Krebs-Gefahr! Das sind die größten UV-Schutz-Irrtümer
Dresden - "Kind, crem' dich ein": Dieser Satz klingt in unseren Ohren, seit wir lieber ohne Mutti ins Freibad gehen. Oft wird es doch vergessen, dabei ist es wirklich soooo wichtig. Und das ist Fakt. Anders als diese Dinge, die mit Sonnenschutz zu tun haben.
Professor Eggert Stockfleth klärt für die Apotheken-Umschau auf, wo versteckte UV-Fallen liegen.
Schattenbräunen unterm Schirm...
Wer nicht in der prallen Sonne brutzelt, muss sich nicht eincremen? Komplett falsch gedacht. Denn auch unterm Schirm, unter der Palme oder dem Sonnensegel bekommt der Körper noch die Hälfte der UV-Strahlung ab. "Ist der Stoff des Sonnenschirms nicht dicht genug, dringt ein großer Anteil der UV-Strahlung durch. Wer lange genug dort sitzt, kann sich also durchaus einen Sonnenbrand zuziehen", so der Hautarzt. Auch die Reflektion des Bodens spielt eine Rolle.
Besser sei das Relaxen im Schatten einer Hauswand. Dort kommt maximal 30 Prozent der Strahlung an.
Beim Autofahren...
Wer länger straff im Gesicht bleiben will, sollte sich auch schon vor der Autofahrt zum Badesee eincremen. Denn die meisten Scheiben schützen nicht vor der UV-A-Strahlung, die unsere Haut altern lässt. Wer das nicht glaubt, solle sich mal den linken Arm von Taxi- oder Lkw-Fahrern ansehen. Oft schaue der deutlich älter aus als der rechte.
Auf der Sonnenbank vorgebräunt und trotzdem verbrannt?
Das kann gaaaanz schnell passieren. Die Vorbräun-Methode erklärt Stockfleth für totalen "Quatsch". "Solariumbräune entsteht vor allem durch UV-A, das mehr in die Tiefe geht, während Sonnenbrand in der oberen Hautschicht durch UV-B entsteht."
Im kühlen Nass
Ein Sprung ins kühle Nass und dann treiben lassen. Wieder am Ufer dann der Schock. Krebsrot! Im Wasser verbrennt man sich besonders schnell, denn die Sonnenstrahlen werden nicht nur reflektiert, sondern UV-A und UV-B-Strahlung erreichen Euch auch noch, wenn ihr 30 Zentimeter unter der Oberfläche schwimmt. Dabei merkt man die gefährlichen Strahlen nicht, weil der Körper kühl bleibt.
Durch die Kleidung...
Warum tragen die Nomaden in der Wüste dunkle Kleidung? Ganz richtig, als Schutzmaßnahme vor Sonnenstrahlung. Denn durch dichten, dunklen Stoff kommt nur wenig Licht durch.
Ein dünnes, weißes Sommerkleidchen schützt jedoch wenig. Fast 50 Prozent UV-Licht kommt noch auf die Haut. Deshalb wird empfohlen, sich wirklich von Kopf bis Fuß einzucremen und dann erst Kleidung anzulegen.
Billige Sonnenbrillen...
Es muss ja nicht immer die echte, teure sein. Das denken sich wohl die meisten von uns. Doch genau hier solltet Ihr nicht sparen. Billige Sonnenbrillen haben meist keinen UV-Schutz. "Gerade bei Kleinkindern, denen man keine teuren Sonnenbrillen anvertrauen will, ist das ein Problem", warnt der Dermatologe.
Hoffentlich habt Ihr jetzt noch nicht die Lust aufs Sonnenbaden verloren? Keine Sorge, mit dem richtigen UV-Schutz ist das kein Problem. Und Vitamin D ist schließlich gesund und macht glücklich!