Adorf (Vogtl.)/Markneukirchen - Derzeit wüten schwere Unwetter über dem Vogtland. Mit Niederschlagsmengen von etwa 100 Liter pro Quadratmeter gab es massive Überflutungen wurde gerechnet. Mancherorts waren es sogar 150 Liter.

Betroffen ist derzeit vor allem die Region um Adorf (Vogtl.) und Markneukirchen.

In der Musikwinkel-Stadt Markneukirchen wurden nach ersten Informationen Wohnhäuser und Garagen überflutet. Auch das Depot der örtlichen Feuerwehr wurde geflutet.

In Adorf steht ein Penny-Markt unter Wasser, auch die Bundesstraße 92 ist überflutet.

Wetter Deutschland Unwetter im Anmarsch! In Hamburg drohen Überflutungen

Die Feuerwehren sind im Einsatz. Derzeit existiert für den südwestlichen Teil des Vogtlands eine Unwetterwarnung des Deutschen Wetterdienstes (DWD): Die Metereologen warnen vor schwerem Gewitter mit "extrem heftigen Starkregen und Hagel". Es muss auch mit heftigen Windböen von etwa 60 Kilometern pro Stunde gerechnet werden.

Die DWD-Unwetterwarnung bestehe bis 17 Uhr.

Es wurden zahlreiche Straßen überschwemmt und Schlamm wurde von angrenzenden Feldern auf die Fahrbahnen gespült, wie ein Polizeisprecher in Bad Elster sagte. Verletzt wurde niemand.

"Allein in Bad Elster sind in den vergangenen sechs Stunden 95 Liter pro Quadratmeter gefallen", betonte Meteorologe Florian Engelmann.

Die Besonderheit an der Wetterlage sei, dass sich ein Gewitterkomplex seit Stunden über diesem Gebiet halte!

Demnach traf es die Stadt Oelsnitz besonders hart. In Oelsnitz fielen laut DWD fast 150 Liter Regen pro Quadratmeter. Die Wassermassen verwandelten unzählige Straßen in reißende Bäche und überfluteten die Stadt. Straßenasphalt brach mancherorts weg.

Feuerwehren waren Donnerstagnachmittag im Dauereinsatz. Die Einsatzkräfte konnten den Wassermassen nicht Herr werden, erklärten Augenzeugen. Wassermassen und der darin gelöste Schlamm übergossen sich über die Straßen des 11.600-Einwohner-Ortes.

Im benachbarten Adorf war das Bild wie oben erwähnt ähnlich. Laut Informationen des THW drangen Wassermassen in die dortige Feuer- und in die Rettungswache ein. Laut >> Hochwasserzentrale kratze der Pegelstand der Weißen Elster an der 2-Meter Marke (Alarmstufe 4).

Feuerwehren und Rettungsdienste mussten bis zum Abend unzählige Sonderschichten einschieben! In der Rettungsleitstelle Zwickau allein waren laut Rettungszweckverband Südwestsachsen 160 wetterbedingte Feuerwehreinsätze für den betroffenen Bereich zu verzeichnen.

Auch Plauen ist betroffen. Mitarbeiter von Ordnungsamt und Unterer Wasserbehörde sind vor Ort. 31 Einsätze haben sie absolviert, so die Stadtverwaltung. Die Schwerpunkte lagen in den Ortsteilen Thiergarten und Straßberg.

Der Hochwasserrückhalteraum der Talsperre Pirk ist fast eingestaut. Zwischen 19 und 20 Uhr wird die Hochwasser-Entlastungsanlage der Talsperre anspringen. Dabei wird so gesteuert, dass der Richtwert der Alarmstufe 3 am Pegel Magwitz/ Weiße Elster nicht überschritten wird. Am Pegel Straßberg wird der Wasserstand bis in den Nachtstunden maximal den Richtwert der Alarmstufe 3 erreichen. Am Pegel Elsterberg wird ein Wasserstand bis morgen früh bis maximal im Bereich des Richtwertes der Alarmstufe 2 erwartet.

Störungen gibt es auch bei der Vogtlandbahn: Wegen Gleisüberspülungen ist der Zugverkehr auf der Linie RB2 derzeit zwischen Weischlitz und Bad Brambach vollständig eingestellt. Nach derzeitigen Erkenntnissen dauere die Sperrung bis Freitagmittag an, teilte die Länderbahn GmbH mit.

Die >> Landeshochwasserzentrale warnt: Es besteht Gefahr für Leib und Leben! Bitte informiert Nachbarn, Verwandte und Bekannte! Für Anwohner unterhalb der Talsperre Pirk wird durch die Talsperrensteuerung die höchste Alarmstufe nicht erreicht.

Besonders betroffen war auch Oberhermsgrün. Die Feuerwehr war von Fluten eingeschlossen worden. Die Schrankenanlage der Bahn funktioniert nach Blitzeinschlägen nicht mehr korrekt. Menschen mussten aus ihren Häusern evakuiert werden. Ebenso hat es Bad Brambach stark erwischt!

Auch in anderen Teilen des Vogtlandkreises wurden durch den starken Regen Straßen überschwemmt und Bäume stürzten aufgrund des Unwetters um.