Unwetter Berlin: Ausnahmezustand vorbei, aber Einsätze dauern an - zwei Verletzte
Berlin - Montagabend tobte ein schweres Unwetter über der Hauptstadt. Und wenn es auch nicht lange anhielt, sorgte es trotzdem für Hunderte Feuerwehreinsätze. Auch mehrere Freiwillige Feuerwehrleute wurden in den Dienst gerufen.
391 wetterbedingte Einsätze bis 1.15 Uhr - das ist die Bilanz des Unwetters, das am 24. Juli in Berlin für Chaos sorgte. Gegen 19.30 Uhr wurde der "Ausnahmezustand Wetter" via Social Media ausgerufen.
29 Freiwillige Feuerwehren mitsamt 180 zusätzlichen Einsatzkräften mussten hinzugeholt werden, um zu versuchen, der Lage Herr zu werden.
Starkregen überschwemmte einige Straßen oder brachte beispielsweise in Marienfelde in der Motzener Straße Teile eines Lagerhallendachs zum Einstürzen. Sturmböen ließen Bäume abknicken oder umstürzen.
Dabei wurden auch Oberleitungen von Straßenbahnen getroffen. Aber nicht nur die Trams hatten mit Einschränkungen bei der Beförderung ihrer Fahrgäste zu kämpfen. Auch der S-Bahnverkehr versank im Chaos, das Verspätungen und Ausfälle zur Folge hatte.
Es regnete, wie ein User bei Twitter zeigte, sogar durch das Dach - er schreibt dazu: "Wenn nicht mal mehr das Bahnhofsdach schützt."
Berliner unterwegs im Unwetter
Zahlreiche andere Twitter-User meldeten sich zu Wort oder posteten ihre Eindrücke von dem Gewitterabend. Die zeigen deutlich, wie heftig es in den paar Stunden zuging.
Ein Zeuge des Wetterspektakels versuchte zu dieser Zeit im Berliner Stadtverkehr voranzukommen. Dafür musste auch mal der ein oder andere überschwemmte Straßenabschnitt durchquert werden. Er schrieb: "Nur kurz aber sehr heftig. [...] Dit is Sommer in Berliner."
Ein anderer Nutzer, der nicht das Glück hatte, ein Autodach über dem Kopf zu haben, brachte sich beim Unterstand eines Lokals in Sicherheit und harrte dort aus.
Er meinte, dass er sowas noch nie in Berlin gesehen habe.
Unwetter-Tweets zum Unwetter am 24. Juli: Berlin im Ausnahmezustand
Baum stürzte auf Bushaltestelle - zwei Verletzte
Ganz so glimpflich verlief das Unwetter aber nicht für jeden: Durch einen herabfallenden großen Ast wurden in Charlottenburg zwei Menschen verletzt, teilte die Berliner Feuerwehr auf Anfrage von TAG24 mit.
Demnach stürzte ein großer Ast auf ein Haltestellenhäuschen am Einsteinufer, unter dem sich zwei Passanten befanden. Die Rettungskräfte wurden, kurz nachdem der Ausnahmezustand Wetter ausgerufen wurde, darüber alarmiert und waren blitzschnell innerhalb von wenigen Minuten vor Ort.
Dort versorgten sie die Verwundeten, die zum Glück nicht unter der Haltestelle Marchbrücke eingeklemmt waren. Beide wurden ins Krankenhaus gebracht.
Um 1.15 Uhr beendete die Feuerwehr den Ausnahmezustand, hat aber nach Angaben des Pressesprechers noch immer mit einigen wenigen Einsätzen wie Wasserschäden, umgestürzten Bäumen und Ästen zu tun.
Titelfoto: Annette Riedl/dpa (Bildmontage)