"Massive Schäden": Unwetter sorgt für Chaos in Nordhessen

Kassel/Trendelburg - Keller laufen voll, der Schlamm schiebt Autos herum, Haushalte sind ohne Strom: Die Überschwemmungen in Nordhessen haben viel Chaos angerichtet. Sorge bereitete zwischenzeitlich ein Staubecken.

Besonders betroffen von den Unwettern war das Gebiet nördlich von Kassel, so wie hier in Trendelburg.
Besonders betroffen von den Unwettern war das Gebiet nördlich von Kassel, so wie hier in Trendelburg.  © Swen Pförtner/dpa

Ein Unwetter mit Starkregen hat in der Nacht zum Freitag die Region nördlich von Kassel getroffen.

Hunderte Einsatzkräfte waren im Einsatz, um etwa Menschen mit Booten aus Häusern zu holen oder mit Baggern Schlamm von den Straßen zu schieben. Brücken und Autos wurden durch die Wasser- und Schlammmassen beschädigt.

Eine Sprecherin des Landkreises sprach von "massiven Schäden". Über verletzte Menschen wurde zunächst nichts bekannt.

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Schon am Donnerstagabend hatte es zu regnen begonnen, in der Nacht sei "extremer Starkregen" gekommen, sagte die Landkreis-Sprecherin. Gegen Mitternacht spitzte sich die Lage zu, ein Krisenstab wurde eingerichtet. Erst am frühen Morgen gegen 5.30 ließ der Regen nach.

Besonders stark betroffen waren demnach die Orte Trendelburg, Hofgeismar, Bad Karlshafen, Reinhardshagen und Wesertal. Keller und Erdgeschosse liefen dort voll und wurden ausgepumpt. Teilweise wurden Menschen mit Booten aus ihren Häusern gerettet.

Noch ist nicht bekannt, wie hoch der entstandene Sachschaden wirklich ist.
Noch ist nicht bekannt, wie hoch der entstandene Sachschaden wirklich ist.  © Swen Pförtner/dpa
500 Einsatzkräfte waren in der Nacht im Einsatz und wurden am Morgen durch frische Kräfte ersetzt.
500 Einsatzkräfte waren in der Nacht im Einsatz und wurden am Morgen durch frische Kräfte ersetzt.  © Swen Pförtner/dpa

Schlamm schob mehrere Autos ineinander, Flüssiggas-Tank wird weggerissen

Der Schlamm schob mehrere Autos ineinander.
Der Schlamm schob mehrere Autos ineinander.  © Swen Pförtner/dpa

In Trendelburg-Gottsbüren schob der Schlamm nach Angaben der Polizei mehrere Autos zusammen und übereinander. Zwei Personen wurden laut Polizei gerettet, als ihre Fahrzeuge vom Wasser eingeschlossen worden waren. Sie wurden mithilfe eines Radladers befreit.

Die Fluten hatten Mülleimer, Blumenkübel, Heizöltanks und Bäume mitgerissen. In einem Hof hatte sich im Asphalt ein Loch aufgetan. In Wülmersen wurde ein Flüssiggastank weggerissen. Viele Straßen waren am Freitag weiterhin gesperrt, unter anderem die B80 und die B83.

Sorgen bereitete zwischenzeitlich ein Staubecken in Hofgeismar-Hombressen. Es drohte überzulaufen, die Lage war nach Angaben des Landkreises am Morgen aber stabil. In Gottsbüren wurden Trafo-Häuschen beschädigt, weswegen die Hälfte des Ortes keinen Strom hat, wie der Kreis berichtete.

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Rund 500 Einsatzkräfte waren die ganze Nacht im Einsatz, am Morgen wurden sie durch frische Kräfte ersetzt. "Es war eine ziemlich heftige Einsatzlage", sagte Vize-Landrätin Silke Engler (50, SPD) am Morgen dem Hessischen Rundfunk. "Ich kann noch nicht absehen, wann wir die Lage im Griff haben."

Titelfoto: Bild-Montage: Swen Pförtner/dpa, Swen Pförtner/dpa

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