Mercedes-Sprinter sorgt für spektakuläre Verfolgung und Trümmerfeld, doch das ist noch nicht alles
Dreieich - Eine fast filmreife Verfolgungsjagd sowie ein gewaltiges Trümmerfeld und obendrein noch einen kurzzeitigen Stromausfall: All das verursachte ein junger Mann in der Nacht auf den heutigen Dienstag in Südosthessen.
Wie es dazu kam, berichtete ein Sprecher der Polizei wenige Stunden nach der Chaos-Fahrt in Dreieich (Landkreis Offenbach am Main). Demnach war einer Streife gegen 23.30 Uhr ein schwarzer Mercedes Sprinter ins Auge gefallen, der viel zu schnell von der Hainer-Chaussee in die Darmstädter Straße im Stadtteil Sprendlingen einbog.
Das Vorhaben, den 28-jährigen Fahrer einer Kontrolle zu unterziehen, scheiterte jedoch krachend. Statt auf die Anhaltesignale zu reagieren, drückte er aufs Gas und floh.
Im Laufe der Verfolgungsjagd rammte der Mercedes-Lenker drei geparkte Autos, eine Hauswand sowie eine Fußgängerbrücke, ehe er kurz vor der Darmstädter Straße zum Stehen kam.
Dabei hatte er nicht nur seinen Wagen komplett zerstört, sondern in der Zwischenzeit obendrein noch einen Stromkasten gerammt, was dazu führte, dass einige Haushalte in der näheren Umgebung vorerst ohne Strom auskommen mussten.
Insgesamt hatte der 28-Jährige für einen Sachschaden von über 300.000 Euro gesorgt. Dass sein Wagen den Geist aufgegeben hatte, schien ihn in seinem Vorhaben zur Flucht aber nicht ausgebremst zu haben, da er kurzerhand die Beine in die Hand nahm.
Zu Fuß schaffte er es aber nur noch zu einer nahegelegenen Tankstelle, an der ihn die Beamten dann dingfest machen konnten. Die Gründe für seine Flucht waren, wie sich im Nachgang herausstellte, vielfältig.
Mercedes-Fahrer sorgt betrunken für Trümmerfeld in Dreieich: Fehlender Führerschein als Fluchtgrund?
Zum einen war der Fahrer, der von drei weiteren Personen im Wagen begleitet wurde, mit einem Promillewert von 1,69 unterwegs. Zum anderen hatte der über keinen festen Wohnsitz in Deutschland verfügende Mann weder einen gültigen Führerschein noch eine Aufenthaltsgenehmigung bei sich. Auf ihn kommen daher nun mehrere Verfahren zu.
Verletzt wurde bei der wilden Fahrt scheinbar niemand. Zeugen der Aktion sind dazu angehalten, sich unter der Rufnummer 06102/29020 an die Neu-Isenburger Polizei zu wenden.
Titelfoto: Polizeipräsidium Südosthessen