Flutkatastrophe in Deutschland: Mehr als 105 Tote, Merkel kündigt baldigen Besuch an
Koblenz/Düsseldorf - Mindestens 105 Menschen kamen bislang ums Leben, nachdem stundenlanger Starkregen aus kleinen Flüssen in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz reißende Wassermassen gemacht hatte.
Das NRW-Innenministerium sprach am späten Donnerstagabend von 30 Toten. In Rheinland-Pfalz waren es 28 Todesopfer. Die Zahlen stiegen am Freitag weiter.
Der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz (58, SPD) befürchtete am Abend im SWR-Fernsehen, dass auch die Zahl von Vermissten steigen könnte.
Im Kreis Bad Neuenahr-Ahrweiler werden rund 1300 Menschen vermisst, teilte die Kreisverwaltung am Abend mit. Eine Sprecherin erklärte, dass viele Menschen wegen des lahmgelegten Mobilfunknetzes nicht erreichbar sind.
"Es muss jetzt darum gehen, den Menschen, die teilweise alles verloren haben, aber auch den betroffenen Kommunen, deren Infrastruktur zerstört ist, schnell und unbürokratisch zu helfen", sagte Gerd Landsberg, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes.
Man vertraue auf die bereits erklärten Zusagen des Bundes und der betroffenen Länder, um die immensen Zerstörungen zu beseitigen.
Auch die sichtlich betroffene Bundeskanzlerin, Angela Merkel (66, CDU), hatte den Betroffenen am Donnerstag Unterstützung zugesichert. Merkel, die von einer "Tragödie" sprach, habe mit Finanzminister Olaf Scholz (63, SPD) bereits über Hilfen gesprochen.
In den Hochwassergebieten gehen an diesem Freitag die Aufräum- und Bergungsarbeiten weiter.
+++ Was bislang nach den schweren Unwettern in den betroffenen Katastrophengebieten passierte, lest Ihr bei TAG24: "Dramatische Zustände nach Dauerregen: Zehntausende sollen Wohnungen verlassen". +++
Update, 16. Juli, 20.51 Uhr: Kanzlerin Merkel informiert sich per Videoschalte über Lage in NRW
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich am Freitagabend in einer Videokonferenz von der Koordinierungsgruppe des nordrhein-westfälischen Innenministeriums über die aktuelle Lage im Katastrophengebiet informieren lassen.
Laut Mitteilung einer Sprecherin der Bundesregierung waren auch Ministerpräsident Armin Laschet und Innenminister Herbert Reul (beide CDU) beim Gespräch mit der Kanzlerin dabei. Merkel sicherte dabei kurz- und langfristige Unterstützung durch den Bund für die betroffenen Menschen in den Hochwassergebieten zu.
Update, 16. Juli, 18.49 Uhr: FC Bayern, 1. FC Köln und Telekom spenden 100.000 Euro für Flutopfer
Der deutsche Fußball-Rekordmeister FC Bayern München, der 1. FC Köln und die Deutsche Telekom spenden gemeinsam 100.000 Euro für die Opfer der Hochwasserkatastrophe in Deutschland.
Die Summe wird unter den Partnern gedrittelt, der Spendenscheck für die Aktion Lichtblick e.V. soll vor dem Testspiel der Bayern mit ihrem neuen Trainer Julian Nagelsmann gegen Köln an diesem Samstag (16 Uhr/MagentaTV) in Villingen übergeben werden.
"Unsere Gedanken sind bei den betroffenen Menschen und ihren Familien. Wir wollen gemeinsam mit unseren Partnern sofort und unbürokratisch dazu beitragen, die schlimmste Not zu lindern", sagte Klaus Werner, Geschäftsführer Finanzen der Telekom Deutschland, am Freitag.
Update, 16. Juli, 18.12 Uhr: Baerbock zu Gesprächen ins Hochwassergebiet gereist
Nach dem Abbruch ihres Urlaubs wegen der schweren Unwetter in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz ist Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock ins Krisengebiet gereist.
Wie eine Sprecherin am Freitagabend mitteilte, will sich Baerbock vor Ort über die Lage der Menschen im Krisengebiet informieren. Dabei verzichte sie bewusst auf Pressebegleitung oder öffentliche Auftritte, erklärte die Sprecherin. Aus Parteikreisen hieß es, die Lage im Katastrophengebiet sei zu ernst, um sie für Wahlkampfauftritte zu nutzen. Zunächst hatte der «Spiegel» über die Reise der Grünen-Chefin berichtet.
Update, 16. Juli, 17.50 Uhr: Kreis nimmt Angaben zu Todesopfer in Erftstadt zurück
Die Verwaltung des Rhein-Erft-Kreises hat Angaben zu bislang einem bekannten Todesopfer im besonders betroffenen Erftstadt zurückgenommen.
Der vermeldete Todesfall sei wohl fälschlicherweise mit dem Hochwasser in Verbindung gebracht worden, wie ein Sprecher des Kreises am Freitag sagte.
Update, 16. Juli, 17.15 Uhr: Hilfe für Tierhalter auf Facebook
Auf Facebook wurde eine Seite für Hochwasser betroffene Tierhalter eingerichtet.
Auf dieser können sich Betroffene austauschen und gegenseitig helfen. Die Gruppe hat bereits fast 12.000 Mitglieder.
Update, 16. Juli, 17 Uhr: Merkel erwägt baldigen Besuch in Katastrophengebiet
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) erwägt einen baldigen Besuch im Katastrophengebiet in Rheinland-Pfalz.
Wie der Sprecher der Bundesregierung, Steffen Seibert, am Freitag nach der Teilnahme Merkels an einer Videokonferenz des Landeskrisenstabs Rheinland-Pfalz mitteilte, ist die Bundeskanzlerin mit der Landesregierung über einen baldigen Besuch im Katastrophengebiet im Gespräch.
Update, 16. Juli, 16.22 Uhr: Bonner Bürger bieten Hochwasser-Opfern Unterkünfte an
Nach einem Aufruf der Stadt Bonn, Menschen aus Hochwassergebieten eine Unterkunft anzubieten, sind bei der Verwaltung Hilfsangebote für mehr als 1000 Betroffene eingegangen.
Viele Privatpersonen wollten bis zu drei Menschen aufnehmen, und Hotels stellten bis zu 50 Doppelzimmer zur Verfügung, teilte die Stadt am Freitag mit. "Wir sind überwältigt von der Vielfalt und der Fülle der Angebote. Weitere brauchen wir im Moment nicht mehr", erklärte Oberbürgermeisterin Katja Dörner.
Ab jetzt sollten die Telefonleitungen für Hilfesuchende frei gehalten werden. Zudem suche ein Mitarbeiter der Stadt vier große Sammelunterkünfte auf, um die Menschen dort über das Angebot zu informieren. Angesprochen seien Hochwasser-Geschädigte aus Bonns stark betroffenen Nachbarkreisen Ahrweiler, Euskirchen und Rhein-Sieg.
Auch die Stadt Königswinter rief ihre Bürger am Freitag auf, Hochwasser-Opfern für eine Übergangszeit kostenlos Wohnraum zur Verfügung zu stellen. "Das kann ein Zimmer in einer WG, ein ungenutztes Gästezimmer, eine Etagen- oder Kellerwohnung, oder ein derzeit leerstehendes Ferienhaus sein", hieß es in einer Mitteilung.
