Schwerer Zugunfall: Mehrere Verletzte - Wichtige Bahnstrecke tagelang gesperrt

Kerpen - Auf der Bahnstrecke zwischen Köln und Aachen ist bei Kerpen ein Güterzug mit einem Bauzug zusammengestoßen. Dabei sind die Lok und zehn Waggons des Güterzugs entgleist. Die Strecke bleibt voraussichtlich mehrere Tage gesperrt - es gibt massive Einschränkungen im Verkehr.

Ein Großaufgebot an Hilfskräften war in der Nacht zu Freitag im Einsatz, nachdem bei Kerpen zwei Züge zusammengestoßen waren.
Ein Großaufgebot an Hilfskräften war in der Nacht zu Freitag im Einsatz, nachdem bei Kerpen zwei Züge zusammengestoßen waren.  © Feuerwehr Kerpen/X

Nach Angaben der Feuerwehr hatte sich der Unfall in der vergangenen Nacht gegen 1.20 Uhr auf Höhe der Ortslage Dorsfeld ereignet. Zunächst war ein Großaufgebot an Hilfskräften im Einsatz, bis zum frühen Morgen konnte dieses aber wieder reduziert werden.

Nach Angaben der Bundespolizei erlitt der Triebfahrzeugführer des Güterzugs bei dem Zusammenstoß schwere Verletzungen und kam in ein Krankenhaus. Zwei weitere Personen wurden ebenfalls verletzt, allerdings nicht schwer. Alle Patienten befinden sich gegenwärtig im Krankenhaus.

Wie es zu dem Zusammenstoß kam, war zunächst unklar. Die Bundespolizei habe Ermittlungen aufgenommen, erklärte eine Sprecherin und ergänzte: "Aktuell sind wir noch in der Aufklärung".

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Die Strecke muss nach DB-Angaben auf unbestimmte Zeit komplett gesperrt werden. Bis alle Schäden behoben ist, werde es vermutlich mehrere Tage dauern, schilderte ein Bahn-Sprecher am Morgen.

Bei dem Unfall wurde unter anderem die Oberleitung abgerissen. Bis der Schaden behoben ist, wird es vermutlich mehrere Tage dauern.
Bei dem Unfall wurde unter anderem die Oberleitung abgerissen. Bis der Schaden behoben ist, wird es vermutlich mehrere Tage dauern.  © Alexander Franz

Feuerwehr zieht Fachberater hinzu: Keine Kenntnisse über ausgetretene Stoffe

Bei dem Unfall wurden in der Nacht zu Freitag drei Menschen verletzt.
Bei dem Unfall wurden in der Nacht zu Freitag drei Menschen verletzt.  © Henning Kaiser/dpa

Die Waggons lagen nach dem Unfall teilweise quer auf den Schienen und müssten zunächst beiseite geräumt werden - womöglich könnten sie mit einem Kran "aufgegleist" werden. Wenn das nicht funktioniert, müssten sie vielleicht auch über die Straße entfernt werden, teilte der Bahn-Sprecher mit.

Bis jetzt wisse man unter anderem von vier zerstörten Betonmasten, mehreren zerstörten Betonschwellen und einer heruntergerissenen Oberleitung. Ob es noch mehr Schäden gibt, wird sich erst zeigen, wenn die Eisenbahnwagen abtransportiert wurden.

Gefährliche Stoffe traten nach Erkenntnissen der Feuerwehr glücklicherweise nicht aus den Waggons aus. Es habe somit keine Gefahr für die Bevölkerung festgestellt werden können, berichtete ein Sprecher der Kameraden der Deutschen Presse-Agentur.

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Alle Messungen verliefen negativ. Ein sogenannter Fachberater Chemie der Feuerwehr war zuvor eingeschaltet worden, um die Waggons zu untersuchen.

Einsatzkräfte der Feuerwehr setzten bei ihrem Einsatz nach dem Zugunfall auch eine Drohne ein.
Einsatzkräfte der Feuerwehr setzten bei ihrem Einsatz nach dem Zugunfall auch eine Drohne ein.  © Henning Kaiser/dpa

Bahn richtet Ersatzverkehr mit Bussen ein

Nach Angaben der Bahn wurden ICE-Züge auf der üblicherweise hoch frequentierten Strecke zwischen Köln und Aachen in beiden Fahrtrichtungen umgeleitet, es kommt zu Verspätungen. "Einzelne ICE-Züge zwischen Köln und Aachen fallen aus", erklärte der Bahn-Sprecher außerdem. Auf der Strecke verkehren unter anderem auch Züge nach Brüssel.

Im Nahverkehr sind den Angaben zufolge folgende Strecken betroffen:

  • RE1 (RRX): Züge aus Düsseldorf Hbf enden und beginnen in Horrem.
  • S12/S19: S-Bahnen aus Richtung Troisdorf enden und beginnen in Horrem. Vereinzelt enden und beginnen die Züge in Sindorf.
  • RE9: Züge aus Aachen Hauptbahnhof enden und beginnen in Düren, aus Troisdorf enden und beginnen die Züge in Horrem.

Zwischen Köln und Aachen Hauptbahnhof ist ein Ersatzverkehr mit Bussen eingerichtet. Fahrgäste werden gebeten, sich auf der Homepage der Bahn zu informieren.

Erstmeldung um 6.10 Uhr; zuletzt aktualisiert um 12.12 Uhr.

Titelfoto: Henning Kaiser/dpa

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