Bayern-Flut fordert Todesopfer: Helfer kommt in Wassermassen ums Leben
Pfaffenhofen an der Ilm - Bei den oberbayerischen Gemeindeteilen Uttenhofen und Affalterbach ist ein Helfer in der Samstagnacht ums Leben gekommen.
Der 42-jährige Feuerwehrmann sei laut eines Sprechers des Landratsamts Pfaffenhofen an der Ilm mit drei Kollegen in einem Schlauchboot an einer Rettungsaktion beteiligt gewesen, als dieses kenterte.
Das Unglück geschah etwa gegen 23.30 Uhr am Samstag. Der Mann konnte am frühen Sonntagmorgen gegen 2.30 Uhr nur noch tot geborgen werden, heißt es weiter.
Der Verstorbene sei kurz zuvor mit weiteren Helfern auf der Ilm unterwegs gewesen, um eine Familie zu retten. Dann kippte das Boot. Die drei Kollegen konnten aus dem Wasser gerettet werden. Ein Beteiligter unter ihnen musste anschließend in einem Krankenhaus versorgt werden.
Die beiden anderen kamen größtenteils mit dem Schrecken davon. Die Einsatzkräfte waren in der Nacht dabei, in dem stark betroffenen Landkreis die Evakuierungsarbeiten weiter fortzuführen.
Unter anderem hätte man dabei auch die Bewohner zweier Altenheime aus dem Risikogebiet gebracht. Welche Umstände genau zu dem tragischen Unglück führten, ist derzeit noch nicht im Detail bekannt.
Pegelstände, die sonst nur alle 100 Jahre erreicht werden
Am Sonntag werden sich in dem Landkreis Vizekanzler Robert Habeck (54, Grüne), Ministerpräsident Markus Söder (57) und Landesinnenminister Joachim Herrmann (67, beide CSU) ein Bild der Lage machen.
Seit Freitag macht der Dauerregen vor allem dem Süden Bayerns schwer zu schaffen. Feuerwehren, Technisches Hilfswerk, Polizei und sämtliche Nothelfer sind wegen der anhaltenden Schauer und Gewitter im Dauereinsatz.
In mehreren Landkreisen des Freistaats gilt Katastrophenalarm, beinahe 100 Pegel registrieren Hochwasser – zum Teil in der höchsten Meldestufe. Mit einer Entspannung der Wetterlage ist in den nächsten Stunden kaum zu rechnen. Zahlreiche Gebiete seien bereits am Samstagmorgen evakuiert worden. Mehrere Flüsse in Bayern führten teilweise so viel Wasser wie bei einem Jahrhunderthochwasser.
"Der Dauerregen führte mittlerweile zu Pegelständen, wie sie statistisch gesehen nur einmal in 100 Jahren erreicht werden", teilte die Deutsche Presseagentur (dpa) mit.
Die Zahl der Toten könnte weiter ansteigen: Im oberbayerischen Schrobenhausen wird eine 43-Jährige in einem vollgelaufenen Keller seit Samstagabend vermutet. Den Rettungskräften zufolge sei es sehr schwierig, in das Haus vorzudringen. Es wurden Taucher angefordert.
Titelfoto: 7aktuell.de | Simon Adomat