Dramatische Zustände nach Dauerregen: Zehntausende sollen Wohnungen verlassen
Altena/Werdohl/Wuppertal/Trier - Im Einsatz gegen die Auswirkungen der neuesten Unwetter sind zwei Feuerwehrleute im Märkischen Kreis ums Leben gekommen. Zudem droht in Euskirchen der Damm der Steinbachtalsperre zu brechen - die A61 wurde bereits vollgesperrt. Im Eifelkreis sind sechs Häuser eingestürzt, mindestens 70 Menschen werden vermisst. In mehreren Ortschaften konnten Menschen nur noch tot geborgen werden.
Heftiger Regen sorgte in vielen Teilen Nordrhein-Westfalens und in Rheinland-Pfalz sowie im Saarland für Überschwemmungen, Hochwasser und Stromausfälle.
Der extreme Dauerregen sollte zwar laut Vorhersage des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in der Nacht zum Donnerstag nachlassen. Doch vielerorts dürfte es nun an die Aufräumarbeiten gehen.
Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (60, CDU) will am Donnerstag die von Überflutungen besonders betroffene Ruhrgebietsstadt Hagen besuchen.
In Rheinland-Pfalz sollen im Kreis Vulkaneifel und in der Ortsgemeinde Kordel im Landkreis Trier-Saarburg die Schulen geschlossen bleiben.
Tief "Bernd" bestimmt mit feuchtwarmen Luftmassen das Wetter in Deutschland. Dem DWD zufolge bleibt es in den nächsten Tagen wechselhaft mit Schauern und Gewittern, teils mit heftigem Starkregen.
Dieser führte bereits am Mittwoch vielerorts zu Alarm: Es kam zu Erdrutschen, Straßen wurden überspült, Keller liefen voll und der Bahn- und Straßenverkehr war gestört.
Altena "so gut wie nicht erreichbar"
In Altena im Sauerland kam bei der Rettung eines Mannes nach dem Starkregen ein 46 Jahre alter Feuerwehrmann ums Leben. Er wurde von den Wassermassen fortgerissen und ertrank. Das bestätigte ein Sprecher der Polizei im Märkischen Kreis am Mittwoch.
Nur zwei Stunden später kollabierte ein 52 Jahre alter Feuerwehrmann bei einem Einsatz im Bereich des Kraftwerks Werdohl-Elverlingsen. Er sei am Mittwochabend trotz Reanimations- und Hilfsmaßnahmen gestorben, teilte die Polizei mit. Dort gehe man von einem gesundheitlichen Notfall aus.
In Altena waren - wie in vielen anderen Orten - Keller und Straßen überflutet. Der über die Ufer getretene Fluss Lenne verschärfte dort die Situation zusätzlich. Das Wasser lief in die Innenstadt. Altena sei "so gut wie nicht erreichbar", teilte die Polizei am Nachmittag mit.
In Hückeswagen im Oberbergischen Kreis lief aufgrund der heftigen Regenfälle die Bevertalsperre über. Das Wasser liefe aktuell unkontrolliert über den Rand der Staumauer, teilte ein Sprecher der Leitstelle am frühen Donnerstagmorgen mit. Mehr als 1000 Menschen mussten demnach ihre Häuser verlassen.
Nach enormen Regenfällen haben die Behörden im Bergischen Land einen unkontrollierten Überlauf der Wupper-Talsperre bei Radevormwald befürchtet. Einsatzkräfte der Feuerwehr können das Wasser nach Angaben eines Sprechers der Leitstelle Oberbergischer Kreis mittlerweile jedoch kontrolliert ablaufen lassen.
Aus Sicherheitsgründen wurden die Anwohner der Wupper in Radevormwald bereits seit dem späten Abend aufgefordert, ihre Wohnungen zu verlassen, auch mit Lautsprecherdurchsagen. Für Betroffene wurde eine Betreuungsstelle in einer Grundschule in Radevormwald eingerichtet.
Flutwelle befürchtet
Mehrere Häuser sowie ein Tierheim wurden am frühen Donnerstagmorgen in Solingen-Unterburg aufgrund des Hochwassers geräumt. Der Wasserzufluss bleibe derzeit unvermindert hoch, wie ein Sprecher des Polizeipräsidiums Wuppertal mitteilte.
Demnach werde das Wasser momentan von Einsatzkräften der Feuerwehr abgelassen, was sich auf das Stadtgebiet auswirkt. Die Bewohner konnten in Notunterkünften und teilweise bei Bekannten untergebracht werden.
Auch in Wuppertal sorgten heftige Regenfälle zu einem Anstieg der Wupper und so für überflutete Straßen. Wie ein Sprecher der Polizei am frühen Donnerstagmorgen mitteilte, wurden einige Straßen auf der Talachse entlang der Wupper gesperrt.
Anwohner wurden aufgefordert, sich nicht in Kellergeschossen aufzuhalten, sondern sich in höher gelegene Wohnungen zu begeben.
