Nach der Ostsee-Sturmflut: Helfer stopfen gebrochene Deiche
Arnis - Am Samstag hat eine schwere Sturmflut Arnis und Maasholm im Kreis Schleswig-Flensburg schwer getroffen. Noch sind die an mehreren Stellen gebrochenen und beschädigten Deiche nicht gesichert.
In Arnis an der Schlei klafft eine große Lücke in der Hochwasserschutzanlage, das eindringende Wasser überschwemmte die kleinste Stadt Deutschlands. Dagegen wurde in Maasholm zwar kein Deich zerstört, es gibt aber auf einem Abschnitt von zehn Kilometer Länge bis zu acht größere Löcher.
"Das Hochwasser hat den Kreis schwer getroffen", sagte Landrat Wolfgang Buschmann (63, parteilos) zu TAG24. "Wir haben zwei Einsatz-Schwerpunkte in Maasholm und Arnis. Hier ist unser Ziel, die Deiche bis Freitag provisorisch so wiederherzustellen, dass sie den Herbst- und Winterstürmen standhalten können."
Denn es besteht das Risiko, dass es schon in wenigen Tagen wieder stürmisch wird in Norddeutschland, heißt es bei Kachelmannwetter.
Ein weiterer Sturm aus Osten könnte die beschädigten Deiche brechen lassen. Es spricht zwar viel für eine Westwindlage, dennoch forderte das Innenministerium am Dienstagmorgen wegen einer neu erwarteten Sturmflut weitere Helfer für den Deichschutz an.
Auch Bundeswehr ist im Einsatz
Hunderte Menschen sind im Einsatz, am Dienstag waren es laut Kreis 1500. Darunter sind Feuerwehrleute, Mitglieder des Technischen Hilfswerks (THW) und der Bundeswehr. Die Soldaten haben in Arnis vier sogenannte Faltstraßen verlegt. Dadurch kann schweres Gerät auf dem feuchten und wässrigen Untergrund fahren.
Die körperlichen Anstrengungen sind enorm, wie der Kreisfeuerwehrverband Segeberg mitteilte, die Wetterbedingungen sind es auch: elf Grad, Regen und 20 km/h Wind. Allein 180 Feuerwehrleute aus dem Kreis Segeberg rückten zur Hilfe aus.
"Ich danke den Einsatzkräften aller Hilfsorganisationen und der Bundeswehr für ihr unermüdliches Engagement", sagte Landrat Buschmann.
"Auch die Bevölkerung hat uns in ganz großem Stil unterstützt. Das ist nicht selbstverständlich."
Titelfoto: Kreisfeuerwehrverband Segeberg