Nach Zeitumstellung: Hessens Jäger warnen vor großer Wildunfall-Gefahr!
Bad Nauheim/Hessen - Hessens Jäger warnen vor einer rapide steigenden Gefahr von Wildunfällen nach der Umstellung auf die Sommerzeit in der Nacht zum Ostersonntag.
Nach der Zeitumstellung verschiebe sich die Morgendämmerung in die Hauptverkehrszeit, erläuterte der Landesjagdverband (LJV) Hessen am heutigen Dienstag in Bad Nauheim.
"Besonders risikoreich für Mensch und Tier sind die Morgenstunden zwischen 6 Uhr und 8 Uhr. Aber auch am Abend zwischen 21 Uhr und 23 Uhr besteht ein erhöhtes Wildunfallrisiko."
Eine Auswertung von über 36.500 Datensätzen des Tierfundkatasters aus den Jahren 2021 bis 2023 habe ergeben, dass es im April und Mai zu jeweils doppelt so vielen Wildunfällen käme wie noch im März.
"Wie die Statistik des Tierfundkatasters und die Erfahrung der Jägerinnen und Jäger zeigt, kommt es insbesondere mit Rehen im April und Mai sehr häufig zu Verkehrsunfällen", erläuterte der Pressesprecher des LJV, Markus Stifter.
"Die einjährigen männlichen Tiere, die gerade geschlechtsreif geworden sind, werden auf der Suche nach einem eigenen Territorium oft von den älteren Platzböcken vertrieben. Deshalb laufen die jungen Rehböcke häufig unvermittelt und hoch flüchtig auf die Fahrbahn."
Warnung: "Besonders gefährlich sind neue Straßen durch Waldgebiete"
Auch das frische Grün auf den Wiesen locke die Rehe, die im Winter über im "Energiesparmodus" lebten, oft über gefährliche Straßen. "Die längere Tageshelligkeit aktiviert zudem den Stoffwechsel der Tiere."
Das führe zu einer häufigeren Nahrungsaufnahme und einem damit verbundenen Wildwechsel. Auch am Abend sei Vorsicht geboten. Besonders in der Dämmerungsphase steige die Wildunfallgefahr vor allem auf Überlandstrecken an.
Der LJV empfahl Autofahrern unter anderem, die Geschwindigkeit entlang von unübersichtlichen Wald- und Feldrändern zu reduzieren.
"Besonders gefährlich sind neue Straßen durch Waldgebiete, da das Wild seine gewohnten Wege beibehält", warnte der Verband.
Titelfoto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa