Extrem-Wetter: Stürmische "Gertrud" legt Deutschlands Verkehr lahm
Frankfurt - Wetterhexe "Gertrud" hat Wort gehalten: Das angekündigte Tiefdruckgebiet mit extremem Glatteis durch gefrierenden Regen sowie massiven Schneefällen hat am heutigen Mittwoch die Straßen und Gehwege in vielen deutschen Regionen in gefährliche Rutschbahnen verwandelt.
Vor allem im Süden und Westen des Landes gab es zahlreiche Unfälle. An Deutschlands Drehkreuz Nummer 1, dem Frankfurter Airport, kam der Flugbetrieb sogar komplett zum Erliegen.
Nachdem Betreiber Fraport bereits tags zuvor zahlreiche Flüge für Mittwoch vorsorglich gestrichen hatte, kam am Morgen dann die Schock-Nachricht: Nichts geht mehr!
Die Flugzeuge konnten wegen des anhaltenden Eisregens vor dem Start nicht mehr sicher enteist werden, sagte ein Sprecher. Sämtliche Abflüge wurden annulliert.
Ab Nachmittag waren wegen der volllaufenden Parkpositionen auch keine Landungen mehr möglich.
Ähnlich die Situation am Münchner Flughafen: Hier fielen wegen der extremen Wetterlage gut 250 der 650 Flüge aus.
Einschränkungen im Bahnverkehr
Die Deutsche Bahn begrenzte vorsorglich die Höchstgeschwindigkeit ihrer ICE-Züge auf Tempo 200. Dadurch kam es bundesweit zu Beeinträchtigungen.
ICE-Verbindungen von Frankfurt oder Stuttgart nach Paris fielen ganz aus, während die französischen TGV-Züge auf diesen Strecken fahren konnten.
Hintergrund ist, dass die deutschen Züge anfälliger sind für Beschädigungen durch herabfallende Eisklumpen auf der französischen Schnellfahrstrecke.
Auch die A5 war bereits in der Früh mehr Eis- statt Autobahn.
Wegen einer "Unfallhäufung" in den Bereichen Rastatt und Baden-Baden und einer nicht kalkulierbaren Gefährlichkeit der Strecke sperrte die baden-württembergische Polizei den Abschnitt in beide Fahrtrichtungen bis auf Weiteres.
"Gertrud" macht auch am Donnerstag weiter
In der Eifel kam bei einem Unfall auf glatter Straße ein Transporter-Fahrer (†34) ums Leben.
Er war in einer Kurve von der Straße abgekommen und gegen einen Baum geprallt. Der Mann starb noch an der Unfallstelle.
Und "Gertrud" ist längst nicht fertig. Auch für den morgigen Donnerstag gelten Unwetterwarnungen für Baden-Württemberg, Bayern, Rheinland-Pfalz, das Saarland, weite Teile Hessens sowie Teile von Nordrhein-Westfalen, Thüringen und auch Sachsen.
Der Deutsche Wetterdienst warnt vor "großer Gefahr für Leib und Leben", Aufenthalte im Freien und Fahrten sollten unbedingt vermieden werden.
Daher fällt in vielen Regionen Bayerns am Donnerstag erneut der Präsenzunterricht in Schulen aus.
Titelfoto: Montage: Rolf Vennenbernd/dpa, Steffen Füssel