Unwetter-Ticker: In Südbayern drohen erneute heftige Regenfälle

Deutschland - Der Kampf gegen das Hochwasser in Süddeutschland und seine verheerenden Folgen geht weiter.

In Bayern herrscht nach heftigen Regenfällen vielerorts - wie hier in Passau - weiter Land unter.
In Bayern herrscht nach heftigen Regenfällen vielerorts - wie hier in Passau - weiter Land unter.  © Armin Weigel/dpa

Nur langsam fließt das gewaltige Hochwasser an der unteren Donau ab. Zwischen Kelheim und Passau ist die Lage in Bayern weiterhin angespannt - ganz besonders in Regensburg.

Dort bereitete den Behörden und Einsatzkräften der durchweichte Boden entlang einer Straße in der Altstadt Sorgen. In Passau gingen derweil die Pegelstände zurück, wenn auch zunehmend langsamer.

Die schwäbischen und oberbayerischen Hochwasser-Landkreise sind ebenfalls noch längst nicht zurück in der Normalität. Bei der Suche nach Vermissten gab es bis zum Donnerstagmorgen keine Neuigkeiten.

Wetterdienst in Bayern warnt: Schneefall sorgt für Gefahr für Leib und Leben!
Wetter Deutschland Wetterdienst in Bayern warnt: Schneefall sorgt für Gefahr für Leib und Leben!

Alle Entwicklungen rund um die Wetterlage in Deutschland findet Ihr hier im Unwetter-Ticker.

6. Juni, 17.28 Uhr: Gewitter, Hagel und Sturmböen auch für Baden-Württemberg vorhergesagt

Für Baden-Württemberg sei von Donnerstagnachmittag bis Freitag vom Hochrhein bis nach Oberschwaben mit lokalen Gewittern mit Hagel, stürmischen Böen und Sturmböen zu rechnen, teilte der DWD mit.

Dabei könne es auch zu unwetterartigem Starkregen mit bis zu 40 Litern pro Quadratmeter in kurzer Zeit kommen. Im Laufe des Samstags sei auch überregional mit Regen zu rechnen. Am Sonntag und Montag würden dann erneut steigende Wasserstände erwartet. Ob Warnschwellen in Bezug auf Hochwasser oder Stark- oder Dauerregen überschritten werden, lasse sich noch nicht sagen, erklärte der Meteorologe.

6. Mai, 17.25 Uhr: In Südbayern drohen erneute heftige Regenfälle

Teilen von Süddeutschland drohen nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) nach dem Unwetter der vergangenen Woche erneut schwere Regenfälle.

Für Südbayern gingen die meteorologischen Modelle derzeit für die Zeit von Samstagabend bis Montagmittag von Niederschlagsmengen von bis zu 60 Litern pro Quadratmeter aus, sagte DWD-Meteorologe Dirk Mewes der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag. Unklar sei derzeit noch, wo genau die Niederschläge fallen werden.

Es würden nicht die Regenmengen der vergangenen Woche erreicht. Dennoch könne es wegen der bereits angeschwollenen Gewässer und der durchfeuchteten Böden erneut zu erheblichen Gefahren kommen, auch für Leib und Leben. Auch Murenabgänge seien denkbar, zumal bereits in den Tagen zuvor örtlich mit Gewittern und heftigen Schauern gerechnet werden müsse.

Während die Aufräumarbeiten in Süddeutschland, wie hier in Passau, auf Hochtouren laufen, ist bereits das nächste Gewitter im Anmarsch.
Während die Aufräumarbeiten in Süddeutschland, wie hier in Passau, auf Hochtouren laufen, ist bereits das nächste Gewitter im Anmarsch.  © Armin Weigel/dpa

6. Mai, 14.19 Uhr: Expertenrat plädiert für Pflichtversicherung für Elementarschäden

Angesichts der jüngsten Hochwasser fordert der Sachverständigenrat für Verbraucherfragen (SVRV) beim Bundesministerium für Umwelt und Verbraucherschutz erneut eine Versicherungspflicht gegen Elementarschäden.

