Bekannter Fahrrad-Aktivist Andreas Mandalka (†43) von Rentner totgefahren

Pforzheim - Schreckliche Tragödie. Jahrelang setzte sich Andreas Mandalka (†43) für die Belange von Fahrradfahrern ein, fotografierte rücksichtslose Autofahrer und wandte sich in offenen Briefen an die Justiz. Nun starb der Aktivist bei einem Verkehrsunfall.

Andreas "Natenom" Mandalka (†43) starb bei einem schrecklichen Unfall. Sein zerstörtes Fahrrad liegt im Straßengraben.
Andreas "Natenom" Mandalka (†43) starb bei einem schrecklichen Unfall. Sein zerstörtes Fahrrad liegt im Straßengraben.  © Waldemar Gress / EinsatzReport24

Mehr Rücksicht auf Radfahrer war ihm ein Herzensanliegen.

Am Dienstagabend kam es auf der Landstraße 547 bei Schellborn (nahe Pforzheim) zu einem tödlichen Verkehrsunfall. Aus noch zu klärender Ursache kollidierte ein 77-jähriger Citroen-Fahrer mit einem 43-jährigen Radfahrer. Der Radler starb noch an Ort und Stelle.

Nun die traurige Gewissheit: Beim Verunglückten handelt es sich um Andreas "Natenom" Mandalka, dem wohl bekanntesten Fahrradaktivisten der Region. Das bestätigte der Fahrradverband ADFC am Mittwoch auf dem Kurznachrichtendienst X.

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Mandalka galt als streitlustiger Fahrradaktivist, der sich leidenschaftlich für mehr Sicherheit im Straßenverkehr einsetzte. Jahrelang dokumentierte er gefährliche Überholmanöver rücksichtsloser Autofahrer, veröffentlichte die Beweisfotos auf seinem Blog und stellte etliche Strafanzeigen bei der Polizei. Immer wieder wurde Mandalka dafür angefeindet.

Besonders tragisch: Andreas Mandalka starb ausgerechnet auf seiner Stammstrecke, für deren fahrradgerechten Umbau er sich bis zuletzt vehement einsetzte. Sein viel zu früher Tod: ein Schock!

Reaktionen auf den Tod des Aktivisten

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In einer ersten Reaktion würdigte ihn der ADFC-Stuttgart als "Held der Fahrradszene", er sei ein "Opfer der autozentrierten Politik in Deutschland" geworden. Dies könne nicht ohne politische Folgen bleiben, forderte der Verband in einem Statement auf dem Kurznachrichtendienst X.

Auch der bekannte Fahrradaktivist Ingwar Perowanowitsch zeigte sich nach dem schrecklichen Unfall schockiert. Der Verunglückte Mandalka habe sich seit Jahren "für bessere Radwege und für eine konsequente Verfolgung von motorisierter Gewalt eingesetzt", betonte der Autor bei X.

Die Polizei hat die Ermittlungen zum Unfallhergang eingeleitet.

Titelfoto: Waldemar Gress / EinsatzReport24

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