Chaos nach Jahrhundert-Hochwasser: Hunderte Einsätze und Millionenschäden

Eckernförde - Nach der schweren Sturmflut mit Rekord-Wasserständen an der Ostseeküste zieht sich das Wasser am Samstag langsam zurück. Die Aufräumarbeiten haben begonnen. Der Katastrophenschutz rechnet mit Schäden in dreistelliger Millionenhöhe.

In Schleswig-Holstein haben am Samstag die Aufräumarbeiten nach der Jahrhundert-Flut begonnen.
In Schleswig-Holstein haben am Samstag die Aufräumarbeiten nach der Jahrhundert-Flut begonnen.  © Frank Molter/dpa

Bereits am Donnerstag war vor orkanartigen Windböen und einer Sturmflut mit historischen Höchstständen gewarnt worden. Am Freitag erreichte das Unwetter dann seinen Höhepunkt.

In Fehmarn kam eine 33 Jahre alte Frau durch einen umgestürzten Baum ums Leben. In Flensburg stieg der Wasserpegel auf 2,27 Meter über dem Normalwert an und erreichte damit den höchsten Wasserstand seit mehr als 100 Jahren.

Campingplätze und Ferienanlagen bei Heringsdorf auf Usedom mussten geräumt werden, in Schleswig-Holstein wurden etwa 2000 Menschen vor den Wassermassen in Sicherheit gebracht, nachdem in mehreren Ortschaften die Deiche gebrochen waren oder überspült wurden.

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In Teilen Flensburgs stellten die Stadtwerke vorsorglich den Strom ab. Auch in Dänemark kam es zu Evakuierungen und Stromausfällen. Für den Kreis Rendsburg-Eckernförde wurde noch am Abend der Katastrophenalarm ausgelöst.

Katastrophenalarm aufgehoben, Aufräumarbeiten beginnen

Im Kreis Schleswig-Flensburg sind in der Nacht zu Samstag an mindestens drei Stellen Deiche gebrochen - so etwa in der Schleistadt Arnis.
Im Kreis Schleswig-Flensburg sind in der Nacht zu Samstag an mindestens drei Stellen Deiche gebrochen - so etwa in der Schleistadt Arnis.  © Benjamin Nolte/dpa

In der Nacht zu Samstag sanken die Wasserstände an der Ostseeküste dann endlich wieder. Am Vormittag konnte der Katastrophenalarm in Rendsburg-Eckernförde wieder aufgehoben werden.

Doch das Chaos dauert vielerorts weiter an: Unter anderem kam es zu Zugausfällen und Verspätungen im Regionalverkehr. Auch viele Fährfahrpläne mussten geändert werden.

In den betroffenen Städten und Gemeinden von Flensburg bis Lübeck hinterließ das ablaufende Wasser Schäden in Hafenanlagen, Uferbefestigungen und zahlreichen Gebäuden. Ganze Strandabschnitte wurden ins Meer gerissen. Die Stromversorgung war am Nachmittag mancherorts noch nicht wiederhergestellt.

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"Wir sind wirklich allen extrem dankbar, die in diesen Stunden geholfen haben", bedankte sich Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU, 50) am Samstag bei den mehr als 2000 Einsatzkräften, die zur Hilfe geeilt waren.

"Schleswig-Holstein hat zusammengestanden angesichts dieser schrecklichen Flutkatastrophe."

Titelfoto: Frank Molter/dpa

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