19-Jähriger nach Polizeikontrolle von Zug getötet: Fußballwelt trauert um Spieler
Oldenburg - Große Trauer in der Fußballwelt: Bei dem am Wochenende im niedersächsischen Oldenburg tödlich verunglückten jungen Mann handelt es sich um einen Spieler aus der Regionalliga Nord. Hannes Eckbauer starb im Alter von nur 19 Jahren.
Der Spieler kam am Samstagmorgen bei einem tragischen Unfall ums Leben, wie der SSV Jeddeloh am Montag auf Facebook schrieb. Der Verein aus der Gemeinde Edewecht im Landkreis Ammerland zeigte sich "geschockt und tief erschüttert".
"Wir trauern und weinen um einen jungen Menschen, der uns viel zu früh verlassen musste und den wir nie vergessen werden", heißt es in dem Beitrag. "Wir werden dich vermissen, Hannes!" Familie und Freunden des Verstorbenen sprachen sie ihr Beileid aus.
Auch Eckbauers ehemaliger Klub BSV Rehden reagierte "mit großer Bestürzung" auf die Nachricht von seinem Tod und drückte seine Anteilnahme in einem Instagram-Beitrag aus. "Wir wünschen der Familie und Freunden in der schweren Zeit viel Kraft."
In der vergangenen Saison hatte der 19-Jährige in der A-Jugend bei BSV Rehden gespielt. Danach wechselte er zum SSV Jeddeloh, wo er laut Transfermarkt zwei Spiele in der Regionalliga Nord als Innenverteidiger absolvierte.
In der Saison 2019/2020 spielte Eckbauer ein halbes Jahr im U17-Nachwuchs von Holstein Kiel. Wie die Kieler Nachrichten berichteten, zeigten sich auch die Störche "tief geschockt" vom Unfalltod ihres ehemaligen Spielers.
Tod von Hannes Eckbauer: Klubs zeigen große Anteilnahme
Das ist über den Tod von Hannes Eckbauer bekannt
Der Tod von Hannes Eckbauer warf die Frage nach einer Mitverantwortung der Polizei auf. Der 19-Jährige wurde am Samstag um 5.45 Uhr in Höhe des Botanischen Gartens in Oldenburg von einem Zug erfasst und tödlich verletzt. Zuvor war er gegen 4.20 Uhr von einer Polizeistreife angehalten worden.
Der 19-Jährige soll betrunken mit einem E-Scooter gefahren sein. Sein Atem wies einen Alkoholpegel von 1,34 Promille auf, teilte die Polizei mit. Nach der Entnahme einer Blutprobe auf der Wache wurde der junge Mann entlassen.
Offenbar begab er sich zu Fuß auf den Heimweg und wollte dazu die Gleise überqueren. Dabei übersah er den Zug oder schätzte dessen Geschwindigkeit falsch ein. Die Polizei schließt ein Verbrechen sowie einen Suizid aus.
Aber hätte der betrunkene 19-Jährige überhaupt aus der Dienststelle in Oldenburg entlassen werden dürfen? Dazu ermittelte die Polizei Delmenhorst und befragte ihre Kollegen sowie den Arzt, der die Blutprobe entnommen hatte. "Demnach zeigte der 19-Jährige keinerlei Anzeichen, die eine Ingewahrsamnahme gerechtfertigt hätten."
Nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft Oldenburg sei den beteiligten Polizisten daher kein Vorwurf zu machen.
Titelfoto: Montage: Hauke-Christian Dittrich/dpa, Screenshot/facebook/SSV.Jeddeloh, Screenshott/Instagram/bsvrehden/