Halb Deutschland versinkt in Eis und Schnee: Hat Sachsen die Chance auf weiße Weihnachten?
Leipzig - Trotz Schneeschippen und Windschutzscheibe freikratzen: Der Start in den Advent mit Schnee und Eis macht gerade richtig Spaß und Hoffnung auf weiße Weihnachten. Aber wie sind die Aussichten in Sachsen tatsächlich?
Denkt man ans vergangene Jahr - eher bescheiden. Auch 2022 war's in Sachsen von Mitte November an kalt, teilweise mit zweistelligen Minusgraden. Aber pünktlich vor dem Fest stiegen die Temperaturen und Sachsen erlebte zum Jahresende eine der wärmsten Silvesternächte aller Zeiten.
In Dresden-Strehlen beispielsweise zeigte das Thermometer tagsüber 19,1 Grad.
"Das Phänomen ist als Weihnachtstauwetter bekannt", sagt Meteorologe Thomas Hain (56) vom Deutschen Wetterdienst (DWD) in Leipzig. In sieben von zehn Jahren bringt eine Südströmung Mitte Dezember warme Luft bis zu uns, und draußen bleibt's oder wird's wieder grün.
Als weiterer Spielverderber gesellt sich die Klimaerwärmung hinzu, die Schnee über die Feiertage immer weniger wahrscheinlich macht. Aber eine verlässliche Prognose, wie das Wetter über die Feiertage wird, gibt's erst vier Tage, eine grobe Vorhersage rund eine Woche, eine vage zwei Wochen vorher.
Als Nächstes steht uns Matschwetter bevor. Schon am Dienstag kommen erste Tiefausläufer von Westen mit Plusgraden. "Zum Wochenende haben wir dann schon wieder neun oder zehn Grad", prognostiziert Thomas Hain. Plus, versteht sich.
Sachsen: Hoffnung auf weiße Weihnachten bleibt
Weiße Weihnachten definiert der DWD so: Wenn vom 24. bis 26. Dezember eine geschlossene Schneedecke von mindestens einem Zentimeter Höhe liegt. Das ist langfristig gesehen die Ausnahme.
In den letzten hundert Jahren war das nur 1906, 1917, dann erst wieder 1962, 1969, 1981 und im Super-Winter 2010 so.
Hoffnung auf weiße Weihnachten machen kalte Strömungen aus dem Norden.
Laut dem Online-Portal Wetter.de könnten sie das Schneewetter in Deutschland in diesem Dezember nachhaltig beeinflussen. 2014 und 2021 hat's funktioniert. Vor neun Jahren gab's wenigstens am zweiten Feiertag im Süden des Freistaats Schnee.
Vor zwei Jahren schneite es in der Nacht von Heiligabend auf den ersten Feiertag fast überall bis zu sechs Zentimeter.
Titelfoto: dpa/Patricia Bartos