Große Sorge um Rot-Weiß Erfurt! Verein konnte Spielern Dezember-Gehalt nicht zahlen
Erfurt - Es sah so gut aus für Rot-Weiß Erfurt, doch nun folgt der nächste Schlag im Kampf um das Geld: Der Verein konnte seinen Spielern für den Dezember kein Gehalt zahlen.
Wie die Bild berichtet, habe Insolvenzverwalter Volker Reinhardt die Spieler am Donnerstag über die Lage des insolventen Vereins informiert.
So soll es dem Regionalligisten nicht möglich gewesen sein, die Gehälter für den Dezember bis zum Stichtag - dem 15. Januar - zu überweisen.
Was genau das Problem ist, dazu wolle sich der Verein noch nicht äußern, wie die Bild aber erfahren haben will, soll es Ärger mit den neuen Investoren von RWE geben. Die hatten erst im März des vergangenen Jahres dafür gesorgt, dass man voller Freude verkünden konnte, dass die Gelder für die aktuelle Saison gesichert sind.
Doch jetzt sieht anscheinend alles ganz anders aus: Denn die Sponsorengelder sollen nicht für die Planung einer neuen Zukunft verwendet worden sein, sondern in großen Teilen dafür, Altschuld abzubezahlen. Den Sponsoren gefällt das gar nicht. Außerdem sei die geplante Spielbetriebs GmbH immer noch nicht offiziell eingetragen.
Ob die Spieler dem Verein auch in den erneuten schweren Zeiten die Treue halten ist fragwürdig, besonders, da es auch sportlich nicht nach Plan läuft. Vor der Saison wollte man im Spitzenfeld der vierten Liga landen, mittlerweile ist RWE auf den 14. Platz abgerutscht, steht nur noch einen Punkt vor den Abstiegsplätzen.
Der Verein will sich noch am Donnerstag mit einer offiziellen Erklärung an die Öffentlichkeit wenden, aber klar scheint, dass es für Rot-Weiß Erfurt wieder ums Überleben geht.
Reinhardt äußert sich in Mitteilung
Update 15.07 Uhr: Der Verein hat sich nun in einer Mitteilung zu den Geldproblemen geäußert, neben den Spielern, seien so auch die Angestellte von den Problemen betroffen. "Die Gehälter können nicht gezahlt werden, weil der Hauptinvestor dies verhindert", hieß es in dem Schreiben.
In dem Grundbesitz- und Verwaltungsunternehmen ASGV aus Leipzig (40 Prozent), der Franz Gerber Reha und Sportagentur (15 Prozent) und der Millhouse Capital GmbH (7 Prozent) hatten sich drei Investoren gefunden. Sie waren über eine Kapitalerhöhung auf eine Million Euro in die Fußball-GmbH eingestiegen.
Mit den Investoren habe der Insolvenzverwalter Volker Reinhardt laut der geschlossenen Verträge vereinbart, dass die eingezahlten Gelder sowohl dazu dienen würden, die Fortführung des Spielbetriebs abzusichern, als auch die ab dem 1. Januar 2019 entstandenen Verbindlichkeiten von Rot-Weiß Erfurt abzutragen, hieß es vonseiten des Insolvenzverwalters. Die vom Hauptinvestor erhobene gegenteilige Behauptung entspreche nicht den Tatsachen.
Reinhardt prüfe derzeit die Möglichkeit, den Spielbetrieb weiter aufrecht erhalten zu können. Mit einem Ergebnis rechnet er im Laufe der nächsten Woche.
Titelfoto: Marcus Scheidel