Mädchen flüchtet vor Kontrolleur über Gleise und wird von Zug erfasst

Siegburg - Bei einem Zusammenstoß mit einer S-Bahn am Bahnhof in Siegburg (Rhein-Sieg-Kreis) hat eine 15-Jährige am Sonntagmorgen lebensgefährliche Verletzungen erlitten.

Die Polizei hat nach dem schweren Zusammenstoß am Sonntagmorgen Ermittlungen zum Unfallhergang aufgenommen. (Archivbild)
Die Polizei hat nach dem schweren Zusammenstoß am Sonntagmorgen Ermittlungen zum Unfallhergang aufgenommen. (Archivbild)  © Benjamin Westhoff/dpa

Wie ein Sprecher der Bundespolizei schilderte, waren die Beamten am frühen Morgen gegen 5.45 Uhr zunächst von einem Zugbegleiter des ICE 618 kontaktiert worden, weil dieser die Personalien einer minderjährigen Reisenden (15) benötigte.

Der Zug sollte demnach samt der 15-Jährigen um 6.26 Uhr am Bahnhof Siegburg eintreffen, als es nach dem planmäßigen Halt des ICE und noch vor Eintreffen der Polizei zu dem schweren Unfall kam.

So entzog sich die Jugendliche plötzlich der Kontrolle des Zugpersonals und flüchtete vom Bahnsteig am Gleis 3 kurzerhand über den Bahnsteig am Gleis 2, wo das Mädchen von einer ausfahrenden S12 Richtung Hennef erfasst wurde.

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Der S-Bahn-Fahrer hatte noch versucht, eine Notbremsung einzuleiten, die Teenagerin aber dennoch erfasst.

Sie erlitt dabei schwerste Kopfverletzungen, die von Rettungskräften als lebensgefährlich eingestuft wurden.

Unfallhergang unklar: Videoüberwachung am Bahnhof Siegburg nicht eindeutig

Die 15-Jährige wurde nach dem Unfall am Siegburger Bahnhof in eine Klinik gebracht. (Archivbild)
Die 15-Jährige wurde nach dem Unfall am Siegburger Bahnhof in eine Klinik gebracht. (Archivbild)  © Benjamin Westhoff/dpa

"Die nur wenig später eintreffende Streife der Bundespolizei konnte den Unfall selbst nicht beobachten, leitete jedoch umgehend Erste-Hilfe-Maßnahmen sowie die Alarmierung aller erforderlichen Rettungskräfte ein", so der Sprecher.

Diese seien gegen 6.33 Uhr am Gleis eingetroffen und übernahmen die weitere medizinische Versorgung der 15-Jährigen, die anschließend in eine Klinik gebracht wurde. Die Gleise am Siegburger Bahnhof wurden derweil gesperrt.

Auch der S-Bahn-Fahrer wurde vor Ort medizinisch betreut und später von seinem Dienst abgelöst.

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Der Unfallhergang habe auf dem durch die Bundespolizei ausgewerteten Video "aufgrund schlechter Lichtverhältnisse und einer großen Distanz" bislang nicht eindeutig nachvollzogen werden können, erklärte der Sprecher. Die Ermittlungen dauern daher noch an.

Zum Zeitpunkt des Zusammenstoßes befanden sich in der S12 insgesamt 30 Fahrgäste, die den Zug teilweise kontrolliert verließen oder nach Aufhebung der Sperrung weiterreisten.

Titelfoto: Benjamin Westhoff/dpa

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