Update, 16. Juli, 16.16 Uhr: Eine tote Person im Rhein-Erft-Kreis bestätigt - weitere befürchtet
Der Verwaltung des vom Hochwasser stark betroffenen Rhein-Erft-Kreises ist bislang ein Todesopfer bekannt.
Dies sei von der Stadt Erftstadt gemeldet worden, berichtete eine Sprecherin am Freitag. Es sei aber zu befürchten, dass es noch weitere Opfer gebe. So sei unklar, ob es alle Autofahrer noch rechtzeitig aus ihren Wagen schafften, als sie auf der B265 von Wassermassen überrascht wurden.
Update, 16. Juli, 15.54 Uhr: Spendenkonto für Rheinland-Pfalz eingerichtet
Angesichts enormer Hochwasserschäden hat die Landesregierung in Rheinland-Pfalz ein Spendenkonto für Betroffene eingerichtet.
"Aktuell erreichen uns zahlreiche Anfragen, wie die von der Unwetter-Katastrophe in Rheinland-Pfalz betroffenen Menschen unterstützt werden können. Das zeigt, dass die Hilfsbereitschaft in der Bevölkerung wirklich groß ist", teilten Landesinnenmister Roger Lewentz und Landesfinanzministerin Doris Ahnen (beide SPD) am Freitag mit.
Das Konto ausschließlich für die in Rheinland-Pfalz Betroffenen wurde vom Landesinnenministerium bei der Sparkasse Mainz eingerichtet. Gespendet werden kann unter dem Kennwort "Katastrophenhilfe Hochwasser".
Update, 16. Juli, 15.48 Uhr: Zwei Festnahmen wegen Einbruch im Katastrophengebiet
Im Unwetterkatastrophengebiet im Kreis Ahrweiler in Rheinland-Pfalz sind am Donnerstag zwei Menschen wegen des Verdachts des Einbruchdiebstahls festgenommen worden.
Die Beschuldigten seien dem Haftrichter vorgeführt worden, aber kein Haftbefehl erlassen worden, weil ein dringender Tatverdacht fehlte, teilte die Staatsanwaltschaft in Koblenz am Freitag mit. Die Ermittlungen dauerten an. Darüber hinaus hätten einige die Lage für Diebstähle ausgenutzt, hieß es bei der Polizei. Zahlen dazu waren zunächst nicht bekannt.
Update, 16. Juli, 15.35 Uhr: Sat.1-Spendengala sammelt für Unwetter-Opfer
Sat.1 plant eine Spendengala für Geschädigte der Unwetterkatastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen.
Der Fernsehsender arbeitet mit dem Bündnis deutscher Hilfsorganisationen, "Aktion Deutschland Hilft", zusammen, wie am Freitag in Unterföhring bei München mitgeteilt wurde. "Zahlreiche Stars unterstützen die große Live-Gala im Studio und nehmen am Telefon Spenden entgegen." Die Sendung sei für Samstag, dem 24. Juli, um 20.15 Uhr angesetzt.
Sat.1-Chef Daniel Rosemann sagte laut Mitteilung: "In manchen Situationen kann man kaum die richtigen Worte finden. Aber helfen kann man immer." Man wolle dazu einladen, "die Menschen, die durch das Hochwasser in Rheinland-Pfalz und NRW innerhalb von Sekunden alles verloren haben, zu unterstützen. Schnell. Und unbürokratisch."
Update, 16. Juli, 15.25 Uhr: Mindestens 362 Verletzte bei Unwetterkatastrophe im Kreis Ahrweiler
Bei der Unwetterkatastrophe im Kreis Ahrweiler sind mindestens 362 Menschen verletzt worden. Diese Zahl könne sich aber noch weiter erhöhen, teilte die Polizei in Koblenz am Freitag mit. Dies gelte auch für die Toten, die das Innenministerium zuletzt mit 63 angegeben hatte.
Infolge des Unwetters sind weiterhin die Bundesstraße 257 ab Hönningen bis Ahrbrück sowie mehrere Land- und Kreisstraßen nicht befahrbar. Die Polizei ruft die Bevölkerung auf, die vom Hochwasser betroffenen Ortschaften nicht aufzusuchen, sondern weiträumig zu umfahren, damit Platz für die Rettungskräfte ist.
Update, 16. Juli, 14.48 Uhr: Gasversorger: Lage im Kreis Ahrweiler nach Hochwasser dramatisch
Der Versorger Energienetze Mittelrhein hat die Situation nach der Hochwasserkatastrophe im Kreis Ahrweiler in Rheinland-Pfalz als dramatisch bezeichnet.
"Die Gasleitung ist komplett gerissen. Wirklich zerstört", sagte Unternehmenssprecher Marcelo Peerenboom am Freitag in Koblenz. Mehrere Kilometer Leitung müssten komplett neu gebaut werden. "Das wird leider Wochen oder Monate dauern, bis dort wieder Gasversorgung ist. Das heißt für die Bürger: kaltes Wasser, und wenn die Heizperiode kommt, auch kalte Wohnung."
Das Unternehmen denke darüber nach, wie den Menschen geholfen werden könne. Derzeit komme der Versorger jedoch nicht einmal an alle Schadensstellen heran. "Eine Gasregelstation zum Beispiel liegt komplett unter Wasser", sagte Peerenboom. "Da müssen wir warten, bis Monteure an die Anlagen kommen."
Update, 16. Juli, 14.33 Uhr: Macron bietet Unterstützung an
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron (43) hat angesichts der verheerenden Unwetter in Deutschland und weiteren Ländern Hilfe angeboten.
"Frankreich ist während dieses Unglücks solidarisch", schrieb er am Freitag auf Twitter. Unterstützung habe man bereits nach Belgien geschickt. Seine Gedanken seien bei den Opfern in Deutschland, Belgien, Luxemburg und den Niederlanden, schrieb Macron.
Update, 16. Juli, 14.31 Uhr: Laschet: Staudämme "stabil und unbeschädigt"
Die Staumauern und Dämme der Talsperren in Nordrhein-Westfalen haben der Belastung durch den extremen Regen der vergangen Tage Stand gehalten.
"Die Staudämme der Talsperren in Nordrhein-Westfalen sind, mit Ausnahme der Steinbachtalsperre, stabil und unbeschädigt», sagte Ministerpräsident Armin Laschet (60, CDU) am Freitag. An der Steinbachtalsperre im Kreis Euskirchen droht ein Durchbrechen des Staudamms. Mehrere Ortschaften im Bereich des Sees sind deshalb evakuiert worden. Auch die Situation an der Rurtalsperre in der Eifel entspanne sich leicht, sagte Laschet.
Update, 16. Juli, 14.25 Uhr: Hochwasser-Betroffene von Trier-Ehrang sollen nur kurz in ihre Häuser
Trotz abfließenden Wassers sollen die Bewohner von Trier-Ehrang noch nicht in ihre Häuser zurückkehren. Noch könne nicht abschließend beurteilt werden, ob alle von Flutschäden betroffenen Häuser im Ortskern standsicher seien, teilte die Stadt Trier mit. Dies solle zunächst von Statik-Experten geprüft werden.