Trotz der angekündigten Flutwelle sei die Unwetterlage in der Stadt aber noch überschaubar, teilte der Sprecher weiter mit.
Die Feuerwehr wies auf Twitter vorzeitig darauf hin, den Trinkwasserverbrauch vorsorglich einzuschränken. Durch einen Stromausfall sei auch die Wasserversorgung betroffen.
Kreis Vulkaneifel ruft Katastrophenfall aus
Die Deutsche Bahn riet allen Bahnreisenden, Nordrhein-Westfalen weiträumig zu umfahren. "Bitte verschieben Sie Reisen von und nach NRW nach Möglichkeit auf die kommenden Tage", hieß es in einer Mitteilung.
Am Mittwoch wurde auf zahlreichen Bahnlinien der Betrieb eingestellt. Die Bahn berichtete unter anderem von Verspätungen und Ausfällen von Zügen zwischen Köln und Düsseldorf sowie zwischen Köln und Wuppertal.
Die Strecken zwischen Köln und Koblenz waren auf beiden Seiten des Rheins nicht befahrbar. ICE-Züge zwischen Frankfurt und Brüssel fuhren nur zwischen Frankfurt und Köln.
In Rheinland-Pfalz rief der Kreis Vulkaneifel nach starken Regenfällen und Überschwemmungen den Katastrophenfall aus.
"Die Lage ist sehr ernst, wir haben viele überschwemmte Straßen und Ortschaften, die nicht mehr erreichbar sind", sagte Landrätin Julia Gieseking am Mittwochabend in Daun. Die Schulen im Kreis sollen am Donnerstag geschlossen bleiben.
"Ich appelliere an die Bevölkerung, dass alle zu Hause bleiben und sich schützen vor den Wassermassen", sagte Gieseking.
Update, 15. Juli, 21.50 Uhr: Neun Tote und vier Vermisste nach Unwettern in Belgien
Die Zahl der Todesopfer im Zusammenhang mit Unwettern im östlichen Belgien ist bis zum späten Donnerstagabend auf neun gestiegen.
Zudem werden vier Menschen vermisst, wie die belgische Nachrichtenagentur Belga berichtete. Bereits am Morgen hatte es erste Meldungen über Tote gegeben. Innenministerin Annelies Verlinden hatte den Katastrophenschutzmechanismus der EU in Anspruch genommen, Frankreich, Italien und Österreich hatten Hilfe angeboten.
König Philippe von Belgien und Königin Mathilde fuhren den Angaben zufolge in die besonders betroffene Gemeinde Chaudfontaine. Der zentrale Bahnhof der Stadt Lüttich mit knapp 200.000 Einwohnern wurde am Nachmittag geschlossen.
Update, 15. Juli, 21 Uhr: 10.000 Menschen sollen in Maastricht Wohnungen verlassen
Die südniederländische Stadt Maastricht hat rund 10.000 Bürger und Bürgerinnen aufgerufen, ihre Wohnungen zu verlassen und sich vor dem Hochwasser in Sicherheit zu bringen.
Mehrere Viertel der Stadt in der Provinz Limburg würden evakuiert, teilte die Stadt am Donnerstagabend mit. Es wird erwartet, dass in der Nacht die Maas so stark über die Ufer tritt, dass Wohnviertel überschwemmt werden.
Auch die Stadt Roermond evakuierte Viertel, mehrere Hundert Menschen mussten ihre Wohnungen verlassen. Die Wasserstände der Flüsse in den Niederlanden schwellen durch die Wassermassen schnell an. Die Armee schickte mehrere Hundert Soldaten, um zu helfen.
Update, 15. Juli, 20.28 Uhr: Erneut Warnung vor Starkregen in Wuppertal und Schwelm
Für Wuppertal und Teile des Ennepe-Ruhr-Kreises hat der Deutsche Wetterdienst am Donnerstagabend erneut vor schweren Gewittern mit heftigem Starkregen gewarnt.
Innerhalb einer Stunde könnten dabei bis zu 40 Liter Regen fallen. Auch vor Sturmböen wurde gewarnt. Eine amtliche Unwetterwarnung galt zunächst bis 20.45 Uhr. Auch nordöstlich davon in Hagen, Dortmund, im Kreis Unna und in Hamm warnte die Wetterbehörde am Abend vor starkem Gewitter mit kräftigem Regen.
Update, 15. Juli, 20.05 Uhr: Bundeswehr hat weitere Soldaten in Hochwasser-Einsatz geschickt
Die Bundeswehr hat nach der Unwetterkatastrophe im Westen Deutschlands weitere Soldaten in den Hilfseinsatz geschickt. Inzwischen seien mindestens 850 Männer und Frauen zur Unterstützung der Rettungsarbeiten eingesetzt, sagte ein Bundeswehrsprecher der Deutschen Presse-Agentur am Abend. Am Donnerstag sei in neun Fällen Amtshilfe geleistet worden.
