Streit um Geldausgabe in Asyl-Unterkunft eskaliert
Leipzig - Randale in einer Asyl-Unterkunft im Stadtteil Möckern! Dort geriet die Ausgabe des Taschengeldes völlig außer Kontrolle. Die Bewohner versuchten, die Einrichtung zu stürmen. Dabei wurde ein Security-Mitarbeiter verletzt.
Die Bewohner der Erstaufnahmeeinrichtung hatten am Montagmittag auf die Ausgabe ihres Taschengeldes gewartet.
Sie bekamen eine Nummer zugeordnet und wurden aufgefordert, den Glasbau zu verlassen. Anschließend sollten sie der Nummer nach eintreten, um ihr Geld in Empfang zu nehmen.
Das passte einem 33-jährigen Bewohner der Unterkunft offenbar gar nicht. Kurz nach dem Verlassen des Gebäudes versuchte er mit einem Trick, schneller an sein Geld zu gelangen.
Als der Security-Mitarbeiter die Tür zum Glasbau öffnete, witterte er seine Chance. Der Bewohner forderte den 39-jährigen Wachmann auf, ihn wegen eines Termins bei der Polizei vorzulassen. Als Beweis präsentierte er ein vermeintliches Schreiben.
Doch der Security-Mitarbeiter ließ sich davon nicht täuschen und verweigerte dem 33-Jährigen den Zutritt. Daraufhin kam es zu ersten Handgreiflichkeiten, an denen sich wenig später ein 19-jähriger Bewohner beteiligte. Beide versuchten, zur Geldausgabe zu gelangen, wurden vom Wachmann aber wieder vor die Tür gesetzt.
Wenig später versuchte es noch ein 18-jähriger Bewohner, der sogar nach dem Wachmann schlug und trat. Daraufhin ergriff der 39-Jährige das Bein des Angreifers und hob es so hoch, dass dieser nach hinten stürzte. Allerdings stand der Wachmann nun ziemlich weit vor dem Gebäude und sah, wie 15 bis 20 aggressive Bewohner auf ihn zustürmten.
Die Security-Mitarbeiter verschanzten sich im Gebäude und riefen die Polizei. Derweil schlugen die Bewohner mit Eisenstangen gegen die Fenster, warfen Asche-Eimer und Plastikstühle gegen die Eingangstür und schlugen mit Tischbeinen auf die Scheiben ein. Doch es passierte nichts und irgendwann sahen die Bewohner ein, dass es ihre Aktionen wirkungslos waren. Also zogen sie sich zwischen die Häuser zurück und warteten ab.
Erst als die Polizei eintraf, beruhigte sich die Lage endgültig. Sechs der Beteiligten konnten identifiziert werden. Gegen sie laufen Ermittlungen wegen Landfriedensbruchs. Der 39-jährige Security-Mitarbeiter erlitt Prellungen und Schürfwunden.