Dennoch: Bürgern werde das kurzfristige Begehen von Wohnungen ermöglicht, um wichtige persönliche Dinge wie Handys oder Geldbeutel herauszuholen. Wer nicht unbedingt in sein Haus muss, solle warten, bis die Lage gesichert ist und die Straßen wieder begehbar sind. Die Polizei sei mit Einsatzkräften vor Ort und achte verstärkt darauf, dass sich nicht Unbefugte Zugang in offen stehende Häuser verschafften.
Update, 16. Juli, 14.22 Uhr: Mindestens 63 Tote in Rheinland-Pfalz
Die Hochwasserkatastrophe an Ahr und Mosel in Rheinland-Pfalz hat bislang mindestens 63 Menschen das Leben gekostet.
Die Zahl werde vermutlich noch steigen, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer (60, SPD) am Freitag nach einer Sondersitzung des Kabinetts in Mainz. Eine nicht genau bekannte Zahl von Menschen wird noch vermisst. Allein in der Verbandsgemeinde Adenau (Kreis Ahrweiler) waren dies etwa 30 Bewohner.
"Das Leid nimmt auch gar kein Ende", sagte Dreyer bei einem Besuch der Berufsfeuerwehr in Trier. Die Zahl der Toten steige weiter. Überall gehe jetzt das Wasser zurück, daher würden nun Menschen gefunden, die bei der Katastrophe ertrunken seien. "Und da könnte man eigentlich nur noch weinen. Das ist ein Horror."
Update, 16. Juli, 14.12 Uhr: Dringender Appell: Schaulustige sollen Helfer nicht stören
Der nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Reul (68, CDU) hat eindringlich an die Bevölkerung appelliert, von Hochwasser-Tourismus abzusehen.
"Es ist keine Zeit für Besichtigungen jetzt", sagte er am Freitag in Düsseldorf. "Bitte zu Hause bleiben und die Helfer nicht stören." Er könne zwar verstehen, dass Menschen wissen wollten, wie es in überschwemmten Teilen ihrer Stadt aussieht. "Aber das kann man ja alles noch später machen. Wir brauchen jetzt einfach Platz und Zeit und Raum."
Update, 16. Juli, 14.01 Uhr: Hilfe aus Sachsen in Katastrophenregionen unterwegs
Sachsen schickt Ausstattung für Notunterkünfte in die Katastrophenregion Rheinland-Pfalz und wirbt um Spenden für die Betroffenen des verheerenden Hochwassers dort und in Nordrhein-Westfalen.
Nach Angaben des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) vom Freitag gehen 1500 Feldbetten und entsprechendes Personal auf den Weg, sie sollen in der Nacht ankommen. Auch die Gerätewagenversorgung zur Trinkwasserabgabe sowie die dafür ausgebildeten Katastrophenschutzhelfer stünden bereit.
Update, 16. Juli, 13.30 Uhr: Evakuierung von Swisttal abgeschlossen
Die Evakuierung von etwa 2000 Menschen in Swisttal im Süden von Nordrhein-Westfalen ist abgeschlossen. Das teilte der Rhein-Sieg-Kreis am Freitag mit. Die Gefahr von Hochwasser durch ein Durchbrechen der Staumauer der Steinbachtalsperre bestehe weiterhin.
Im Ortsteil Odendorf seien zwei Seniorenheime evakuiert worden. Mehr als 80 Menschen seien in andere Heime oder in Krankenhäuser gebracht worden. Zurzeit werde die Verlegung der rund 2000 Betroffenen aus den Betreuungsstationen in andere Einrichtungen organisiert, in denen ein längerer Aufenthalt möglich ist.
Update, 16. Juli, 13.25 Uhr: Bundeswehr verlegt Panzergrenadiere in den Kreis Ahrweiler
Die Bundeswehr verlegt Panzergrenadiere mit schwerem Gerät in das besonders schwer betroffene Ahrweiler.
In Rheinland-Pfalz ist der Kreis Schwerpunkt der Katastrophe. "Verstärkung kommt!" schrieb das Heer am Freitag auf Twitter. Das Panzergrenadierbataillon 371 aus Marienberg sei auf dem Weg Richtung Ahrweiler, um die Rettungskräfte dort zu entlasten.
Update, 16. Juli, 13.20 Uhr: Rund 60 Menschen in Euskirchen weiterhin vermisst
Im Raum Euskirchen sucht die Polizei weiterhin nach 40 vermissten Menschen. Im Raum Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis werden ebenfalls noch 19 Menschen vermisst, wie die Polizei Köln am Freitag mitteilte.
Bei der Hotline für vermisste Personen des Rhein-Sieg-Kreises seien mehr als 300 Nachfragen eingegangen. Viele der Anrufe seien auf das zusammengebrochene Mobilfunknetz zurückzuführen.
Am Freitagmorgen hatte die Polizei Köln von 24 Toten im Kreis Euskirchen und sechs Toten im Rhein-Sieg-Kreis berichtet. Noch immer seien nicht alle der Leichen geborgen, hieß es in der Mitteilung. Die Überprüfung der Vermisstenmeldungen laufe.
Update, 16. Juli, 13.15 Uhr: Drei Häuser und Teil der Burg in Erfstadt eingestürzt
Im besonders schwer von der Unwetterkatastrophe betroffenen Erftstadt-Blessem sind nach aktuellem Stand drei Wohnhäuser und ein Teil der historischen Burg eingestürzt.
"Wir gehen von mehreren Toten aus, wissen es aber nicht", sagte der nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Reul (68, CDU) am Freitag in Düsseldorf. Im bisher durchforsteten östlichen Teil des Ortes gebe es keine Todesopfer, alle dort lebenden Menschen seien in Sicherheit. Die Lage in Erftstadt sei zurzeit "ganz besonders kritisch" und noch sehr unübersichtlich.
Update, 16. Juli, 13.10 Uhr: Mehr als 100 Tote
Bei der Hochwasserkatastrophe im Westen Deutschlands steigt die Opferzahl weiter. Bis Freitagmittag wurden 103 Tote als Folge der Überschwemmungen gezählt.
In Rheinland-Pfalz kamen nach offiziellen Angaben mindestens 60 Menschen ums Leben, in Nordrhein-Westfalen waren es 43.
Update, 16. Juli, 12.53 Uhr: Reporter hört Knacken - dann stürzen Teile der A1 ins Wasser
In der Nähe der vom Hochwasser heimgesuchten Ortschaft Erftstadt-Blessem sind Teile der gesperrten A1 in den Fluss Erft gestürzt.
Dies berichtete ein dpa-Reporter als Augenzeuge. Nach seinen Angaben brachen schätzungsweise mehr als 40 Meter des Standstreifens in mehreren Stücken mit einem Knacken ab und fielen in den Fluss. Auf den Abschnitten hätten sich keine Fahrzeuge befunden. Auch ein Stück Lärmschutzwand sei eingestürzt.
Update, 16. Juli, 12.47 Uhr: Strecken auf A1 und A61 gesperrt, A44 und A46 wieder frei
Wegen überschwemmter Fahrbahnen sind mehrere Abschnitte auf der Autobahn 1 und der Autobahn 61 auch weiterhin gesperrt.
Betroffen sind unter anderem die Strecke zwischen der AS Wermelskirchen und dem Autobahnkreuz Leverkusen. Das Kreuz Leverkusen ist voll gesperrt. In Fahrtrichtung Dortmund werde der Verkehr auf die A3 abgeleitet. Auch die Strecke zwischen den Kreuzen Köln-West und Bliesheim ist laut Polizei in beide Richtungen nicht befahrbar. Auf der A61 gibt es eine Vollsperrung zwischen den Autobahnkreuzen Kerpen und Meckenheim.