So seien im Raum Hagen 230 Soldaten und Großgerät im Einsatz, darunter zwei 2 Bergepanzer, Lastwagen und Radlader. In Leverkusen helfen 200 Soldaten beim Befüllen von Sandsäcken. In Aachen waren zwei Bergepanzer und ein Rettungshubschrauber "AR" unterwegs.
Im Landkreis Ahrweiler helfen 100 Soldaten. Sie nutzen fünf "tiefwatfähige Fahrzeuge", die also auch in überschwemmten Straßenzügen noch vorankommen, vier Radlader und 2 Rettungshubschrauber "SAR" der Bundeswehr. Insgesamt befanden sich nach Angaben der Bundeswehr dort elf Hubschrauber im Einsatz, auch um von den Fluten eingeschlossene Menschen zu retten.
Update, 15. Juli, 20.01 Uhr: Lewentz: Neun weitere Tote durch Hochwasser-Katastrophe
Der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz (SPD) geht von neun weiteren Todesopfern durch die Hochwasserkatastrophe in Rheinland-Pfalz aus.
"Wir gehen davon aus, dass wir neun weitere Tote bergen konnten durch die Feuerwehr, das ist jedenfalls die Meldung der technischen Einsatzleitung", sagte Lewentz am Donnerstagabend im SWR Fernsehen.
Update, 15. Juli, 19.20 Uhr: Hunderte Häuser im Kreis Trier-Saarburg durch Wassermassen beschädigt
Der extreme Starkregen hat im Landkreis Trier-Saarburg immense Schäden angerichtet.
Hunderte Häuser seien in Mitleidenschaft gezogen worden, sagte ein Sprecher des Landkreises am Donnerstagabend in Konz. Die Schäden reichten von vollgelaufenen Kellern bis hin zu Totalschäden an Wohnhäusern und öffentlichen Gebäuden wie beispielsweise einer Kläranlage. Schwerpunkte seien die Gemeinde Kordel am Mosel-Nebenfluss Kyll sowie der Trierer Stadtteil Ehrang. In der Südeifel seien zudem am Mosel-Zufluss Sauer vier bis fünf Orte teils überspült worden.
Update, 15. Juli, 19.16 Uhr: Eon: Nach Unwetter noch rund 165.000 Menschen ohne Strom
Rund 165.000 Menschen im Westen Deutschlands waren nach Angaben des Energieversorgers Eon wegen des Unwetters auch am Donnerstagnachmittag noch ohne Strom.
Besonders betroffen seien die Eifel, der linksrheinische Rhein-Sieg-Kreis, der Rheinisch-Bergische Kreis und Teile des Bergischen Landes, teilte das Unternehmen in Essen mit.
Update, 15. Juli, 19.05 Uhr: Innenministerium: Mindestens 30 Tote in NRW nach Unwetter
Im Zusammenhang mit dem schweren Unwetter sind in Nordrhein-Westfalen mindestens 30 Menschen ums Leben gekommen. Das teilte das NRW-Innenministerium am Donnerstagabend mit. 57 Personen seien zudem verletzt. Es handele sich bei den Zahlen um den Stand von 18 Uhr.
Viele Flüsse und Bäche in der Eifel, im Bergischen Land, im Rheinland und Sauerland führten am Donnerstag Hochwasser und waren am Mittwoch und in der Nacht zum Donnerstag über die Ufer getreten. Straßen wurden überschwemmt, Keller liefen voll. Besonders kritisch war die Lage etwa im Kreis Euskirchen.
Update, 15. Juli, 18.58 Uhr: Trauerbeflaggung am Freitag in Rheinland-Pfalz
An allen Behörden in Rheinland-Pfalz werden die Fahnen am Freitag auf halbmast gesetzt.
Ministerpräsidentin Malu Dreyer habe nach der Unwetterkatastrophe im Norden des Landes für die Dienstgebäude Trauerbeflaggung angeordnet, teilte die Staatskanzlei am Donnerstagabend in Mainz mit. Damit werde ein "sichtbares Zeichen der Trauer" gesetzt.
Update, 15. Juli, 18.55 Uhr: Landesinnenminister: Mehrere Tausend Bürger in Sicherheit gebracht
Bei der Hochwasserkatastrophe in Rheinland-Pfalz sind laut Landesinnenminister Roger Lewentz (SPD) mehrere Tausend Bürger vor den Fluten in Sicherheit gebracht worden.
Ihre Zahl liege "deutlich im vierstelligen Bereich", sagte er am Donnerstag bei einem Besuch der stark getroffenen Kurstadt Bad Neuenahr-Ahrweiler. Allein im Landkreis Ahrweiler seien 13 Helikopter "zusammengezogen worden".
Mit Blick auf die mindestens 19 Toten in Rheinland-Pfalz fügte Lewentz hinzu: "Die Menschen sind quasi im Bett überrascht worden." Die Hochwassernacht erinnere ihn an die Flutkatastrophe von Hamburg 1962. Auch damals wurden die Opfer in der Nacht überrascht - mehr als 300 Bürger verloren ihr Leben.
