Frau (30) fühlt sich krank, dann müssen ihr alle Arme und Beine amputiert werden
South Band/Indiana - Anna Norquist ist lebenslustig, schön und hat als Turnerin zahlreiche Erfolge gefeiert. Mit 30 Jahren liegt ihr das Leben zu Füßen, sie genießt es bis vor einigen Wochen in vollen Zügen.
Doch dann verändert ein Tag ihr Leben und das ihrer Angehörigen. Als Anna am 2. Dezember von einem Konzert aus Chicago zurück in ihre Heimat nach South Bend im US-Bundesstaat Indiana kehrt, fühlt sie sich plötzlich schlapp.
Ein wenig Fieber, Gliederschmerzen, plagen die junge Frau. "Das Übliche, wenn man krank wird", denkt sich Anna und das denkt auch ihre Familie. Doch was in den darauffolgenden 24 Stunden passiert, ist alles andere als normal.
Denn binnen kürzester Zeit ist Anna zu schwach, um ihren Kopf zu heben, ein Glas Wasser zu trinken oder aufzustehen, um auf Toilette zu gehen. Ihre Nieren tun weh, ihr ganzer Körper scheint plötzlich zu versagen.
Ihre Eltern handeln und lassen Anna ins Krankenhaus bringen. Dort erhält sie die schreckliche Diagnose: Toxisches Schocksyndrom, verursacht durch Staphylococcus-Bakterien, die auch eine Lungen- oder Hirnhautentzündung ausbrechen lassen können.
Das Syndrom hat sich rasend schnell im Körper ausgebreitet, die behandelnden Ärzte müssen die 30-Jährige sofort ins künstliche Koma versetzen, weil sie so große Schmerzen hat.
Um zu verhindern, dass sich die Bakterien nicht noch weiter durch den Körper fressen, entscheiden sich die Mediziner, in einer Notoperation Anna den rechten Arm und das linke Bein zu amputieren.
Seit ihrer Einlieferung ins Krankenhaus musste Anna bereits zehn Eingriffe über sich ergehen lassen. Zwar haben die Ärzte sie immer mal aus dem künstlichen Koma geholt, ihre Familie konnte mit ihr kommunizieren, sagt aber, dass ihre geliebte Tochter und Schwester keine Ahnung hat, wo sie ist und dass ihr Körperteile fehlen.
Wie es häufig beim Toxischen Schocksyndrom der Fall ist, wissen Anna und ihre Familie nicht, durch was der toxische Schock ausgelöst wurde.
Oft wird TSS in Verbindung mit der Nutzung von Tampons oder Verhütungsmittel gebracht, doch in Annas Fall ist das auszuschließen. "Wahrscheinlich werden wir niemals genau erfahren, wie die Infektion in den Körper unserer Tochter gelangte", sagt Vater Gordon.
Die Familie hat auf Gofundme eine Spendenkampagne eingeleitet, um die Therapiekosten stemmen zu können und später auch das Geld für den möglichen behindertengerechten Umbau des Hauses zu finanzieren. Von angestrebten 350.000 US-Dollar sind bislang 66.386 US-Dollar zusammengekommen.
Am Freitagabend meldete sich ihr Bruder zu Wort und erklärte, dass die Ärzte Annas rechtes Bein genauso wenig retten können, wie ihre linke Hand. Beide Gliedmaßen sollen bis Montag amputiert werden. Allerdings produziere Anna wieder Urin, was ein Zeichen dafür sei, dass ihre Nieren arbeiten.
Angesichts des bevorstehenden Weihnachtsfestes schreibt ihr Bruder auf Facebook emotionale Worte: "Alles, was ich zu Weihnachten möchte, ist meine Schwester. Ich wünschte, ich könnte meine Arme und Beine verpacken und sie ihr am Weihnachtsmorgen geben."
Er bitte die Menschen, für Annas Genesung zu beten und zu hoffen, dass sie die weiteren schweren Operationen überleben wird.