Mit dem Sommer kommt die Hitze: Diese Tipps bringen Abkühlung an heißen Tagen
Leipzig - Der Sommer hält Einzug in Deutschland. Während die einen das sommerliche Wetter genießen, stöhnen andere unter der Hitze. Damit die heißen Tage erträglicher werden, reichen oft schon einfache Maßnahmen. Einige Tipps:
Welche Trinkmengen sind ratsam?
Generell sollten über den Tag verteilt etwa zweieinhalb bis drei Liter getrunken werden. Ideale Durstlöscher sind Mineralwasser, abgekühlte Kräuter- und Früchtetees oder verdünnte Obst- und Gemüsesäfte. Sie enthalten in der Regel genügend Mineralien, um die ausgeschwitzten Salze wieder zu ersetzen. Zuckerreiche Limonaden verursachen hingegen noch mehr Durst.
Vorsicht vor eiskalten Getränken: Der Körper muss mehr arbeiten, um die Flüssigkeit auf Körpertemperatur zu erwärmen. Auf Alkohol sollte besser verzichtet werden. Er weitet die Gefäße, was das Herz noch mehr belastet.
Worauf ist beim Essen zu achten?
Beim Essen gilt: keine schwere und fette Kost, sondern besser mehrere kleine und leichte Mahlzeiten mit viel Obst und Gemüse.
Was verschafft noch Linderung?
Es empfiehlt sich, Hände, Nacken und Gesicht hin und wieder mit kaltem Wasser zu waschen. Wer die Beine zudem immer mal wieder für einige Minuten hochlegt, entlastet die Gefäße und beugt dem Anschwellen von Gliedmaßen vor.
Ist Sport zu empfehlen?
Nicht jede sportliche Aktivität ist gesundheitsschädlich. Allerdings sollten längere körperliche Anstrengungen möglichst nicht in die Mittags- und Nachmittagsstunden gelegt werden. Dann ist die Belastung am höchsten.
Senioren, Kindern und Menschen mit Kreislaufproblemen ist vom Sport bei Hitze abzuraten.
Wie schütze ich mich in der Wohnung vor der Wärme?
Außen angebrachte Jalousien, Roll- und Klappläden schatten die Zimmer am besten ab. Innenrollos oder Vorhänge können die Sonnenstrahlen erst abschirmen, wenn sie bereits in den Raum eingedrungen sind. Sie sollten zumindest helle oder metallbeschichtete Außenflächen haben, um die Strahlung möglichst gut zu reflektieren. Für dauerbestrahlte Südfenster empfiehlt sich spezielles Sonnenschutzglas.
Hilfreich sind auch Sonnenschutzfolien, die meist getönt sind und von innen auf dem Glas angebracht werden. Statt auf 56 Grad Celsius heizte sich in einer Untersuchung der Stiftung Warentest ein Dachraum "nur" auf 34 Grad auf. Allerdings dunkeln Folien Räume ab und erhöhen im Winter die Heizkosten, weil der Raum zusätzliche Energie braucht.
Wann sollte gelüftet werden?
An sehr heißen Tagen am besten nur nachts und in den kühleren Morgenstunden bei weit geöffnetem Fenster lüften. Tagsüber bleiben Fenster und Türen verschlossen. Besonders Schlafräume sollten am Tag dicht und dunkel sein.
Was hilft beim Einschlafen?
Wer sich wegen der Wärme beim Einschlafen quält, dem empfiehlt sich vor dem Zubettgehen eine kühle, aber nicht zu kalte Dusche. Die Feuchtigkeit nicht ganz abtrocknen, sondern verdunsten lassen - das bringt dem Körper Abkühlung.
Außerdem empfiehlt sich ein leichter, luftiger Schlafanzug aus Naturfasern wie Baumwolle. Sie können Schweiß gut aufnehmen - immerhin schwitzt der Körper nachts einen halben Liter Flüssigkeit aus.
Wie effektiv sind Klimageräte?
Die Stiftung Warentest nimmt regelmäßig Klimageräte unter die Lupe: Splitgeräte, die aus Kühlteil und separatem Außenteil bestehen, sind danach effektiver als Monogeräte, die die Abluft durch einen Schlauch zum Fenster hinauspusten. Weil dabei zudem das Fenster angekippt werden muss und nicht komplett abgedichtet werden kann, strömt permanent warme Luft von draußen ins Zimmer.
In einem aktuellen Test wurden sechs von neun Splitgeräten mit "gut" bewertet. Mit Preisen zwischen 830 und 2300 Euro sind sie aber nicht gerade günstig, auch die Testsieger sind vergleichsweise teuer. Dazu kommen die Stromkosten.
Sind Ventilatoren zu empfehlen?
Ventilatoren senken zwar nicht die Raumtemperatur, wirken aber erfrischend auf der Haut und lassen den Schweiß verdunsten. Hilfreich ist auch ein vor dem Ventilator platzierter Wäscheständer mit nassen Tüchern. Aber auch bei Ventilatoren drohen wie bei Zugluft Nackenverspannungen und Erkältungen, wenn der Körper zu sehr auskühlt. Und auch hier fallen Stromkosten an, was für manchen Haushalt nur schwer zu stemmen ist.
Muss bei Hitze der Kühlschrank auf höchster Stufe laufen?
Nein - zum Frischhalten von Lebensmitteln reichen sechs bis acht Grad Celsius völlig aus.
Grundsätzlich sollten elektrische Geräte, die nicht unbedingt gebraucht werden, abgeschaltet werden. Denn jeder Computer und jede Lampe strahlt Wärme ab.
Titelfoto: Wolfgang Kumm/dpa/dpa-tmn