Update, 15. Juli, 18.31 Uhr: Aufruf in Bonn: Unterkünfte für Menschen aus Ahrweiler gesucht
Angesichts der großen Unwetterschäden im Kreis Ahrweiler hat die Bonner Oberbürgermeisterin Menschen in ihrer Stadt dazu aufgerufen, Hilfe anzubieten:
"Liebe Bonnerinnen und Bonner, bitte stellt Unterkünfte zur Verfügung! Meldet Euch, die Stadt stellt den Kontakt zu Menschen her, die Eure Hilfe brauchen", schrieb Katja Dörner (Grüne) am Donnerstag auf Twitter.
Viele Menschen hätten in Ahrweiler durch den Starkregen in teils dramatischen Aktionen ihr Zuhause verloren. Melden könnten sich nun Privatpersonen, Hotels und Pensionen in Bonn, die noch Zimmer frei hätten. Die Stadt richtete dafür eine zentrale Koordinierungsstelle ein. Im Kreis Bad Neuenahr-Ahrweiler starben bei der Hochwasserkatastrophe mindestens 19 Menschen.
Update, 15. Juli, 18.16 Uhr: Zwei Tote in überflutetem Keller in Geilenkirchen
Rettungskräfte haben in einem überfluteten Keller eines Hauses in Geilenkirchen in Nordrhein-Westfalen am Donnerstag zwei leblose Personen gefunden.
Die Wiederbelebungsversuche blieben nach Mitteilung der Polizei erfolglos. Nach ersten Ermittlungen handelte es sich um zwei Bewohner des Hauses im Alter von 74 und 78 Jahren. Sie starben noch am Einsatzort. Die genaue Todesursache ist noch Teil der Ermittlungen, wie die Polizei mitteilte.
Update, 15. Juli, 17.45 Uhr: Feuerwehr in Essen rettet Reh aus Fluten
Nahe eines Biergartens an der Ruhr in Essen hat die Feuerwehr ein erschöpftes Reh aus Wasserfluten gerettet.
"Es wurde von den Wassermassen gegen einen Zaun gedrückt", sagte ein Sprecher der Feuerwehr am Donnerstag. Einsatzkräfte hätten zwei Menschen mit Booten retten wollen, die vom Wasser in dem Biergarten eingeschlossen waren. Auf dem Weg fiel ihnen das entkräftete Tier auf, sie brachten es in Sicherheit. Im Anschluss wurde das Reh mit einer Folie abgedeckt, damit es nicht auskühlt. Die Menschen überstanden ihre Rettung unverletzt, sagte der Sprecher. Zuvor hatte die "Westdeutsche Allgemeine Zeitung" berichtet.
Update, 15. Juli, 17.31 Uhr: Städte im Ruhrgebiet sollen Trinkwasser abkochen
In mehreren Städten im Ruhrgebiet sollen Anwohner wegen des Hochwassers ihr Trinkwasser abkochen.
"Es ist mit gravierenden Geschmacks- und Geruchsveränderungen zu rechnen", teilte die Stadt am Donnerstag mit. Betroffen seien die Versorgung von Mülheim an der Ruhr (ohne Mintard), Ratingen-Breitscheid und Teile von Oberhausen und Bottrop.
Durch das Hochwasser sei das Uferfiltrat von Flusswasser beeinträchtigt worden, hieß es in der Mitteilung. Die Wasserwerksgesellschaft desinfiziere das Wasser daher mit Ozon, UV-Licht und Chlor "in extrem hoher Konzentration".
Update, 15. Juli, 17.14 Uhr: Zahl der Todesopfer in Rheinland-Pfalz steigt auf 19
Die Zahl der Todesopfer im nördlichen Rheinland-Pfalz ist auf 19 gestiegen.
Ein Sprecher der Polizei in Koblenz teilte mit, dass ein weiterer Mensch in den Fluten ums Leben gekommen sei. Nähere Angaben sind bislang nicht bekannt. Etwa 50 bis 70 Menschen wurden nach Angaben von Innenminister Roger Lewentz (SPD) noch vermisst. Schwerpunkt der Katastrophe ist der Kreis Ahrweiler.
Allein im 700 Einwohner zählenden Dorf Schuld an der Ahr stürzten sechs Häuser ein, etwa 40 Prozent der weiteren Wohngebäude wurden beschädigt. Erhebliche Schäden gab es auch in weiteren Regionen der Eifel.
Update, 15. Juli, 16.49 Uhr: Polizei appelliert an Hochwasser-Schaulustige nicht zu kommen
Mit einem Aufruf hat der Sprecher der Polizei des Rhein-Erft-Kreises an Schaulustige appelliert, die Rettungsarbeiten in den Hochwassergebieten nicht zu behindern.
"Die aktuelle Situation, in der viele Menschen um Angehörige bangen und sich um ihr Hab und Gut sorgen, ist nicht der richtige Zeitpunkt für Schaulust", sagte Thomas Held am Donnerstagnachmittag der Deutschen Presse-Agentur. Aufgrund heftigen Regens in der Nacht zum Donnerstag waren die Beamten im Kreis im Dauereinsatz.