Die A44 zwischen Jülich-Ost und Jülich-West wurde inzwischen freigegeben. Ebenso die A46 zwischen Haan-Ost und Sonnborner Kreuz.
Zur Situation auf den Autobahnen in den überschwemmten Gebieten informiert Autobahn_Rheinland auf Twitter.
Update, 16. Juli, 12.19 Uhr: Militärischen Katastrophenalarm ausgelöst
Das Verteidigungsministerium hat wegen der Unwetterkatastrophe im Westen Deutschlands einen militärischen Katastrophenalarm ausgelöst. Ministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (58, CDU) habe die Entscheidung getroffen, sagte ein Sprecher des Ministeriums am Freitag in Berlin.
"Das bedeutet, dass die Entscheidungsinstanzen weit nach vorn, nämlich genau dorthin verrückt werden, wo sie gebraucht werden. Als Beispiel kann jetzt eine Verbandsführerin vor Ort entscheiden, ob der Bergepanzer, ob der militärische Lkw, ob das Stromaggregat bereitgestellt wird, wenn es denn verfügbar wird", sagte der Offizier.
Nach Angaben des Verteidigungsministeriums sind mehr als 850 Soldaten im Einsatz, die Zahl steige.
Update, 16. Juli, 12.14 Uhr: Zahl der Todesopfer in Rheinland-Pfalz steigt auf 60
Die Zahl der Todesopfer bei der Hochwasserkatastrophe im nördlichen Rheinland-Pfalz ist auf 60 gestiegen.
Dies teilte Ministerpräsidentin Malu Dreyer (60, SPD) am Freitag nach einer Sondersitzung des Kabinetts in Mainz mit.
Update, 16. Juli, 12.04 Uhr: Jugendlicher im Hochwasser aus Gully gerettet
Bei der Hochwasserkatastrophe ist ein Jugendlicher in Baden-Württemberg nach Feuerwehrangaben in einen offenen Gully gesogen worden.
Dies sei auf einer vom Wasser gefluteten Straße in Inzlingen im Kreis Lörrach passiert. Der Vater des Jungen und ein benachbarter Feuerwehrmann hätten den 17-Jährigen in der lebensgefährlichen Lage festhalten können, sagte Feuerwehrkommandant Thomas Muck am Freitag.
Weitere Einsatzkräfte hätten geholfen, den Teenager zu retten. Er habe einen Schock erlitten, sei aber nach kurzem Aufenthalt im Krankenhaus wieder von dort entlassen worden.
Update, 16. Juli, 11.59 Uhr: Erdrutsch in Erftstadt: Lage unübersichtlich
Die Lage in Erftstadt ist nach Angaben des zuständigen Landrates des Rhein-Erft-Kreises, Frank Rock (50, CDU), noch unübersichtlich. Er habe noch keine konkrete Zahl über Todesopfer oder Vermisste, sagte Rock am Freitag dem TV-Sender ntv.
Es seien noch 50 Menschen mit Booten gerettet worden, aber auch wieder Menschen auf eigene Faust in bereits evakuierte Häuser zurückgekehrt. Die Flut sei sehr schnell gekommen. Senken hätten binnen zehn Minuten unter Wasser gestanden. Es habe kaum Zeit gegeben, die Menschen zu warnen.
"Es ist eine katastrophale Lage, wie wir sie hier noch nie hatten", sagte Rock. Riesige Erdlöcher klaffen in Erftstadt, Häuser sind teilweise eingestürzt. Es habe Todesopfer gegeben, teilte die Bezirksregierung Köln mit.
Update, 16. Juli, 11.58 Uhr: Leichte Entspannung in Rheinland-Pfalz
In Rheinland-Pfalz ist eine leichte Entspannung der Hochwasserlage in Sicht. Das Landesamt für Umwelt Rheinland-Pfalz meldet in seinem Frühwarnsystem bis Samstagmorgen (7 Uhr) für fast das ganze Bundesland eine geringe Hochwassergefährdung.
Nur im Norden des Landes könne es in Teilen der Eifel bei kleinen und mittleren Flüssen rund um Prüm sowie zwischen Andernach und Mayen zu vereinzelten Überflutungen kommen. Eine hohe Hochwassergefährdung besteht demnach nur noch für den Bereich rund um Altenahr: Hier könnten noch Grundstücke und Keller überflutet werden.
Update, 16. Juli, 11.57 Uhr: Schifffahrt auf dem Rhein bleibt eingestellt
Das anhaltend starke Hochwasser bremst die Schiffe auf dem Rhein nach Einschätzung des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamts (WSA) Oberrhein noch mehrere Tage lang aus.
"Nach derzeitiger Lage ist mit einer Freigabe für die Schifffahrt erst ab Anfang nächster Woche zu rechnen", teilte die Behörde am Freitag in Freiburg mit. Sie betreut die Wasserstraße zwischen Weil am Rhein an der Grenze zur Schweiz und dem Bereich zwischen Mainz und Ginsheim (Hessen).
Update, 16. Juli, 11.50 Uhr: Lage an Steinbachtalsperre weiter angespannt
Die Situation an der Steinbachtalsperre im Kreis Euskirchen bleibt weiter angespannt. "Die Lage ist stabil, aber nicht unkritisch", teilte der Kreis am Freitagvormittag mit. Der Pegelstand habe sich über Nacht bis zum Einsetzen des Regens um etwa zwei Zentimeter abgesenkt und danach gehalten werden können.
Der Grundablass der Steinbachtalsperre sei aber weiterhin nicht in Funktion. Ein Überlaufrohr werde freigepumpt, um weiteres Wasser abzulassen. Die Evakuierung der gefährdeten Gebiete sei vollständig abgeschlossen. Wie lange die Situation anhält, lässt sich zur Zeit nicht sagen.
Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass durch Rohrbrüche und Starkregen Keime ins Trinkwassernetz gelangt sind. Daher rät der Kreis Euskirchen dazu, das Trinkwasser abzukochen und nicht direkt aus dem Hahn zu trinken.
Ab dem Abend könne es zudem in einigen Ortschaften zu verfärbtem Wasser kommen, da das Wasserwerk in Satzvey in Betrieb genommen werde.
Update, 16. Juli, 11.45 Uhr: Fünf Menschen nach Plünderungen festgenommen
Bei dem Versuch, Geschäfte in den vom Hochwasser stark betroffenen Städten Eschweiler und Stolberg in Nordrhein-Westfalen zu bestehlen, sind fünf Menschen vorläufig festgenommen worden.
In allen Fällen schrieben Beamte eine Anzeige wegen Diebstahls, sagte ein Polizeisprecher am Freitag. Ein 32 Jahre alter Mann versuchte demnach am Donnerstag in Stolberg, einen Gegenstand aus einem Juweliergeschäft zu stehlen. Als Zeugen ihn ansprachen, ließ er seine Beute wieder fallen.
In einem Supermarkt in Stolberg waren zwei Frauen (24, 28) und ein Mann (35) unterwegs, um Lebensmittel und Spielzeug zu stehlen. In Eschweiler wollte ein Mann Beute in einer Apotheke machen. In allen Läden war der Eingangsbereich jeweils durch die Hochwasserlage beschädigt. Beamte nahmen die Personalien der Personen auf, die daraufhin wieder entlassen wurden. Die 28 Jahre alte Frau in Stolberg werde einem Haftrichter vorgeführt. Zuvor hatte "bild.de" berichtet.
