Katastrophales Wetter sorgt für Massenkarambolage auf der Autobahn
Spišský Štvrtok (Slowakei) - Katastrophale Wetterbedingungen führten am Wochenende auf der slowakischen Autobahn D1, die entlang des Tatra-Gebirges führt, zu Massenunfällen. Enormer Schneefall, vereiste Straßen und starke Winde mit 121 km/h reduzierten die Sicht auf fast null.
Wie die Polizei Prešov auf Facebook mitteilte, kollidierten auf der D1 von Poprad nach Prešov am Samstagmorgen am Kilometer 365 zuerst acht Autos. Später kam es im Abschnitt Spišský Štvrtok - Poprad an derselben Stelle - nur in der Gegenrichtung - zu einem weiteren Massenverkehrsunfall mit etwa 30 Fahrzeugen.
Laut Polizei habe es in beiden Unglücksfällen keine Schwerverletzten gegeben. Derzeit ist die D1 zwischen Lučivná und Spišský Štvrtok weiterhin in beide Richtungen gesperrt.
Nach Angaben des slowakischen Innenministeriums wurden am Samstag in den Regionen Žilina und Prešovský 107 Notsituationen ausgerufen, hauptsächlich aufgrund der Unpassierbarkeit lokaler Straßen, des schwierigen Zugangs zu Wohnungen, Geschäften, Gesundheitszentren oder den Haltestellen der öffentlichen Verkehrsmittel.
Infolge der Schneeanhäufungen in den Dörfern könne es dort zeitweise auch zu Versorgungsproblemen kommen, zitiert die slowakische Tageszeitung Pravda eine Sprecherin des Ministeriums. In einigen Orten wurde die Stromversorgung unterbrochen.
Aufgrund der Wetterlage gilt aktuell die dritte Warnstufe für die Bezirke Ružomberok, Tvrdošín, Poprad, Banská Bystrica und Brezno. Die Einsatzkräfte seien in Alarmbereitschaft.
Viele Straßen nicht befahrbar
Autofahrer, die im Gebiet des Tatra-Gebirges unterwegs sind, müssen weiterhin mit schwierigen Straßenbedingungen rechnen. Aufgrund der Stürme seien Schneeräumarbeiten derzeit kaum möglich und Straßen deshalb nicht befahrbar.
Außerdem mussten mehrere Wege von Kežmarok in Richtung Österreich und Strání pod Tatrami gesperrt werden.
In den sozialen Netzwerken machten User zudem auf im Schnee steckengebliebene oder von der Straße abgekommene Autos aufmerksam.
Von der Anreise wird derzeit abgeraten
In den nächsten Tagen bleibe die Wetterlage weiterhin schlecht, die Temperaturen können bis auf minus 15 Grad sinken. Menschen, die im Norden der Region Žilina leben oder sich dort aufhalten, wurden aufgefordert, besonders vorsichtig zu sein.
Gegebenenfalls sollen sie ihre Wohnungen oder Unterkünfte verlassen, weil der starke Wind Schäden, etwa an Dächern, anrichten kann. Zudem könnten Bäume und Stromleitungen unter dem Gewicht des in den vergangenen Tagen gefallenen Schnees leichter umfallen, warnten die Behörden.
Mehrere Skigebiete in der Hohen Tatra haben ihren Betrieb eingestellt. Die Menschen wurden gebeten, nur in dringenden Fällen anzureisen.
Wegen des Wetters ist auch der Bahnverkehr an mehreren Stellen unterbrochen. Die Züge auf den Fernstrecken verspäteten sich oder fielen wegen umgestürzter Bäume auf den Gleisen aus.
Titelfoto: Screenshot Facebook/Polícia SR - Prešovský kraj