Update, 15. Juli, 16.37 Uhr: Merkel sagt Menschen in Hochwassergebieten Unterstützung zu
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat den Menschen in den Hochwassergebieten in Deutschland Unterstützung zugesagt.
Wo die Bundesregierung helfen könne, werde sie das tun, sagte Merkel am Donnerstag am Rande ihres Besuches in Washington. "Dies sind für die Menschen in den Überschwemmungsgebieten entsetzliche Tage. Meine Gedanken sind bei ihnen. Und sie können darauf vertrauen, dass alle Kräfte unseres Staates - von Bund, Ländern und Gemeinden - gemeinsam alles daran setzen werden, auch unter schwierigsten Bedingungen Leben zu retten, Gefahren abzuwenden und Not zu lindern."
Update, 15. Juli, 16.04 Uhr: Bahnverkehr in NRW und Rheinland-Pfalz weiterhin stark eingeschränkt
Der Regional- und Fernverkehr in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz ist aufgrund der Unwetterlage nach wie vor stark eingeschränkt. Gleise, Weichen und Signaltechnik seien in vielen Landesteilen stark beschädigt, teilte die Deutsche Bahn am Donnerstagnachmittag mit. Auch Bahnhöfe und Stellwerke seien betroffen.
Die Wetterlage wirke sich auch auf den Fernverkehr aus: Auf der Strecke Köln-Düsseldorf-Essen Dortmund kommt es demnach zu Umleitungen, Verspätungen und Zugausfällen.
Die Strecke Köln-Koblenz über den Bonner Hauptbahnhof ist derzeit nicht befahrbar. Über Bonn-Beuel ist die Strecke rechtsrheinig befahrbar, allerdings komme es auch hier zu Verspätungen und Zugausfällen.
Der internationale Fernverkehr von und nach Brüssel ist laut Bahn unterbrochen. "Die betroffenen Fernverkehrszüge fallen zwischen Köln Hbf und Bruxelles-Midi aus."
Im Regionalverkehr setzt die Bahn Ersatzbusse ein, sofern es die Straßen zuließen.
Update, 15. Juli, 15.39 Uhr: Rhein-Erft-Kreis ruft Katastrophenfall aus - Landrat appelliert
Der Krisenstab im Rhein-Erft-Kreis in Nordrhein-Westfalen hat nach den andauernden starken Regenfällen den Katastrophenfall ausgerufen.
Wegen der Hochwasserlage entlang der Erft bestehe die Gefahr, dass sich die bisher örtlich begrenzte Lage neben Erftstadt auch auf Kerpen, Bergheim und Bedburg ausweiten könnte, heißt es in einer Pressemitteilung von Donnerstag. Die kreisangehörigen Kommunen wurden aufgefordert, "die notwendigen Maßnahmen des Bevölkerungsschutzes wie insbesondere Evakuierungen und Unterbringungen vorzubereiten und vorzunehmen".
Update, 15. Juli, 14.46 Uhr: Kurzschluss durch Hochwasser - Klinik in Leverkusen wird geräumt
Wegen einer Störung der Stromversorgung durch Hochwasser wird in Leverkusen ein Krankenhaus evakuiert.
Die Aktion könne noch bis Freitag dauern, denn Rettungsdienste seien nur eingeschränkt verfügbar, sagte eine Sprecherin des Klinikums Leverkusen am Donnerstag. Von der Räumung betroffen seien 468 Patienten. Je nach Gesundheitszustand seien sie auch entlassen worden. Operationen, Termine und Eingriffe wurden abgesagt.
In dem Krankenhaus war in der Nacht der Notstrom ausgefallen. Bereits in der Nacht seien 12 Kinder und 15 erwachsene Patienten in umliegende Krankenhäuser verlegt worden. Insgesamt sei die eigentlich mehrfach abgesicherte Stromversorgung instabil.
Update, 15. Juli, 14.41 Uhr: Polizei Köln meldet mindestens 24 Tote nach Unwetter in NRW
Nach dem schweren Unwetter in Nordrhein-Westfalen hat die Polizei Köln von mindestens 24 Toten in der Region berichtet.
Mehr dazu im Artikel: "Wetterkatastrophe in NRW: Polizei meldet bislang 24 Todesopfer"
Update, 15. Juli, 14.39 Uhr: Merkel will sich in Washington zur Hochwasserkatastrophe äußern
Kanzlerin Angela Merkel (CDU) will gegen 16 Uhr deutscher Zeit am Rande ihres USA-Besuches zur Hochwasserkatastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen Stellung nehmen. Merkel werde sich nach ihrem Treffen mit Vizepräsidentin Kamala Harris in der deutschen Botschaft äußern, teilte ein Regierungssprecher mit.
