Unwetter-Alarm: Ort in Südthüringen stark getroffen - Helfer reisen mit schwerer Technik an!

Zillbach/Gera-Liebstedt/Hilbersdorf - Unwetter mit Gewitter und Starkregen haben sich am gestrigen Samstag in Thüringen ausgetobt. Straßen und Ortschaften wurden überflutet, Keller liefen voll. Im südlichen Thüringen hatte es insbesondere den Ort Zillbach erwischt.

Der braune Strom hat Steine aus der Straße gerissen, Strom und Wasserleitung wurden freigelegt.
Der braune Strom hat Steine aus der Straße gerissen, Strom und Wasserleitung wurden freigelegt.  © Rhönkanal/Montage

Samstagnachmittag: Die Sirene heult, ein reißender, brauner Strom bahnt sich seinen Weg durch Zillbach, ein kleiner Ort im Landkreis Schmalkalden-Meiningen.

Dabei hatte es sogar Steine aus der Straße herausgerissen, Leitungen (Strom und Wasser) wurden freigelegt, wie TAG24 am Sonntag im Gespräch mit Sascha Eichhorn erfuhr. Der stellvertretende Ortsbrandmeister der Feuerwehr Schwallungen war am gestrigen Samstag Einsatzleiter.

Schnell kursierten Videos von dem reißenden Fluss, der Folge eines Gewitters mit Starkregen war.

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Doch auch um Zillbach herum hatte das Unwetter seine Spuren hinterlassen. In der Ortslage Schwarzbach habe es einen halben Meter Wasserstand gegeben, berichtet der stellvertretende Ortsbrandmeister der Feuerwehr Schwallungen. Keller wurden leergepumpt.

Zudem war den Angaben zufolge ein Gehöft im von den Folgen des Unwetters betroffenen Gebiet etwa eine Stunde von der Außenwelt abgeschnitten. Laut Eichhorn war die Zillbach, die ansonsten schätzungsweise 20 Zentimeter Wassertiefe aufweist, auf schätzungsweise etwa 1,50 Meter angestiegen.

Freiwillige Helfer rücken mit schwerer Technik an

Am frühen Samstagabend waren die Aufräumarbeiten schon längst in vollem Gange.
Am frühen Samstagabend waren die Aufräumarbeiten schon längst in vollem Gange.  © Carsten Jentzsch

Bis kurz nach Mitternacht gesperrt war die L2692 zwischen Schwallungen und Zillbach. Sie war überspült. Den Seitenrand hat es augenscheinlich weggerissen.

Nach Angaben von Eichhorn von Sonntagmorgen ist die Straße aktuell an der entsprechenden Stelle eingeengt. Es gilt Tempo 30.

Am gestrigen Samstag seien die Feuerwehr Wasungen sowie alle Wehren der Gemeinde Schwallungen im Einsatz gewesen, hieß es. Den Angaben zufolge waren es 50 Einsatzkräfte. Hinzu kamen freiwillige Helfer und Anwohner. Der Einsatzleiter glaubt, dass die Bewegtbilder, die sich rasch verbreiteten, mit dazu beigetragen haben, dass schnell freiwillige Helfer vor Ort waren.

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So seien extra aus der Hohen Rhön mehrere Helfer mit entsprechender Technik angerückt. Radlader und Lkw waren in Zillbach unter anderem im Einsatz.

Die L2692 zwischen Schwallungen und Zillbach im Landkreis Schmalkalden-Meiningen war überspült. Den Seitenrand hat es augenscheinlich weggerissen. Aktuell ist die Straße an der entsprechenden Stelle verengt, es gilt Tempo 30.
Die L2692 zwischen Schwallungen und Zillbach im Landkreis Schmalkalden-Meiningen war überspült. Den Seitenrand hat es augenscheinlich weggerissen. Aktuell ist die Straße an der entsprechenden Stelle verengt, es gilt Tempo 30.  © Carsten Jentzsch
In Thüringen waren am Samstag Gewitter und Schauer unterwegs - so wie hier in der Nähe von Nahwinden (Ilm-Kreis).
In Thüringen waren am Samstag Gewitter und Schauer unterwegs - so wie hier in der Nähe von Nahwinden (Ilm-Kreis).  © Carsten Jentzsch

Fast 300 Notrufe in 24 Stunden!

Auch in Hilbersdorf (Landkreis Greiz) machten sich die Folgen des Wetters bemerkbar.
Auch in Hilbersdorf (Landkreis Greiz) machten sich die Folgen des Wetters bemerkbar.  © Björn Walther/bw.pictures - Medienproduktion

Auch in anderen Teilen des Großraums Schmalkalden kam es aufgrund des Unwettergeschehens zu Feuerwehreinsätzen, wie der Facebook-Seite "Landkreis Schmalkalden-Meiningen" zu entnehmen war.

Doch auch in Ostthüringen waren die Kameraden der Feuerwehr alarmiert worden. Zu zwei großen Einsatzstellen war es nach Angaben der Zentralen Leitstelle Gera in ihrem Zuständigkeitsbereich (kreisfreie Stadt Gera, Altenburger Land, Landkreis Greiz, Saale-Orla-Kreis) in Gera-Liebschwitz und Hilbersdorf wegen Hochwasser gekommen.

Die Zentrale Leitstelle verzeichnete in den vergangenen 24 Stunden (Samstag, 9.30 Uhr bis Sonntag, 9.30) insgesamt 285 Notrufe (Feuerwehr und Rettungsdienst). In der "Akutzeit" von 20 bis 2 Uhr nachts seien es 60 Notrufe gewesen, hieß es.

Doch was positiv festzuhalten bleibt: In Zusammenhang mit dem Wetter wurden keine Personen verletzt oder getötet. Das ging am Sonntagmorgen aus einem Gespräch zwischen TAG24 und der Landeseinsatzzentrale der Thüringer Polizei hervor.

Auf der Seite des Deutschen Wetterdienstes wurde am gestrigen Samstag vor kräftigen Gewittern mit Unwetterpotenzial in Thüringen gewarnt.

Titelfoto: Rhönkanal

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