Update, 16. Juli, 11.41 Uhr: Erste Aufräumarbeiten in Kordel, Lage weiter kritisch
In Kordel im Landkreis Trier-Saarburg sind nach dem großen Hochwasser erste Aufräumarbeiten angelaufen. Auch wenn die Pegel sinken: Die Lage sei nach wie vor kritisch, sagte der Sprecher der Kreisverwaltung am Freitag. Noch gebe es Bereiche in dem Ort mit 2000 Einwohnern, die nicht erreichbar seien. Auch wegen Hangrutschgefahr sollten Menschen die Gemeinde meiden.
Im Fokus stehen zunächst Sicherungsarbeiten. Ein Statikteam sei vor Ort, um zu prüfen, ob die Häuser begehbar seien, sagte der Sprecher. Zudem werde versucht, die Straßen befahrbar zu machen.
Update, 16. Juli, 11.38 Uhr: 1200 Haushalte in Leverkusen ohne Strom
In Leverkusen haben am Freitag die Aufräumarbeiten begonnen. Noch immer seien rund 1200 Haushalte ohne Strom, teilte die Stadt mit.
Beim Leerpumpen der unzähligen vollgelaufenen Keller hätten diese Häuser Vorrang, damit die Stromversorgung wieder hergestellt werden könne. Zur Unterstützung der Feuerwehr würden im Laufe des Tages rund 200 Bundeswehrsoldaten in der Stadt erwartet. Mehrere Straßen und Wege seien noch gesperrt. Einige Brücken seien durch die Überschwemmungen möglicherweise beschädigt und müssten einer Sonderprüfung unterzogen werden, ehe sie wieder freigeben werden könnten.
Update, 16. Juli, 11.37 Uhr: Feuerwehr rettet Haustiere aus gefluteten Häusern
Besondere Evakuierungsaktion in Trier: Die Feuerwehr hat aus dem überschwemmten Stadtteil Ehrang in der Nacht zum Freitag mehr als 60 Haustiere in Sicherheit gebracht.
Tierbesitzer, die am Donnerstag wegen der Flut schnell ihre Häuser verlassen mussten, hätten um ihre zurückgelassenen Haustiere gebangt, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer (60, SPD) am Freitag in Trier.
Feuerwehrleute hätten eine Liste erstellt und seien dann mit Gummistiefeln in die entsprechenden Häuser gegangen, um die Tiere zu holen, sagte der Sprecher der Stadt. Teils sei auch ein Radlader eingesetzt worden. Die Hunde, Katzen & Co seien nun im Tierheim Trier-Zewen vorübergehend untergebracht.
Update, 16. Juli, 11.33 Uhr: Kaufland hilft Betroffenen
Nach der Hochwasser-Katastrophe im Westen Deutschlands engagiert sich nun die Einzelhandelskette Kaufland für die Betroffenen.
Das zur Schwarz-Gruppe (u.a. Lidl) gehörende Unternehmen Kaufland verkündete, den von der Flut betroffenen Menschen zu helfen. Mehr dazu lest Ihr bei TAG24: "Hunderttausende Euro Spenden nach Hochwasser-Katastrophe: So hilft Kaufland".
Update, 16. Juli, 11.26 Uhr: Dramatische Lage in Erftstadt
Dramatisch war die Situation am Freitagvormittag in Erftstadt-Blessem südwestlich von Köln. Dort wurden Häuser unterspült und stürzten ein. "Es gibt Todesopfer", sagte eine Sprecherin der Bezirksregierung Köln.
Von der Bezirksregierung verbreitete Luftbilder und Fotos von dpa-Fotografen zeigen Erdrutsche von gewaltigem Ausmaß. Häuser wurden mitgerissen und verschwanden. Autos lagen in neu entstandenen riesigen Erdlöchern neben Betonteilen der ehemaligen Kanalisation.
Aus den Häusern kämen immer wieder Notrufe. Menschen könnten derzeit aber nur mit Booten vom Wasser aus gerettet werden, hatte die Behörde zuvor mitgeteilt. Mehrere Pflegeheime würden geräumt.
Update, 16. Juli, 11.24 Uhr: Zahl der Toten steigt auf 93
Bei der Hochwasserkatastrophe im Westen Deutschlands sind bislang 93 Todesopfer zu beklagen. In Rheinland-Pfalz kamen in den Fluten mindestens 50 Menschen ums Leben, in Nordrhein-Westfalen waren es 43. Die Zahl dürfte sich angesichts einer hohen Zahl von Vermissten noch erhöhen.
Nach Polizeiangaben würden in Rheinland-Pfalz knapp unter 100 Menschen vermisst.
Update, 16. Juli, 10.53 Uhr: Tausende Helfer im Einsatz
Am Freitag sind weiterhin Tausende Helfer in Rettungseinsätzen unterwegs. Wegen der Vielzahl der Notsituationen wollte die Bundeswehr nicht mehr nur auf Anträge zur Hilfeleistung warten, sondern sich auch auf eine eigene Lagebewertung stützen, wie ein Sprecher der Deutschen Presse-Agentur sagte.
Bereits am Vortag war bei Gefahr für Leib und Leben sogenannte Soforthilfe geleistet worden.
Update, 16. Juli, 10.53 Uhr: Zahl der Todesopfer in NRW auf 43 gestiegen
Die Zahl der Unwettertoten ist in Nordrhein-Westfalen auf mindestens 43 gestiegen. Das hat das NRW-Innenministerium am Freitag auf Anfrage in Düsseldorf mitgeteilt. Nach Angaben der Kölner Polizei stieg die Zahl der Toten allein im Kreis Euskirchen auf 24 und im Rhein-Sieg-Kreis auf 6.
Ob die in Erftstadt-Blessem befürchteten Todesopfer in der Zahl bereits enthalten sind, blieb zunächst unklar. Dort hatten gewaltige Erdrutsche Häuser und Autos mitgerissen. Immer wieder kamen Notrufe aus dem Ort unweit von Köln. Wie viele Menschen vermisst werden, war zunächst unklar. Die Situation sei unübersichtlich. Ein Erkundungstrupp des Katastrophenschutzes sei im Ort unterwegs.
Update, 16. Juli, 10.43 Uhr: Deutsche Polizeigewerkschaft verurteilt Katastrophentourismus
Die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) in NRW hat das Verhalten von Schaulustigen verurteilt, die während der Hochwasser-Katastrophe Rettungseinsätze und Zerstörungen filmen und fotografieren.
"Das ist ein absolutes No-Go. Das geht überhaupt nicht", sagte ihr Landesvorsitzender Erich Rettinghaus der Düsseldorfer "Rheinischen Post". "Man sieht schon Bilder von Rettungskräften bei Aufräumarbeiten, die von Schaulustigen auf der anderen Straßenseite gefilmt werden. Das darf nicht sein und muss unterbunden und geächtet werden", so Rettinghaus. "Ich vermute, dass solches Verhalten in den nächsten Tagen aber leider noch öfters zu beobachten sein wird."
Update, 16. Juli, 10.34 Uhr: Bewohner einer Behinderteneinrichtung tot geborgen
Laut "Spiegel" handelt es sich bei zwölf weiteren Menschen, die bei der Hochwasser-Katastrophe in Rheinland-Pfalz ums Leben gekommen sind, um Bewohner einer Behinderteneinrichtung in Sinzig.
