Von Erik Töpfer, Jakob Anders

Dresden - Da braut sich was zusammen! Bis zu 40 Liter Wasser pro Stunde und Quadratmeter sollen am Wochenende auf Sachsen prasseln. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt sogar vor einer "Vb-Wetterlage". Also genau der, die die Hochwasser 2002 und 2013 auslöste. Dabei freuten sich viele Sachsen eigentlich auf ein ereignisreiches Wochenende.

Fällt nun alles ins Wasser?

Krisensitzung in der Staatskanzlei. Statt Mittag gab's am gestrigen Donnerstag lange Gesichter!

Das über Monate vorbereitete "Offene Regierungsviertel" muss wegen der extremen Unwetterwarnungen abgesagt werden. Nachholtermin: 4. August.

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Kutschfahrt am Schloss Rammenau? Abgesagt! Erdbeerfest auf der Hofewiese? Abgesagt! Kinderfest im Hoyerswerdaer Zoo? Abgesagt!

Schlendern beim Elbeflohmarkt an der Albertbrücke? Ab-ge-sagt!

Vor allem der Kindertag fällt nahezu überall ins Wasser. "Ein Kinderfest im Regen macht einfach keinen Sinn", so Rico Löb (33) von der Feuerwehr Pulsnitz. Auch sie planten mit Hüpfburgen und Co. Seine Kameraden und er blicken noch entspannt gen Himmel: "Die Feuerwehr ist immer bereit! Aber wir stapeln noch keine Sandsäcke."

Weniger entspannt geht es im Vogtland oder der Sächsischen Schweiz zu.

Bäche und Flüsse könnten bei diesen "Starkniederschlägen" über die Ufer treten, Bürger sollten Unwetter- und Hochwasserwarnungen etwa über die NINA-App im Auge behalten, im Fall der Fälle die Nachbarn informieren.

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Mit "Keine Rettungsversuche ohne Eigensicherung, rufen Sie Hilfe!" oder "Halten Sie genügend Abstand zum strömenden Wasser!" warnten sie nochmals eindringlich vor dem Wasser-Wochenende.

Andreas Heinrich (49) vom THW Bautzen hat die Stiefel noch an. Seine ehrenamtlichen Kameraden kommen gerade erst von Hochwassern im Saarland und Rheingebiet. "Ich hoffe, dass die Ebene weiter oben die Notfallpläne griffbereit hat." Seine Leute seien hier noch nicht im Katastrophenmodus. "Aber die Lage kann morgen schon anders sein."

Immerhin: Das Dresdner Stadtteilfest "Sankt Pieschen" wird nicht abgesagt. Roland Rudolf (50) vom Verein: "Wir sind auf den Verkauf von Essen und Trinken angewiesen. Kommt also alle vorbei und trinkt etwas mit uns!"

Und auch auf der Festung Königstein läuft noch alles nach Plan: Über 300 kostümierte Akteure spielen den Einmarsch der Schweden 1639 nach. Die Aufführungen können sich je nach Regenlage verschieben.

Eine Sprecherin: "Hier auf der Festung sind wir zumindest vom Hochwasser nicht betroffen ..."