Merkel hatte sich zuvor bereits im Kurznachrichtendienst Twitter erschüttert zu dem Hochwasser geäußert. "Ich bin erschüttert über die Katastrophe, die so viele Menschen in den Hochwassergebieten durchleiden müssen", erklärte die Kanzlerin in einem Tweet von Regierungssprecher Steffen Seibert am Donnerstag. "Mein Mitgefühl gilt den Angehörigen der Toten und Vermissten. Den vielen unermüdlichen Helfern und Einsatzkräften danke ich von Herzen."
Merkel hält sich derzeit zu ihrem wohl letzten USA-Besuch als Kanzlerin in Washington auf. Am Nachmittag will sie US-Präsident Joe Biden treffen.
Update, 15. Juli, 14.29 Uhr: Damm von Talsperre droht zu brechen
Wegen der Gefahr eines Dammbruchs an der Steinbachtalsperre in Nordrhein-Westfalen werden zwei Ortsteile von Rheinbach evakuiert. Das teilte die Feuerwehr Rheinbach mit.
"Dies ist eine Vorsichtsmaßnahme, da nicht sicher ist, ob der Damm der Steinbachtalsperre gehalten werden kann", heißt es in der Mitteilung. Bei der Evakuierung von Oberdrees und Niederdrees würden auch Lastwagen der Bundeswehr eingesetzt. Wer nicht bei Familienangehörigen oder Bekannten unterkommen könne, finde eine Notunterkunft in der Stadthalle Rheinbach.
Update, 15. Juli, 14.25 Uhr: 130 Menschen in Solingen gerettet
Die Einsatzkräfte in Solingen haben in den vergangenen Stunden etwa 130 Menschen im Stadtgebiet aus akuter Not vor dem Hochwasser gerettet.
Das sagte ein Sprecher der Feuerwehr. "Wir haben die Menschen über Drehleitern, Boote, Bojen herausgeholt. Es war alles improvisiert." In zwei Situationen hätten sich Einsatzkräfte zudem auf Tanklöschfahrzeugen in Sicherheit bringen müssen.
Update, 15. Juli, 14.21 Uhr: Plünderungsversuche in Stolberg
In Stolberg bei Aachen nutzen bereits Kriminelle die Hochwasserlage aus: Dort sei es zu einzelnen Plünderungsversuchen von Geschäften gekommen, sagte ein Polizeisprecher.
Demnach hatten in drei Fällen Zeugen gemeldet, dass sich Personen in überschwemmten Läden befänden. Die Polizei nahm an einem Juweliergeschäft einen Verdächtigen fest.
Als die Beamten an den anderen Tatorten - einem Supermarkt und einer Drogerie - eintrafen, sind mehrere Unbekannte geflüchtet. Ob etwas gestohlen wurde, war zunächst unklar. Eine Hundertschaft der Polizei sei nun in Stolberg, um die verlassenen Wohnhäuser und Geschäfte vor Plünderungen zu schützen.
Update, 15. Juli, 14.16 Uhr: 18 Tote nach Unwetter im Raum Bad Neuenahr-Ahrweiler
Im Zusammenhang mit der schweren Hochwasserkatastrophe hat sich die Zahl der Toten im Raum Bad Neuenahr-Ahrweiler auf mindestens 18 erhöht.
Das teilte die Polizei Koblenz am Donnerstag mit.
Update, 15. Juli, 14.11 Uhr: NRW-Innenminister bricht Urlaub ab
NRW-Innenminister Herbert Reul (68, CDU) seinen Urlaub in Schleswig-Holstein abgebrochen. Reul befand sich nach dpa-Informationen am Donnerstag auf der Rückfahrt, um sich in den besonders betroffenen Regionen über die Lage zu informieren.
"Ich bin mit meinen Gedanken bei den Toten dieser Katastrophe, die große Teile unseres Landes ereilt hat. Ihren Angehörigen wünsche ich in diesen schweren Stunden viel Kraft", sagte Reul. "Viele Menschen werden weiterhin vermisst. Das bestürzt mich zutiefst."
Update, 15. Juli, 14.07 Uhr: Wuppertaler Schwebebahn fährt am Wochenende nicht
Die Wuppertaler Schwebebahn kann wegen des Unwetters am Wochenende nicht fahren. "Wegen der Schäden an einigen Haltestellen ist eine Aufnahme des Schwebebahnverkehrs am Wochenende nicht möglich", teilten die Wuppertaler Stadtwerke mit.
Am Hauptbahnhof sei ein Gerüst für Sanierungsarbeiten zerstört worden. "Nach Absinken des Wupperpegels müssen das Schwebebahngerüst und die Stützenfundamente auf Schäden untersucht werden."
Zahlreiche Straßen in Wuppertal seien derzeit noch unpassierbar. Einige Haushalte haben zudem noch immer keinen Strom.
Update, 15. Juli, 14.02 Uhr: Auch Luisa Neubauer meldet sich zu Wort
Auch die führende deutsche Klimaaktivistin Luisa Neubauer (25) meldete sich per Twitter zu Wort. Sie kritisierte, dass diese Ereignisse nicht näher mit der Klimakrise in Verbindung gebracht würden.
