Die Bergung hätte Stau verursacht: Polizei lässt umgekippten Unfall-Lkw einfach liegen!
Görlitz - Na, das hätte ja gerade noch gefehlt! Seit dem vorgestrigen Dienstag ist der Autobahntunnel "Königshainer Berge" komplett gesperrt. Am heutigen Donnerstag wäre nun fast auch die Umleitungsstrecke dicht gewesen. Doch die Polizei entschied sich für einen außergewöhnlichen Schritt ...
Wer über die A4 nach Görlitz wollte, brauchte Geduld: Wegen der Tunnelsperrung gab es eine Umleitung über die Staatsstraße 122. Die Folge: Staus und stockender Verkehr. Das hätte allerdings noch schlimmer werden können - wegen eines Unfalls. "Gegen 4.30 Uhr kam ein Sattelschlepper kurz nach dem Ortsausgang von Melaune von der Fahrbahn ab", so Polizeisprecher Sven Möller (34). "Dabei geriet er in den Graben und kippte um."
Glück im Unglück: Der Pole (19) am Steuer blieb dabei unverletzt, der Schaden wird auf mehr als 50.000 Euro geschätzt. Doch es blieb die Frage, was mit dem Sattelzug passieren soll. "Er war mit 24 Tonnen Stahl beladen", so Möller. "Wir haben uns dann mit einem Abschleppunternehmen in Verbindung gesetzt."
Schnell war klar: Ohne mehrstündige Sperrung der eh schon überlasteten Umleitungsstrecke bekommt man den Laster nicht vom Feld.
"Wir haben uns dann zusammen mit dem Abschleppunternehmen entschieden, den Laster bis zum morgigen Freitag vor Ort zu belassen", so der Polizeisprecher. "Freitag wird die Bergung erfolgen." Sehr passend: Denn pünktlich ab morgen 5 Uhr soll auch der Tunnel wieder frei sein.
Titelfoto: fotomontage: Danilo Dittrich//Ove Landgraf