Polarlichter über Deutschland: Auch in der Nacht zum Sonntag leuchtete wieder der Himmel!
Neureichenau - Während viele von uns beim Finale des Eurovision Song Contest mitfieberten, bot der Himmel über Deutschland auch in der Nacht zu Sonntag wieder ein Spektakel: Die zweite Nacht in Folge waren auch hierzulande Polarlichter zu sehen. TAG24 hat die Bilder.
"Ich weine gleich. Ich fang gleich echt an zu heulen", schrieb X-Userin AutZeit begeistert über das, was sie in der vergangenen Nacht erblickte: Polarlichter über Ostfriesland. Von ihrer Position direkt am Meer war das Himmelsereignis gut zu erkennen, wie sie auf gleich mehreren Bildern zeigte. "Ich bin durchgefroren, aber es hat sich gelohnt", schrieb sie zum Abschluss.
Es sollte nicht der einzige Ort sein, von dem aus die Lichter gut zu sehen waren. So erblickte der Wissenschaftler Dr. Christian Scharun sie auf einem nächtlichen Spaziergang in der Nähe von Karlsruhe, wie er ebenfalls auf X (ehemals Twitter) postete. In Hammelburg in Franken waren sie zu sehen und sogar in Neureichenau im Südosten Bayerns.
Zwar fielen die Farben und Lichter nicht so intensiv aus wie in der Nacht zuvor, als mancherorts der gesamte Himmel lila leuchtete. Dafür waren die Bedingungen zum Erblicken der Polarlichter vielerorts ideal. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte eine sternklare Nacht vorhergesagt und so sollte es auch kommen. Lediglich im Osten versperrten einige Wolkenfelder die Sicht.
Normalerweise sind Polarlichter vor allem in nördlichen Regionen zu sehen. An diesem Wochenende reichten die Sichtungen jedoch bis in den Süden Europas. Selbst am Gardasee wurden noch Bilder des Spektakels gemacht.
Stärkster Sonnensturm seit 20 Jahren sorgt für Wetterereignis
Grund für das atemberaubende Wetterphänomen war laut der US-Wetterbehörde NOAA (National Oceanic und Atmospheric Administration) der stärkste Sonnensturm seit 20 Jahren, der in der Nacht zu Samstag auf die Erdatmosphäre traf. Dieser hatte zunächst die Warnstufe 4 von insgesamt 5 erhalten. Am Samstag erklärte die NOAA, sogar G5-Konditionen beobachtet zu haben.
Diese höchste Stufe war zuletzt bei den sogenannten "Halloween-Stürmen" im Oktober 2003 festgestellt worden, die damals für Stromausfälle in Schweden und Beschädigungen von Transformatoren in Südafrika sorgten. Meldungen über Schäden durch den Sturm von Samstagnacht waren zunächst nicht bekannt.
In der Nacht zu Sonntag waren es dann kleinere Stürme, die erneut die Polarlichter hervorbrachten.
Titelfoto: St. Wintermeier/zema-medien.de