"Man kann schon über das Hochwasser sprechen, ohne auf die eindeutigen Zusammenhänge zwischen diesen Extremen & der Klimakrise einzugehen. Man kapitalisiert dann halt Klimafolgen, um eine Politik zu normalisieren, die die Wissenschaft überhört & immer mehr Klimakrise produziert", schrieb sie.
Update, 15. Juli, 13.58 Uhr: Thunberg zu Extremwetter
Die Klimaaktivistin Greta Thunberg (18) sieht in der Hochwasserkatastrophe in Teilen Deutschlands einen Hinweis für die Zunahme von Extremwetterereignissen. Die junge Schwedin teilte am Donnerstag über Twitter verschiedene Fotos und Videos, die Eindrücke von überfluteten Straßen und Städten in Deutschland und auch in den Niederlanden zeigten.
Angesichts sich häufender Naturkatastrophen schrieb die 18-Jährige am Vormittag: «Tödliche Hitzewellen, Überschwemmungen, Stürme, Waldbrände, Dürren, Ernteausfälle ... das ist nicht "das neue Normal". Wir stehen ganz am Anfang eines klimatischen und ökologischen Notfalls, und Extremwetterereignisse werden nur immer häufiger werden.»
Update, 15. Juli, 13.51 Uhr: Hochwasser beeinträchtigt E-Mails und Internet der CDU
Das Hochwasser in NRW hat auch zu Beeinträchtigungen bei der Bundes-CDU in Berlin geführt. Ein CDU-Sprecher sagte am Donnerstag auf Anfrage, seit Mittwochabend gegen 19 Uhr gebe es wegen der Überflutungen einen Stromausfall in Rheinbach in Nordrhein-Westfalen, wo die Server der Partei stünden.
Aus diesem Grund gebe es Probleme mit E-Mails. Diese seien allerdings nicht durchgängig - es sei zeitweise möglich, per Mail zu kommunizieren. Auch der Internetauftritt der CDU war betroffen. Zuerst hatte die "Bild" über die Beeinträchtigung berichtet.
Laut der Zeitung hatte die für den Betrieb der Server zuständige Union Betriebs GmbH auf Facebook mitgeteilt: "Leider sind aufgrund des schlechten Wetters unser Serverraum und die Druckerei in Rheinbach ausgefallen, wir wurden vom Wasser überflutet. Wir arbeiten daran, so schnell wie möglich alles wieder in Betrieb zu setzen."
Update, 15. Juli, 13.41 Uhr: Mehrere Brücken in Hagen zerstört
In Hagen sind durch das Hochwasser mehrere Brücken zerstört worden.
Laut einem Polizeisprecher ist die Rebecke-Brücke über den Fluss Volme vollständig eingestürzt. Bei einer weiteren Brücke über den Fluss sei der Mittelträger zusammengebrochen. Außerdem sei eine Fußgängerbrücke über die Volme durch die Fluten weggerissen worden. Zwei weitere Brücken in der Innenstadt waren nach Angaben der Polizei am Donnerstag für den Verkehr gesperrt. Die Volme fließt auf gut 20 Kilometern Länge durch das Stadtgebiet von Hagen.
Update, 15. Juli, 13.34 Uhr: Auch Sachsen-Anhalt bietet Hilfe an
Auch Sachsen-Anhalt hat bereits Hilfe angeboten. "Wir werden natürlich helfen, wo wir helfen können", sagte Innenminister Michael Richter (67, CDU) am Donnerstag.
Denkbar seien technisches Material, Hubschrauber sowie Hilfskräfte. Mehr dazu lest Ihr bei TAG24: "Sachsen-Anhalt bietet nach Hochwasser-Katastrophe Hilfe an: Wir stehen bereit!".
Update, 15. Juli, 13.31 Uhr: Berlin bietet Hilfe für Hochwassergebiete an
Berlin hat den Hochwassergebieten im Westen Deutschlands Hilfe angeboten. Die SPD-Innenminister hätten sich auf ein solches Angebot in einer Telefonkonferenz verständigt, sagte Innensenator Andreas Geisel (55) am Donnerstag.
"Auch vonseiten der Berliner Polizei, vonseiten der Berliner Feuerwehr oder des Technischen Hilfswerkes", so der SPD-Politiker. Mehr dazu lest Ihr bei TAG24: "Nach Starkregen-Katastrophe: Berlin bietet Hilfe für Hochwassergebiete an".
Update, 15. Juli, 13.25 Uhr: Mehrere hundert Menschen mit Booten aus Kordel gerettet
In der Gemeinde Kordel im Landkreis Trier-Saarburg sind wegen des Hochwassers mehrere hundert Menschen mit Booten in Sicherheit gebracht worden.
Meldungen über Vermisste, Tote oder Verletzte gebe es aus Kordel nicht, teilte ein Sprecher des Kreises mit. Wegen überschwemmter Zufahrtswege war der Ort mit 2000 Einwohnern abgeschnitten. Nach Angaben des Kreises war auch die Bundeswehr im Einsatz, um Menschen zu retten. Unter anderem sei ein Altenheim geräumt worden.