Die Fluten seien schneller gekommen, als die Menschen hätten in Sicherheit gebracht werden können.
Update, 16. Juli, 10.29 Uhr: Menschen in Jülich können in ihre Häuser zurück
Die Menschen in Jülich im Kreis Düren können wieder in ihre Häuser zurück. Die Evakuierung wegen des befürchteten Hochwassers sei aufgehoben worden, teilte die Stadt am Freitagvormittag mit.
Nach Rücksprache mit dem Wasserverband Eifel-Rur und dem Kreis Düren sei nicht mehr mit zusätzlichen größeren Wassermengen zu rechnen. Die Hotline zum Hochwasser werde in Kürze abgeschaltet.
Update, 16. Juli, 10.25 Uhr: Hunderte DLRG-Retter im Einsatz
Mehr als 800 ehrenamtliche Helfer der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) sind in den Hochwassergebieten in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz im Einsatz.
"Die Lage vor Ort ist wahrlich dramatisch. Für unseren Verband ist das eine der größten Herausforderungen in seiner Geschichte", sagte DLRG-Präsident Achim Haag am Freitag. Die Helfer in den beiden betroffenen Bundesländern würden von Wasserrettungseinheiten aus Niedersachsen, Hessen und dem Saarland unterstützt.
Die DLRG-Spezialisten retten Menschen aus den - teils strömenden - Gewässern, helfen bei der Evakuierung, sichern Deiche.
Update, 16. Juli, 10.18 Uhr: Dreyer zur aktuellen Lage
Der Ministerrat von Rheinland-Pfalz kommt am Freitagmorgen in Mainz zu einer Sondersitzung zusammen. Ministerpräsidentin Malu Dreyer (60, SPD) informiert am Mittag in der Landeshauptstadt über die aktuelle Lage.
Die Staatskanzlei spricht in ihrer Mitteilung von einer "unvorstellbaren Katastrophe". "Mehr als 50 Menschen haben ihr Leben verloren, viele gelten noch als vermisst." Hunderte Einwohnerinnen und Einwohner hätten gerettet werden müssen. "Viele haben ihre Häuser und ihr gesamtes Hab und Gut verloren. Die Infrastruktur in zahlreichen Kommunen ist zerstört."
Update, 16. Juli, 10.11 Uhr: Trinkwasserversorgung in Stolberg angespannt
In der schwer vom Hochwasser getroffenen Stadt Stolberg bei Aachen ist auch am Freitagvormittag die Trinkwasserversorgung kritisch. Sie sei zurzeit eingeschränkt, teilte ein Sprecher der Stadt mit.
Die Menschen sollen Trinkwasser vor dem Gebrauch abkochen. Zur Sicherstellung der Versorgung seien in allen Ortsteilen Trinkwasserbehälter aufgestellt worden, wo sich die Betroffenen bedienen könnten. Im Übrigen kümmere sich die Stadt um die Koordination von Geld- und Sachspenden. Nähere Infos dazu sollen später folgen.
Am Donnerstag wurde aufgrund des Hochwassers das Trinkwassernetz beschädigt, wodurch es zu Druckabfällen im Netz kam.
Update, 16. Juli, 9.48 Uhr: A1 bei Kreuz Leverkusen gesperrt
Wegen einer überschwemmten Fahrbahn ist die Autobahn 1 bei Leverkusen in beide Richtung voll gesperrt.
Betroffen sei die Strecke zwischen der Anschlussstelle Wermelskirchen und dem Autobahnkreuz Leverkusen, teilte die Autobahn GmbH Rheinland am Freitag auf Twitter mit. Die Strecke soll "so schnell wie möglich" wieder freigegeben werden.
Update, 16. Juli, 9.34 Uhr: Todesopfer nach Hauseinstürzen in Erftstadt
Beim Einsturz von Häusern in Erftstadt-Blessem sind Menschen ums Leben gekommen. "Es gibt Todesopfer", sagte eine Sprecherin der Bezirksregierung Köln am Freitag.
In der Ortschaft war es zu massiven und schnell fortschreitenden Unterspülungen von Häusern gekommen. Mehr dazu lest Ihr bei TAG24: "Häuser stürzen in Erftstadt ein: "Es gibt Todesopfer".
Update, 16. Juli, 9.20 Uhr: Auch Spürhunde und Bausachverständige im Einsatz
In der Hochwasserkatastrophe in der Eifel unterstützen auch Spürhunde und Bausachverständige die Rettungskräfte. "Als gestern in Schuld das Wasser zurückging, war auch eine Spürhundstaffel im Einsatz", sagte der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Adenau im Kreis Ahrweiler, Guido Nisius (CDU), am Freitagmorgen.
In dem besonders vom Hochwasser heimgesuchten Dorf Schuld am Flüsschen Ahr mit sechs eingestürzten und vielen beschädigten Häusern werde weiter mit Hochdruck nach Vermissten gesucht. "Bausachverständige haben in Schuld jedes Gebäude begutachtet, ob es einsturzgefährdet ist", erklärte Nisius. Falls nicht, seien die Rettungskräfte hineingegangen.
Allein in der Verbandsgemeinde Adenau wurden laut dem Bürgermeister auch am Freitagmorgen noch etwa 30 Menschen vermisst. Zugleich scheine hier das zunächst zusammengebrochene Handynetz wieder halbwegs zu funktionieren.
Update, 16. Juli, 8.52 Uhr: Rurtalsperre übergelaufen
Die Rurtalsperre Schwammenauel in Nordrhein-Westfalen ist am Donnerstagabend unkontrolliert überlaufen.
Das teilte der Wasserverband Eifel-Rur am Abend mit. Bewohner unterhalb der Rurtalsperre wurden zuvor gewarnt! Mehr dazu lest Ihr bei TAG24: "Rurtalsperre übergelaufen: Lage nun entspannter, Feuerwehr mahnt".
Update, 16. Juli, 8.51 Uhr: Zahl von 50 Toten in Rheinland-Pfalz überschritten
Der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz (58, SPD) rechnet bei den Bergungsarbeiten in Rheinland-Pfalz damit, dass Rettungskräfte weitere Tote finden.
Die Zahl von 50 Toten sei inzwischen überschritten, sagte er am Freitag im Deutschlandfunk. Laut Polizei würden knapp unter 100 Menschen vermisst. Im Zusammenhang mit der Frage, wie sich die Zahl der Toten im Bundesland entwickeln könne, mache er sich Angaben zu insgesamt 1300 Vermissten nicht zu eigen. "Allerdings war das gestern auch ein Tag, wo die Übersicht sehr schwierig zu erlangen war. Die Menschen haben fluchtartig ihre Gebäude verlassen", sagte er.
Update, 16. Juli, 8.37 Uhr: Weitere Wassermassen in Jülich erwartet
Die Stadt Jülich bereitet sich seit dem frühen Freitagmorgen weiter auf die nahenden Wassermassen vor. Man rechne mit einem Anstieg des Hochwassers in Jülich ab 8 Uhr, schrieb der Kreis Düren am Freitagmorgen auf seiner Homepage.
