Lebensgefahr! Auf dieser Brücke droht der Tod

Reichenbach - Es ist ein lebensgefährlicher Wahnsinn! Immer wieder klettern vor allem junge Leute auf Gleisen herum, machen Selfies, Fotos. Besonders dreist trieben es jetzt offenbar zwei Frauen (21, 31) im Vogtland. Sie boten laut Bundespolizei sogar geführte Touren auf der weltbekannten Göltzschtalbrücke an.
Auf die Spur kamen die Beamten den beiden Frauen durch eine Facebook-Gruppe. Bundespolizei-Sprecher Eckhard Fiedler (48): „Es wurde in den dazu verbreiteten Texten eingeladen, an geführten Touren auf dem Bauwerk teilzunehmen. Das ist lebensgefährlich, Züge fahren hier bis zu 160 Stundenkilometer.“
Die Fahnder kontaktierten die Frauen, verboten die unerlaubten und lebensgefährlichen Ausflüge.

Offenbar ohne Erfolg: Noch am gleichen Abend wurden Heidi E. (31) und Julia B. (21) erwischt, wie sie auf dem Weg auf die Brücke waren. Sie erhielten einen Platzverweis.
Doch auf ihren Facebook-Profilen protzen die Freundinnen gern mit ihren Brückentrips, posieren lachend auf dem Bauwerk, beim Aufstieg und auf den Gleisen. Doch von organisierten Ausflügen in die Sperrzone will Heidi E. nichts wissen: „Geführte Touren gab es nicht, das ist ein Witz.“
Wie auch immer: Brückenspaziergänge können teuer werden.
Fahnder Fiedler: „Es beginnt bei 25 Euro wegen einer Ordnungswidrigkeit. Wird aber der Zugverkehr behindert, kann es je nach Vorfall bis hin zu einem gefährlichen Eingriff in den Bahnverkehr kommen.“ Und darauf stehen bis zu zehn Jahre Haft.
Die Göltzschtalbrücke ist die größte Ziegelsteinbrücke der Welt, 26 Millionen Ziegel sind hier verbaut. Sie wurde 1851 eingeweiht, ist 574 Meter lang und 78 Meter hoch.
Vor 15 Jahren erlangte sie traurige Berühmtheit, weil innerhalb eines Jahren zehn junge Menschen aus dem Satanisten-Milieu in den Tod sprangen.

Fotos: privat, Imago Screenshot: Facebook