Ein juristisches Gutachten des Gremiums habe ergeben, dass eine solche Pflicht zulässig sei, wenn sie eine freie Wahl unter den Versicherern erlaube. "Voraussetzung ist, dass sich die Prämien grundsätzlich am versicherten Risiko orientieren", sagte der Vorsitzende Christoph Busch der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ).

6. Mai, 14.15 Uhr: Versicherer kritisieren Politik: Hochwasserschutz nicht ausreichend

Angesichts der großen Überschwemmungen im Süden Deutschlands kommt nun auch von den deutschen Versicherern Kritik an der Politik.

"Da muss man schon mal unangenehme Fragen stellen", sagte Oliver Hauner vom Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) am Donnerstag in Berlin. Als Beispiel nannte er Dammbrüche, die nach Einschätzung des GDV vermeidbar gewesen wären: "Ein Deich, der nach zwei Tagen Regenfällen bricht, der nicht überspült worden ist, der nicht durchweicht ist."

Deiche müssten gepflegt werden "Das ist ein Schutzbau, das ist nicht ein Erdwall, der herumliegt, den man zwanzig Jahre vernachlässigen kann." Hauner leitet beim Versicherungsverband unter anderem den Bereich Schadenverhütung. Die Versicherer kritisieren seit Jahren mangelnde Vorbeugung gegen Überschwemmungen.

6. Mai, 13.03 Uhr: Hochwasser-Schäden in Millionenhöhe bei R+V-Versicherten erwartet

Die R+V Versicherung rechnet mit Schäden in Millionenhöhe bei ihren Versicherten durch das Hochwasser in Süddeutschland.

Mit dem zurückweichenden Wasser in Baden-Württemberg und Bayern würden die Folgen der Überschwemmungen zunehmend sichtbar, sagte das zuständige Vorstandsmitglied Klaus Endres am Donnerstag. "Wir gehen derzeit von Schäden bei R+V-Versicherten in Höhe von etwa 100 Millionen Euro aus". Das endgültige Ausmaß stehe aber noch lange nicht fest.

6. Mai, 11.41 Uhr: Starke Schauer und Gewitter am Wochenende erwartet

Im Süden steigt erneut die Gefahr von Starkregen, wie Meteorologin Tanja Egerer vom Deutschen Wetterdienst (DWD) in Offenbach am Donnerstag sagte.

Noch gebe es aber gewisse Unsicherheiten. Fest steht: Im Süden wird es gewittrig. "Starke Gewitter und kräftige Schauer südlich der Donau können bereits zum und am Wochenende südlich der Donau auftreten."

Das seien allerdings lokale Unwetter. Richtung Sonntag und Montag gebe es die Tendenz, dass es verbreitet zu Starkregen kommt. "Das ist allerdings bei Weitem nicht das, was wir am vergangenen Wochenende gesehen haben", sagte die Meteorologin.

6. Mai, 11.35 Uhr: Zahl der Hochwasser-Vermissten in Bayern gesunken

In Bayern werden infolge des Hochwassers weniger Menschen vermisst als noch zu Wochenbeginn.

Die Zahl der noch als vermisst gemeldeten Menschen habe am Donnerstagvormittag bei drei gelegen, sagte ein Sprecher des bayerischen Innenministeriums der Deutschen Presse-Agentur. Am Dienstag schwankte sie noch zwischen fünf und sieben. "Tendenziell gehen die Fälle zurück", sagte der Sprecher.

Die Zahl der Vermissten kann sich allerdings immer wieder ändern - zum einen, wenn als vermisst gemeldete Menschen sich vor Ort bei den Behörden melden, zum anderen durch mögliche weitere Vermissten-Fälle in den noch stark vom Hochwasser getroffenen Gebieten im Osten Bayerns.

