Einsatzleiter der Feuerwehr Nürnberg nach Unwetter: "Es war außergewöhnlich"
Nürnberg - Das Gewitter mit heftigem Starkregen am Donnerstagabend, das für dramatische Szenen gesorgt hatte, ist nach Worten des Einsatzleiters der Feuerwehr Nürnberg außergewöhnlich gewesen.
"Es war extrem", sagte Hans-Peter Reißmann von der Integrierten Leitstelle am Samstag im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. Mehr als 1100 Einsätze seien seither zusammengekommen.
"Das ist schon eine immense Zahl", erklärte er. Seit 1990 sei er dabei, habe so etwas noch nie erlebt. "Ich hoffe, dass es ein 100-jähriges Ereignis bleibt."
Die Einsatzkräfte - auch aus den umliegenden Landkreisen - hätten teils bis zu zwölf Stunden gearbeitet. "Es war extrem außergewöhnlich."
Über Verletzte unter seinen Leuten sei ihm nichts bekannt. Aktuell normalisiere sich das städtische Leben in Bayerns zweitgrößter Stadt auch wieder.
Reißmann rechnet allerdings damit, dass es auch in den kommenden Tagen noch weitere Einsätze etwa aufgrund von überfluteten Kellern geben wird, weil möglicherweise Urlaubsrückkehrer zum Beispiel erst jetzt Schäden bemerkten.
Deutsche Bahn will am Montag die Schäden an S-Bahnstation in Steinbühl begutachten
Am Donnerstag waren in Nürnberg allein zwischen 18 Uhr und 19 Uhr laut Deutschem Wetterdienst (DWD) 47 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen. Straßen und Keller wurden überflutet. Die Feuerwehr beseitigte unter anderem umgestürzte Bäume.
An der S-Bahnstation in Steinbühl hält laut Deutscher Bahn seit dem folgenschweren Unwetter keine Bahn mehr. Am Montag würden die Schäden entsprechend begutachtet und es werde entschieden, wie es weitergehe, sagte ein Sprecher am Samstag.
Eine Prognose, wann der Verkehr dort wieder möglich sei, gebe es derzeit nicht.
Titelfoto: Oßwald/News5/dpa