Polarlichter über Deutschland: Heute habt Ihr noch einmal die Chance!
Deutschland - Wer die Polarlichter über Deutschland in der vergangenen Nacht verschlafen hat, muss nicht traurig sein. Das Naturphänomen wiederholt sich in den nächsten Stunden nochmals. Hier erfahrt Ihr, wie die Chancen stehen und wie Ihr das perfekte Bild davon schießen könnt.
Die gute Nachricht gleich als erstes: Der Deutsche Wetterdienst geht nur im Osten von einer teilweisen Bewölkung aus, genauso wie vergangene Nacht. In den übrigen Landesteilen soll der Himmel klar sein, und somit sowohl wolken- als auch regenfrei.
Das macht die Jagd nach den Polarlichtern, die auch Nordlichter genannt werden, einfach. Bei nächtlichen Temperaturen von 4 bis 12 Grad müsst Ihr Euch nicht zu warm einpacken, um das Spektakel genießen zu können.
Die ersten Polarlichter trafen am gestrigen Freitag bereits gegen 16.45 Uhr über Deutschland auf die Erdatmosphäre. Vermutlich geschah dies am heutigen Samstag zu einer ähnlichen Zeit. Doch da war es noch zu hell, um sie mit dem bloßen Auge sehen zu können.
Jedoch deutet dies darauf hin, dass mit Einbruch der Dunkelheit die Chancen gut stehen, erneut das Naturphänomen sehen zu können.
Um die grünen, blauen und rosafarbenen Lichtstreifen wirklich entdecken zu können, müsst Ihr aber ein paar Dinge beachten. TAG24 erklärt Euch, worauf Ihr diese Nacht achten solltet.
Aurora borealis über Deutschland: Gut zu wissen!
Wer die bunten Erscheinungen sehen will, sollte sich außerhalb von Großstädten aufhalten. Die Beleuchtung in Städten – von Straßenlaternen, Wohnhäusern, Reklametafeln und Autos gleichermaßen – ist so massiv, dass sie in den Himmel strahlt und die schwachen, bunten Farben übertönt.
Wer einen schönen Ort am Stadtrand oder auf dem Land entdeckt hat, sollte versuchen, sich von der Großstadt abzuwenden und ins Leere zu schauen. Je dunkler die Atmosphäre, desto höher die Erfolgschancen, die Aurora borealis, so der Fachbegriff, zu sehen.
Allgemein empfiehlt es sich, in Richtung Norden zu blicken, da die Polarlichter von dort auf die Erde treffen. Da sie sich in der kommenden Nacht aber vermutlich erneut bis über die Schweiz und Österreich erstrecken werden, muss dies jedoch nicht zwangsläufig beachtet werden.
Wichtig: Seid geduldig! Die Lichter sind dauerhaft in Bewegung. Dadurch sind sie mal besser, mal schlechter zu erkennen. Den Standort zu wechseln, empfiehlt sich meistens nicht. Es könnte passieren, dass Ihr mit den schwachen Lichtern umherzieht und die starke Einwirkung verpasst.
Polarlichter fotografieren: Das müsst Ihr beachten
Will man die bunten Himmelslichter fotografieren, braucht man vor allem eines: Eine ruhige Hand – oder aber ein Stativ.
Mit dem Handy solltet Ihr in den Nachtmodus schalten und die Belichtungszeit auf drei Sekunden oder (wenn möglich) mehr stellen. Nur so kann aus der Dunkelheit etwas Buntes werden.
Doch Obacht: Wer zu lange belichtet – dieses Risiko besteht vor allem bei Profikameras – könnte ein verwaschenes Bild bekommen. Die Aurora borealis ist permanent in Bewegung. Diese verschwimmt zunehmend, je länger Ihr belichtet.
TAG24-Tipp: Versucht es mit zehn Sekunden Belichtungszeit und passt diesen Wert je nach Stärke und Bewegungen der Lichter an.
Wer kein Stativ zur Hand hat, kann auch kreativ werden: Oft hilft eine Zange oder eine große Klemme und ein dünnes Tuch zum Schutz vor Kratzern, um das Smartphone an einem Geländer oder Ähnlichem zu befestigen.
Dreht die Blende an Kamera oder Mobiltelefon so weit auf wie möglich (je geringer die Blende/der f-Wert, desto weiter geöffnet ist sie). So fangt Ihr maximal viel Licht ein.
Den ISO-Wert solltet Ihr entsprechend den anderen Parametern einstellen. Geht allerdings nicht über 4000, sonst sind die Bilder am Ende zu verrauscht.
Allgemein gilt: Zu dunkel aufgenommene Bilder lassen sich noch aufhellen, teils klappt dies selbst mit den Standard-Apps ganz gut. Doch was einmal zu hell aufgenommen wurde, lässt sich nicht mehr retten.
Titelfoto: dpa/Lando Hass