Unwetter im Süden und Osten Sachsen-Anhalts: Einsatzkräfte arbeiten auf Hochtouren
Magdeburg - Am Freitagnachmittag ist eine Unwetterzelle über Sachsen-Anhalt gezogen. Die Feuerwehr war vielerorts im Einsatz. Vor allem der Süden und Osten des Landes waren betroffen.
Im Landkreis Mansfeld-Südharz rückte die Feuerwehr nach eigenen Angaben unter anderem wegen überfluteter Straßen und Keller sowie wegen Schlammlawinen aus.
Die Leitstelle Anhalt-Bitterfeld berichtete von umgestürzten Bäumen und überschwemmten Straßen. Verletzte gebe es nicht.
Ein umgestürzter Baum löste einen Oberleitungsschaden bei der Bahn aus. Der ICE-Verkehr zwischen Berlin und Leipzig sowie Halle war gestört. Die Bahn setzte zum Teil Busse als Schienenersatzverkehr ein.
18 Feuerwehren seien alarmiert worden, die zu zahlreichen Einsätzen ausgerückt seien, teilte die Leitstelle in Sangerhausen mit.
Auf der Autobahn 38 bei Eisfeld (Thüringen) kam es kurzzeitig zu Behinderungen, weil die Fahrbahn unter Wasser stand.
Regenmengen zwischen 30 und 40 Litern
In der Stadt Halle und dem nördlichen Saalekreis verzeichnete die Feuerwehr mehr als 30 Einsätze. Das Rennbahnkreuz in Halle als wichtige Verkehrsachse war nach Angaben eines Feuerwehrsprechers zeitweise komplett gesperrt, weil das Wasser in Kniehöhe auf der Straße stand.
Es seien viele Einsätze in kurzer Zeit gewesen. Neben Wasserschäden habe es auch einige Sturmschäden durch abgeknickte Äste gegeben.
Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes zog die Unwetterzelle von Thüringen aus über Halle in Richtung Dessau.
Der meiste Niederschlag sei mit 38 Litern pro Stunden in Jeßnitz (Landkreis Bitterfeld-Wolfen) gemessen worden.
Im Mansfelder Land seien es 30 Liter pro Stunde gewesen. Ein Ausläufer der Gewitterzelle traf auch Leipzig. Dort kamen laut DWD 17 Liter pro Stunde herunter.
Das EM-Fanfest hatte dort wegen der Unwettergefahr später geöffnet. Gegen Abend beruhigte sich die Wetterlage.
Titelfoto: Matthias Bein/dpa