimmt einen schon sehr mit", sagt Sehmatals Bürgermeister Sebastian Nestler (49, FWBF). In seinem Rathaus sei es heute sehr still gewesen. Auch Landrat Rico Anton (46, CDU) zeigte sich tief bestürzt über den tragischen Unfall: "Ich spreche der Familie des Unfallopfers mein aufrichtiges Beileid aus und bin mit meinen Gedanken bei ihnen."

Inzwischen hat sich auch der sächsische Kultusminister Christian Piwarz (48, CDU) zu dem Unfall zu Wort gemeldet. Er sei erschüttert angesichts der schlimmen Nachrichten. "Meine Gedanken sind bei den verletzten Kindern und ihren Eltern. Wir werden der betroffenen Schule und den Schülerinnen und Schülern jegliche Unterstützung bieten, die sie in dieser Situation benötigen."

Bei den Kindern im Bus soll es sich laut Kultusministeriums um Grundschüler gehandelt haben. Die unverletzten Kinder werden aktuell psychologisch betreut.

Erstmeldung: 5. Dezember, 9.02 Uhr, zuletzt aktualisiert: 5. Dezember, 18.18 Uhr

Titelfoto: Niko Mutschmann

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