Der Riese von "Spuk unterm Riesenrad" ist tot
Berlin - Er gehörte zu den Schauspielstars der DDR und zauberte als Riese in "Spuk unterm Riesenrad" unzähligen Kindern ein Lächeln ins Gesicht - Stefan Lisewski ist am Freitag mit 82 Jahren gestorben.
Das teilte das Berliner Ensemble nun mit. Mehr als 500 Mal verkörperte Lisewski dort den Mackie Messer in der "Dreigroschenoper". Er wirkte auch in anderen Brecht-Stücken, wie "Mutter Courage", "Die Gewehre der Frau Carrar", "Die Mutter", "Puntila" oder im "Kaukasischen Kreidekreis" mit.
Lisewski, geboren 1933 im polnischen Tczew, habe bis zuletzt in Bertolt Brechts "Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui" als Dogsborough auf der Bühne gestanden, wie eine Sprecherin des Ensembles sagte. Sein Handwerk hatte er an der Staatlichen Schauspielschule Berlin-Schöneweide gelernt.
Lisewski spielte noch zusammen mit Helene Weigel und Ernst Busch. Es war eine "tolle Zeit", erzählte er noch zu seinem 70. Geburtstag. Dank der vielen Auslandsgastspiele habe er, noch bevor die Mauer fiel, die "ganze Welt gesehen".
Der bärtige Schauspieler mit dem weißen Haar stand auch zahlreiche Male vor der Kamera: Unter anderem in der Defa-Verfilmung "Die Leiden des jungen Werthers" und in einigen "Polizeiruf 110"-Krimis.
Den Kindern der DDR wird er aber mit Sicherheit besonders als Riese Otto aus "Spuk unterm Riesenrad" (1978) in Erinnerung bleiben. Im gleichnamigen Theaterstück im Boulevardtheater Dresden übernahm Jürgen Mai (64) die Rolle.
Fotos: PR, Facebook/Jürgen Mai