Crash mit drei Schwerverletzten, Gaffern und rücksichtslosen Autofahrern
Raunheim - Auf der B43 bei Raunheim in Südhessen kam es zu einem verhängnisvollen Unfall mit drei Schwerverletzten. Die Einsatzkräfte mussten sich zudem auch noch mit dreisten Gaffern und rücksichtslosen Autofahrern auseinandersetzen, letztere missbrauchten die Rettungsgasse.
Der Crash ereignete sich am gestrigen Montag gegen 13.30 Uhr, wie die Polizei am heutigen Dienstagmorgen mitteilte.
Demnach übersah ein 25-jähriger Autofahrer aus Wiesbaden das Ende eines Staus. Der junge Mann krachte mit seinem Wagen ungebremst in mehrere Fahrzeuge.
Der 25-Jährige "erlitt hierbei schwerste Verletzungen und musste durch die Feuerwehr Raunheim aus seinem Fahrzeug befreit werden", wie ein Sprecher weiter erklärte.
Darüber hinaus wurden zwei weitere Autofahrer (19 und 62 Jahre alt) jeweils schwer verletzt. Ein 33-jähriger Beifahrer in einem der an dem Crash beteiligten Autos erlitt leichte Verletzungen.
Alle vier Männer wurden durch Kräfte des herbeigeeilten Rettungsdienstes und mehrere Notärzte versorgt und in nahe liegende Kliniken gebracht.
Den entstandenen Sachschaden schätzt die Polizei auf etwa 20.000 Euro. Die Bundesstraße wurde für etwa eine Stunde voll gesperrt.
Beinahe-Zusammenstoß mit Streifenwagen in der Rettungsgasse
Die Einsatzkräfte mussten sich jedoch nicht nur mit dem Unfall und seinen Folgen auseinandersetzen.
Mehrere Autofahrer zeigten ein äußerst rücksichtsloses Verhalten und "nutzten die Rettungsgasse entgegen der Fahrtrichtung", wie der Polizeisprecher weiter erklärte.
Dabei sei es auch zu einem "Beinahe-Zusammenstoß mit einem Streifenwagen" gekommen. Ein 52 Jahre alter Mann müsse sich daher nun in einem Strafverfahren wegen Gefährdung des Straßenverkehrs verantworten.
Vier Autofahrer fielen zudem auf, weil sie auf dem Standstreifen der B43 rückwärts zur nächsten Ausfahrt fuhren. Auch gegen diese Personen seien Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet worden.
Nachdem die Vollsperrung aufgehoben worden war, musste die Polizei außerdem gegen mehrere sogenannte Gaffer vorgehen, welche die Unfallstelle beim Vorbeifahren mit ihren Smartphones filmten. Auch in diesen Fällen seien entsprechende Verfahren eingeleitet worden.
Zudem ermittelt die Polizei weiter wegen der genauen Ursache des Crashs auf der B43 bei Raunheim.
Titelfoto: Montage: Sebastian Gollnow/dpa (2), Bodo Marks/dpa