Aufgrund vorsichtiger Prognosen falle dieser weniger extrem aus als zunächst angekündigt. "Die Gefahr ist jedoch noch nicht gebannt und die tatsächliche Entwicklung bleibt abzuwarten", hieß es weiter. Bürger sollten demnach nur in dringenden Notfällen den Notruf wählen, um vollgelaufene Keller könne man sich zurzeit nicht kümmern.
Update, 16. Juli, 8.32 Uhr: Mindestens 81 Tote
Nach Angaben der ARD, ist die Zahl der Toten in den Überschwemmungsgebieten auf 81 gestiegen.
Update, 16. Juli, 8.31 Uhr: Lage in Überschwemmungsgebieten in NRW weiter angespannt
Landesweit werden die Rettungs- und Aufräumarbeiten fortgesetzt. In den Städten Schleiden und Bad Münstereifel stießen die Einsatzkräfte auf einsturzgefährdete oder bereits zerstörte Häuser. In Weilerswist wurden Feuerwehrleute von den Wassermassen eingeschlossen. Sie konnten sich nach Angaben des Kreises selbst befreien.
Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes waren im Süden von NRW bis zu 180 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen. Mehr als 15.000 Feuerwehrleute und Katastrophenhelfer halfen bis Donnerstag landesweit bei mehr als 22.000 Einsätzen.
Rund 165.000 Menschen im Westen Deutschland waren nach Angaben des Energieversorgers Eon aufgrund des Unwetters am Donnerstagnachmittag ohne Strom.
Update, 16. Juli, 8.22 Uhr: Wetterlage in NRW soll sich entspannen
Besserung ist in Sicht: Nach den heftigen Unwettern in den vergangenen Tagen beruhigt sich die Wetterlage am Wochenende in Nordrhein-Westfalen.
Am Freitag soll es nach Einschätzung des Deutschen Wetterdienstes (DWD) nur noch vereinzelt Schauer geben. Auch Gewitter mit Starkregen seien nur noch wenig wahrscheinlich, teilte eine Meteorologin mit. Mehr dazu lest Ihr bei TAG24: "Nach Wetter-Drama: So entwickelt sich die Lage am Wochenende".
Update, 16. Juli, 7.38 Uhr: 23 Landkreise in NRW von Überschwemmungen betroffen
In Nordrhein-Westfalen sind nach Angaben des Bundesamtes für Bevölkerung und Katastrophenschutz (BBK) in Bonn 23 Städte und Landkreise von Überschwemmungen betroffen. Nach Angaben des BBK auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur waren dies (Stand Donnerstagabend):
- Oberbergischer Kreis
- Rhein-Sieg-Kreis
- Mettmann
- Heinsberg
- Düren
- Hochsauerlandkreis
- Rheinisch-Bergischer Kreis
- Wuppertal
- Rhein-Erft-Kreis
- Bochum
- Hagen
- Mülheim an der Ruhr
- Euskirchen
- Essen
- Ennepe-Ruhr-Kreis
- Köln
- Leverkusen
- Solingen
- Märkischer Kreis
- Oberhausen
- Unna
- Düsseldorf
- Bottrop
Update, 16. Juli, 7.35 Uhr: Mindestens 80 Tote
Bislang hat das Unglück mindestens 80 Tote gefordert: In NRW wurden 30 Menschen tot geborgen, in Rheinland-Pfalz 50. Weitere Opfer werden befürchtet
Update, 16. Juli, 7.32 Uhr: Einschränkungen im Bahnverkehr
Die Polizei in Koblenz rief am Morgen dazu auf, das Ahrtal weiträumig zu umfahren. Viele Zufahrtsstraßen seien derzeit nicht passierbar.
Update, 16. Juli, 7.19 Uhr: Telefonische Unterstützung für Betroffene
Von der Hochwasserkatastrophe in Rheinland-Pfalz betroffene Menschen können sich telefonisch Auskünfte und Unterstützung einholen.
Für Angehörige, die jemanden vermissen, wurde die Rufnummer 0800 6 56 56 51 eingerichtet. Für psychosoziale Unterstützung gilt die Rufnummer 0800 001 0218. Hinweise zu Vermissten können unter rlp.hinweisportal.de gegeben werden.
Die Polizei weißt noch einmal ausdrücklich darauf hin, sich nicht in das Katastrophengebiet zu begeben. Man bringe sich damit sonst selbst in Gefahr und behindere gegebenenfalls die Rettungsmaßnahmen.
Update, 16. Juli, 7.15 Uhr: Mehrere Straßen rund um das Ahrtal gesperrt
Nach dem Unwetter sind weiterhin mehrere Straßen rund um das Ahrtal gesperrt.
Die Autobahn 61 ist zwischen dem Autobahnkreuz Meckenheim und Türnich beidseitig nicht passierbar, wie die Polizei Koblenz am Freitagmorgen mitteilte. Auch die Bundesstraße 9 ist demnach beidseitig zwischen Bad Breisig und Remagen gesperrt. Die Polizei bittet Autofahrer, das Ahrtal weiträumig zu umfahren. Rettungskräfte seien weiterhin im Einsatz.
Update, 16. Juli, 6.54 Uhr: Zahl der Toten in Rheinland-Pfalz nach Hochwasser steigt auf 50
Nach der Hochwasserkatastrophe in Rheinland-Pfalz ist die Zahl der Toten auf 50 gestiegen.
"Die Befürchtung ist, dass es noch mehr werden", sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Koblenz am Donnerstagmorgen.
Update, 16. Juli, 6.53 Uhr: Hauseinstürze in Erftstadt - Lage dramatisch
In Erftstadt-Blessem ist eine Reihe von Häusern ganz oder teilweise eingestürzt. Das hat die Kölner Bezirksregierung am Freitagmorgen mitgeteilt. Ursache seien massive und schnell fortschreitende Unterspülungen der Häuser.
Aus den Häusern kämen immer wieder Notrufe. Menschen könnten derzeit aber nur mit Booten vom Wasser aus gerettet werden. Dazu erschwere ein nicht abstellbarer Gasaustritt die Rettungsarbeiten. Mehrere Pflegeheime würden geräumt.
Update, 16. Juli, 6.52 Uhr: 200 Einsatzkräfte auf dem Weg nach Ahrweiler
200 Einsatzkräfte haben sich in Bruchsal (Kreis Karlsruhe) mit 100 Krankenwagen auf den Weg in die Region rund um Ahrweiler in Rheinland-Pfalz gemacht.
Die Einsatzkräfte werden dort bei der Verlegung von Patienten aus Krankenhäusern, Pflegeheimen und anderen Einrichtungen helfen. Die Wagen fuhren in Konvois mit je 25 Fahrzeugen.
Update, 16. Juli, 5.01 Uhr: Malteser helfen in Rheinland-Pfalz
Einsatzkräfte des Malteser Hilfsdienstes aus dem Südwesten unterstützen die Rettungskräfte im besonders schwer vom Hochwasser und Überschwemmungen betroffenen Landkreis Ahrweiler in Rheinland-Pfalz.
Die Helfer greifen demnach den Rettungskräften bei der Evakuierung von Krankenhäusern und Pflege- und Altenheimen unter die Arme.
Update, 16. Juli, 4.55 Uhr: Katastrophenschutzzug aus Calw unterstützt in Rheinland-Pfalz
Der Katastrophenschutzzug "Hochwasser" des Landkreises Calw ist Donnerstagnachmittag zur Unterstützung nach Hermeskeil (Landkreis Trier-Saarburg) entsandt worden.