Nach wie vor suchen Rettungskräfte nach Vermissten in den bayrischen Hochwassergebieten.
Nach wie vor suchen Rettungskräfte nach Vermissten in den bayrischen Hochwassergebieten.  © Peter Kneffel/dpa

6. Mai, 10.18 Uhr: Bahn fährt nach Hochwasser wieder auf mehr Strecken in Bayern

Nach dem Hochwasser in vielen Regionen Bayerns sind Fernverkehrszüge der Bahn wieder auf den meisten wichtigen Strecken unterwegs.

Der aktuellen Betriebslage zufolge gab es auf der Strecke Ulm-Augsburg-München am Donnerstag keine flutbedingten Einschränkungen mehr. Auch die Route von Donauwörth nach Augsburg war nicht mehr in der Liste von Strecken mit Störungen oder Sperrungen aufgeführt.

Gesperrt blieben am Donnerstag demnach die Eurocity-Express-Verbindung von München über Lindau nach Zürich sowie die ICE-Strecke Nürnberg-Würzburg. Dort wurde wegen einer Umleitung der Züge etwa 25 Minuten Verspätung vorausgesagt.

6. Mai, 9.57 Uhr: Scholz sagt Hochwasser-Betroffenen Hilfe zu

Bundeskanzler Olaf Scholz hat den Betroffenen der jüngsten Hochwasser erneut die Hilfe des Staates zugesagt.

Das Ausmaß der Schäden sei groß. "Wir werden diese Schäden – wie bei früheren Hochwassern auch – gemeinsam mit den Ländern bewerten und Hilfe organisieren", versprach der SPD-Politiker am Donnerstag in seiner Regierungserklärung im Bundestag. Der Bundeskanzler dankte auch erneut allen Helfern. "In der Not rücken wir zusammen. Das gehört sich so. So ist Deutschland", betonte er.

Zugleich räumte Scholz ein, Bund und Länder müssten sich besser auf solche Katastrophen vorbereiten. Deshalb würden Küstenschutz und Hochwasserschutz im Binnenland verbessert. Überall im Land müssten Flutpolder und Rückhaltebecken entstehen – auch wenn das nicht beliebt sei.

Auch beim Thema Elementarschadenversicherung gebe es Fortschritt. Am 20. Juni wolle er mit den Regierungschefinnen und -chefs der Länder darüber beraten. "Eigentümer von Häusern und Wohnungen müssen sich gegen Elementarschäden versichern können", betonte Scholz.

Olaf Scholz hat den Betroffenen der jüngsten Hochwasser erneut die Hilfe des Staates zugesagt.
Olaf Scholz hat den Betroffenen der jüngsten Hochwasser erneut die Hilfe des Staates zugesagt.  © Sabina Crisan/dpa

6. Mai, 9.36 Uhr: Retter: Trotz Hochwassers Kanufahrer auf der Donau

Einsatzkräfte warnen angesichts des Hochwassers an der Donau vor Bootsfahrten auf dem Fluss.

"Wenn man merkt, dass das Wasser so ein bisschen zurückgeht, (...) die ersten Unvernünftigen bewegen sich aufs Wasser", sagte Andreas Dietz von der Wasserwacht Passau am Donnerstagmorgen im ARD-"Morgenmagazin". "Wir haben schon Kanufahrer gehabt, Standup-Paddler, die sich auf der Donau bewegen."

Das sei absolut lebensgefährlich, sagte Dietz. Sollten sich Menschen auf der Donau bewegen, sei das auch ein Problem für die Rettungskräfte, sagte Dietz. "Wenn dort was passiert, müssen wir raus, und wir müssen unsere Einsatzkräfte auch in Gefahr bringen."

