Quickborn säuft nach Unwetter ab: Menschen vom Wasser eingeschlossen
Quickborn - Ein schweres Unwetter traf Quickborn am Sonntagabend mit aller Wucht. Starkregen setzte die Stadt im Kreis Pinneberg in Schleswig-Holstein unter Wasser.
Gegen 17 Uhr stand eine Gewitterzelle über Quickborn und bewegte sich nur ganz langsam vorwärts. Bis zu 74 Liter Regen pro Quadratmeter fielen, wie Daten des Deutschen Wetterdienstes (DWD) zeigen. Zuvor gab es Warnungen vor 40 Liter Starkregen.
In Quickborn kam fast die doppelte Menge zusammen. Die Wassermassen konnten nicht abfließen. Die Folge waren zahlreiche überflutete Keller und Straßen.
Besonders betroffen war der Bereich in der Innenstadt um den Bahnhof, teilte die Feuerwehr mit. Dort liefen auch mehrere Tiefgaragen voll. Sie wurden zu lebensgefährlichen Fallen.
Fotos zeigen, wie das Regenwasser knapp unter der Decke steht. Glücklicherweise kam kein Mensch zu Schaden.
Über 200 Einsätze nach Unwetter in Quickborn
Die Lage war dennoch dramatisch. In der Leitstelle gingen Notrufe ein, dass Personen im Wasser eingeschlossen sein sollten. "Teilweise sollte das Wasser auch unter Strom stehen", so ein Feuerwehrsprecher.
Mit Booten und einem Amphibienfahrzeug wurden die Personen befreit. Niemand war in akute Lebensgefahr geraten, es gab keine Verletzten. Einige der Geretteten fanden vorübergehend Unterschlupf in der Feuerwache, bis sie wieder nach Hause konnten.
Die Feuerwehr musste außerdem mehrere Umspannwerke und Trafostationen sichern, das sei eine große Herausforderung gewesen. Dennoch kam es von 18.30 bis 21 Uhr zu einem großflächigen Stromausfall.
Zahlreiche Feuerwehren aus Quickborn und dem Umland, THW, Rettungsdienst, DRK und Polizei waren bis spät in die Nacht mit mehr als 220 Leuten im Dauereinsatz. Über 200 Einsatzstellen mussten abgearbeitet werden.
Auch in Quickborns Nachbargemeinden Henstedt-Ulzburg und Ellerau regnete es zwischen 50 und 60 Liter in sehr kurzer Zeit. Direkt neben der Gewitterzelle fiel dagegen kaum Regen.
Titelfoto: News5