Wie der Kreisfeuerwehrverband Calw mitteilte, fuhren die Einsatzfahrzeuge am späten Donnerstagabend mit Booten und Notstromaggregaten in das Katastrophengebiet. Zusätzlich mit Pumpen, Schlauchmaterial, Benzinkanistern und Sandsäcken verließ ein Konvoi aus Einsatzfahrzeugen Calw mit Blaulicht Richtung Hermeskeil, wie weiter mitgeteilt wurde.
Update, 16. Juli, 4.41 Uhr: Weiter viele Einschränkungen im Regionalverkehr in NRW
Die Unwetterschäden führen im Regionalverkehr der Bahn auch am Freitag zu zahlreichen Einschränkungen.
Im Raum Euskirchen wurde der Zugbetrieb der Linien S23 und RB23 bis auf Weiteres eingestellt. Eingestellt wird auch der Zugbetrieb der Linien RB25, RB 30 und RB39. Einschränkungen gibt es zudem bei der Linie S1. Zwischen Kall und Trier fahren keine Züge. Zwischen Witten und Hagen sind auch keine Zugfahrten möglich.
Aufgrund von Unwetterschäden zwischen dem Hauptbahnhof Hagen und Plettenberg seien auch zwischen Hagen und Werdohl derzeit keine Zugfahrten möglich. Die Bahn bittet Reisende, sich vorab über Störungen ihrer Zugverbindung zu informieren. Fahrten in die von Hochwasser betroffenen Regionen sollen möglichst verschoben werden.
Update, 16. Juli, 4.10 Uhr: Wohngebiet in Wangen im Allgäu überschwemmt
In Wangen im Allgäu im Landkreis Ravensburg ist aufgrund des Starkregens am späten Donnerstagabend ein Wohngebiet überflutet worden.
Wie das Polizeipräsidium Ravensburg am frühen Freitagmorgen mitteilte, wurden zunächst zwei Brückendurchflüsse des Epplingser Bachs durch Treibgut blockiert. Dadurch sei das Ufer übergetreten und hätte das angrenzende Wohngebiet Epplingser Halde überschwemmt.
Nach Angaben der Einsatzkräfte stand das Wasser im Wohngebiet zum Teil kniehoch - zahlreiche Keller und Garagen liefen voll mit Wasser. In einem Blockheizkraftwerk stand das Wasser demnach bis zu 1,60 Meter hoch. Wie viele Häuser von der Überflutung betroffen sind, war zunächst unklar.
Update, 16. Juli, 4.09 Uhr: Rurtalsperre läuft über
Die Rurtalsperre läuft infolge der immensen Regenmengen bei Unwettern in Nordrhein-Westfalen nun über.
Wie der Wasserverband Eifel-Rur (WVER) in der Nacht zu Freitag mitteilte, läuft die Talsperre seit 23.50 Uhr "mit einer geringen Dynamik" über. Zunächst hatte der Verband damit gegen 20 Uhr gerechnet. Zuvor war laut Verband bereits die Urfttalsperre übergelaufen, die der Rurtalsperre vorgelagert ist. Dadurch füllte sich letztere schneller.
Im Nachgang sei mit Überschwemmungen im Unterlauf der Rur zu rechnen. Überflutungen von Kellern und Häusern seien zu erwarten. Der Wasserverband warnte, Menschen sollten sich nicht in Flussnähe aufhalten, da die Gefahr bestehe, mitgerissen zu werden. Auch sollten vollgelaufene Keller nicht betreten werden.
Update, 16. Juli, 3.41 Uhr: Drei Schwerverletzte aus dem Fluss Wurm gerettet
Die Feuerwehr hat am Donnerstagabend drei Menschen aus dem Fluss Wurm gerettet, die dort zu ertrinken drohten.
Wie die Kreispolizeibehörde Heinsberg mitteilte, waren zwei Männer und eine Frau ersten Erkenntnissen nach auf einem Boot bei Übach-Palenberg (Kreis Heinsberg) auf der Wurm unterwegs. Die Einsatzkräfte der Feuerwehr konnten sie in Sicherheit bringen, ein Rettungswagen brachte sie schwer verletzt in ein Krankenhaus.
In der Nähe sei außerdem eine weitere Person aufgefunden worden, die anschließend im Rettungswagen medizinisch behandelt wurde. Auch sie war offenbar auf einem Boot auf dem Fluss unterwegs gewesen.
Da nicht ausgeschlossen werden könne, dass sich noch weitere Personen auf den Booten befanden, suchten Einsatzkräfte der Feuerwehr und Polizei sowie der Rettungsdienst nach weiteren möglichen Verletzten.
Update, 16. Juli, 2.54 Uhr: 171 Feuerwehreinsätze in 46 Stunden in Haan - 26 Menschen gerettet
Insgesamt 171 Mal ist die Feuerwehr im Stadtgebiet Haan (Kreis Mettmann) in den letzten zwei Tagen zu Unwettereinsätzen ausgerückt.
Bei 160 Einsätzen mussten Wasser abgepumpt oder Gebäude vor dem Eintritt von Wasser geschützt werden, wie die Feuerwehr Haan am frühen Freitagmorgen mitteilte. Insgesamt konnte die Feuerwehr demnach 26 Personen retten, die durch die enormen Wassermengen in ihren Wohnungen oder Autos eingeschlossen waren. Dabei gelang es der Feuerwehr in allen Fällen, die Personen unverletzt aus ihren Fahrzeugen zu befreien.
Update, 15. Juli, 23.16 Uhr: 1300 Vermisste im Kreis Bad Neuenahr-Ahrweiler
Nach der schweren Hochwasserkatastrophe werden laut der Kreisverwaltung im Kreis Bad Neuenahr-Ahrweiler 1300 Menschen vermisst.
Eine Sprecherin erklärte, das Mobilfunknetz sei lahmgelegt, daher gebe es keinen Handy-Empfang, viele Menschen seien nicht erreichbar. Zugleich teilte der Kreis mit, dass es weitere Todesopfer gebe. Zahlen wollte die Sprecherin dazu noch nicht nennen.
Nach wie vor sind über 1000 Angehörige von Feuerwehr, Polizei, Bundeswehr, THW, DRK und weiterer Katastrophenschutzeinheiten im Einsatz. Es wird intensiv an der Wiederherstellung der Strom-, Gas- und Wasserversorgung gearbeitet. Rund 3500 Menschen seien aktuell in mehreren Betreuungseinrichtungen im gesamten Kreisgebiet untergebracht. Alle kreiseigenen Schulen bleiben am Freitag geschlossen.
Update, 15. Juli, 22.40 Uhr: Wasserstand an Steinbachtalsperre sinkt
An der von einem Dammbruch bedrohten Steinbachtalsperre im Kreis Euskirchen sinkt der Wasserstand. Dies teilte Markus Böhm vom Krisenstab am Donnerstagabend mit.
Zum einen sei der Zufluss zurückgegangen, sagte der Geschäftsführer des Energiedienstleisters e-regio. Zum anderen pumpe das Technische Hilfswerk Wasser aus der Talsperre nah an der Grenze zwischen Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz. Am Freitagmorgen soll es eine neue Begutachtung des Dammes geben. Weil der Ablass der Talsperre infolge des Unwetters verstopft ist, kann das Wasser nicht kontrolliert abgelassen werden.
Titelfoto: Susan Walsh/AP/dpa