Mann wird nach Sturz von Zaunstange aufgespießt - und überlebt!
Cuxhaven - Wie viel Glück im Unglück willst Du haben? Frank Vaorin: "Ja!" - der 55-Jährige aus Cuxhaven fiel in seinem Garten von der Leiter, wurde von einer Zaunstange praktisch längs aufgespießt - und überlebte!
Wie der Klinikverbund Bremen mitteilte, bohrte sich die rostige, mehr als einen Meter lange Zaunstange neben seinem After durch den Bauch, vorbei am rechten Dickdarm, an lebenswichtigen Gefäßen und der Leber, durch das Zwerchfell in den Brustkorb.
Sie durchstieß einige Rippen und kam letztlich unterhalb des Schlüsselbeins wieder zum Vorschein.
"Der Patient hatte nicht nur einen Schutzengel, das müssen ganz viele gewesen sein", erklärte Prof. Hüseyin Bektas, Chefarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie im Klinikum Bremen-Mitte - er hatte die Stange zusammen mit seinem Team aus dem Körper des Patienten entfernt.
Bektas weiter: "Dass die Stange nicht ein einziges Organ verletzt hat, ist praktisch ein Wunder. Solch einen Fall habe ich in meiner ganzen Laufbahn noch nicht erlebt."
Wäre der 55-Jährige nur minimal anders auf die Stange geprallt, wären die Verletzungen im Zweifel tödlich gewesen, so der Chefarzt. Der Fall sei für ihn so einzigartig, dass er ihn in internationalen Fachblättern beschreiben wolle.
Patient Frank Vaorin nach Sturz: "Ich bin einfach froh, dass ich noch lebe"
Vaorin selbst erklärte, er sei die ganze Zeit bei Bewusstsein gewesen, während ihn die Feuerwehr vom Zaun freischneiden musste. "Ich weiß noch, wie ich dort auf der Stange hing, mit den Füßen in der Luft. Mein Sohn hatte mir schnell etwas unter die Füße geschoben, damit die Stange nicht noch weiter rutscht."
Anschließend kam der Patient mit dem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus. "Es ist der Beweis dafür, dass man die Hoffnung niemals aufgeben darf, auch wenn die Chance auf eine Rettung noch so gering erscheint", verdeutlichte Chefarzt Bektas.
Der 55-Jährige muss in den kommenden Tagen zur Beobachtung im Krankenhaus bleiben. Er bekommt Antibiotika gegen mögliche Entzündungen.
Vor allem müssen er und sein Sohn (21), der alles mitansehen musste, den Unfall auch seelisch erst einmal verarbeiten.
"Ich danke den Ärzten und Rettungskräften, dass sie mein Leben gerettet haben und meinem Sohn, wie schnell er selbst geholfen und Hilfe gerufen hat. Ich bin einfach froh, dass ich noch lebe", unterstrich Vaorin abschließend.
Titelfoto: Gesundheit Nord