Mit dem Kanus im Hochwasser: Einsatzkräfte appellieren an die Vernunft der Menschen, lebensgefährliche Aktionen zu unterlassen. (Symbolfoto)
Mit dem Kanus im Hochwasser: Einsatzkräfte appellieren an die Vernunft der Menschen, lebensgefährliche Aktionen zu unterlassen. (Symbolfoto)  © 123RF/sementsovalesia

6. Mai, 9.05 Uhr: Einsatzkräfte suchen weiterhin nach vermisstem Feuerwehrmann

Einsatzkräfte wollen auch am Donnerstag weiter nach einem im Hochwasser-Einsatz vermissten Feuerwehrmann in Schwaben suchen.

"Wir geben die Hoffnung nicht auf", sagte ein Sprecher der Polizei am Donnerstag in Kempten. Im Laufe des Tages wollten die Retter versuchen, an den Ort zu gelangen, an dem das gekenterte Boot gesichtet wurde, in dem sich der Feuerwehrmann befand.

Das war bislang nicht möglich. Der junge Mann war in der Nacht zum Sonntag in Offingen nahe der Grenze zu Baden-Württemberg mit einem Boot der DLRG-Wasserrettung gekentert. Die übrigen vier Einsatzkräfte an Bord konnten sich an Land retten und blieben unverletzt. Der 22-Jährige gilt seither als vermisst.

Luftaufnahmen des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) offenbaren das Ausmaß der Wassermassen in Offingen bei Günzburg.
Luftaufnahmen des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) offenbaren das Ausmaß der Wassermassen in Offingen bei Günzburg.  © Marc Puskeiler/DLR/dpa

6. Mai, 7.45 Uhr: Hochwasser an der Donau hält weiter an

Die Wasserstände an der unteren Donau in Bayern bleiben auch am Donnerstag hoch.

Wie aus Daten des Hochwassernachrichtendienstes (HND) am Morgen hervorging, verbleiben die Pegelstände in Regensburg, Straubing und Passau weiterhin über der Meldestufe 4.

Der Pegel der Donau an der Eisernen Brücke in Regensburg wies um 6.30 Uhr einen Wasserstand von 6,07 Metern auf. Laut Prognose des HND sollte das Hochwasser im weiteren Verlauf leicht abnehmen. An der Donau in Straubing stagnierte der Wasserstand um 6.45 Uhr bei 7,12 Metern bei ebenfalls leicht sinkendem Trend.

Im hochwassererprobten Passau verzeichnete der HND um 6.30 Uhr einen Pegelstand von 8,87 Metern. Hier sollte das Hochwasser laut Prognose am Morgen sogar noch leicht zunehmen.

Hinter überfluteten Feldern ist der Kirchturm der Pfarrkirche St. Martin in Baar-Ebenhausen (Bayern) zu erkennen. Der Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm ist von dem Hochwasser schwer getroffen.
Hinter überfluteten Feldern ist der Kirchturm der Pfarrkirche St. Martin in Baar-Ebenhausen (Bayern) zu erkennen. Der Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm ist von dem Hochwasser schwer getroffen.  © Armin Weigel/dpa

6. Juni, 6.12 Uhr: Landeswahlleiter: Hochwasser in Bayern hat Auswirkungen auf Wahl

Neue Wahllokale, verlorengegangene Wahlunterlagen: Das Hochwasser hat Folgen für den Ablauf der Europawahl in Bayern.

In einer Reihe von Gemeinden müssen die Wahllokale verlegt werden. Besonders betroffen sind die Landkreise Aichach-Friedberg, Augsburg, Freising, Günzburg, Neuburg-Schrobenhausen und Pfaffenhofen an der Ilm, wie Landeswahlleiter Thomas Gößl der Deutschen Presse-Agentur mitteilte.

In Einzelfällen sei etwa auch das Rathaus noch nicht nutzbar, weshalb provisorische Gemeindeverwaltungen eingerichtet worden seien. Gespräche mit den Wahlleitern der betroffenen Gebiete haben ergeben, dass eine ordnungsgemäße Durchführung der Wahl gewährleistet werden könne.

Titelfoto: Armin Weigel/dpa

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