Update, 15. Juli, 13.13 Uhr: THW mit 2100 Kräften im Einsatz
Das Technische Hilfswerk (THW) hat den Katastrophenschutz in den von Überschwemmungen betroffenen Ländern am Donnerstag mit rund 2100 Einsatzkräften unterstützt.
In Rheinland-Pfalz seien zudem Hubschrauber aus mehreren Bundesländern zur Rettung von Menschen aus Überflutungsgebieten unterwegs, teilte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums auf Anfrage mit. Weitere Hubschrauber der Bundespolizei stünden in Bereitschaft.
Update, 15. Juli, 12.52 Uhr: ADAC-Rettungshubschrauber bei Hochwassereinsatz
Im Einsatz in den Hochwassergebieten in Rheinland-Pfalz und NRW beteiligen sich auch zwei Rettungshubschrauber des ADAC.
Die Besatzung des Hubschraubers "Christoph Europa 1" aus Würselen bei Aachen wirke an der Evakuierung einer Klinik in Eschweiler mit, sagte ein Sprecher der ADAC-Luftrettung. Der Rettungshubschrauber sei von München aus auf dem Weg ins nördliche Rheinland-Pfalz. Der mit Spezialwinden ausgerüstete Hubschrauber könne dazu eingesetzt werden, um Menschen aus von den Fluten eingeschlossenen Häusern zu bergen.
Update, 15. Juli, 12.43 Uhr: Laschet verspricht Hochwasseropfern Hilfe
NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (60, CDU) hat den Opfern der Starkregen-Katastrophe und den betroffenen Kommunen Hilfe versprochen.
Ein genaues Lagebild der Flutkatastrophe in den Landesteilen gebe es noch nicht, sagte Laschet am Donnerstag in der besonders von den Unwettern betroffenen Stadt Hagen. Die Höhe der notwendigen Hilfen könne er noch nicht genau beziffern. Für Freitagmorgen habe er eine Sondersitzung des Landeskabinetts einberufen.
Update, 15. Juli, 12.40 Uhr: Wasserstände von Volme und Lenne im Sauerland sinken
Nach dem extremen Hochwasser sinken im Sauerland die Pegelstände von Volme und Lenne langsam.
"Die Situation beginnt sich zu entspannen", sagte ein Sprecher des Hochwasserwarndienstes der Bezirksregierung Arnsberg am Donnerstag. Der Wasserstand der Ruhr verharre aber noch auf hohem Niveau. "In den vergangenen 30 Jahren hatten wir solche Wasserstände nicht", sagte der Sprecher. Bei der Volme könne man sogar von einem Hochwasser sprechen, wie es im Durchschnitt einmal in 100 Jahren auftrete.
Update, 15. Juli, 12.36 Uhr: Sendebetrieb von TV-Kanälen gestört
phoenix, der "Ereignis- und Dokumentationskanal von ARD und ZDF", war bei der Starkregen-Katastrophe in Nordrhein-Westfalen näher am Geschehen als es einem lieb sein kann.
Weil Mitarbeiter vom Unwetter aufgehalten wurden, fiel eine Livesendung aus Bonn unter anderem zum Thema Unwetter aus. Stattdessen lief eine Doku-Wiederholung. "Da einige senderelevante phoenix-Kolleg:innen heute Morgen nicht in den Sender gelangen konnten und zudem einige Übertragungsleitungen ausgefallen sind, musste unsere Frühsendung entfallen", teilte der Sender mit. Auch "phoenix vor ort" um 11.45 Uhr war betroffen, stattdessen wurde eine Liveübertragung des SWR eingespielt.
Auch das Regionalstudio des WDR in Wuppertal war zeitweise so stark vom Unwetter betroffen, dass der Sendebetrieb gestört war.
Update, 15. Juli, 12.21 Uhr: Fluss Inde überspült Deich und läuft in Tagebau - ein Vermisster
Der Hochwasser führende Fluss Inde hat einen Deich in der Nähe des Braunkohletagebaus Inden bei Aachen überspült und läuft seit dem Morgen in den Tagebau.
Ein Sprecher des Energieunternehmens RWE sagte am Donnerstag, ein Mitarbeiter dort werde vermisst. Nach dem Mann werde mit einem Hubschrauber gesucht. Der Abbaubetrieb sei eingestellt worden. Der Zufluss des Wassers dauere an.
Der Sprecher sagte, der Fluss sei gegen 6.30 Uhr bei Lamerdorf über den Deich geschwappt. Die Inde ist nach heftigen Regenfällen in den vergangenen Tagen stark angeschwollen. Der Fluss verläuft in der Nähe des Tagebaus. Die oberhalb an der Inde liegenden Städte Eschweiler und Stolberg sowie Aachen-Kornelimünster sind ebenfalls heftig von Hochwasser betroffen.
Update, 15. Juli, 12.16 Uhr: Kritik an WDR-Berichterstattung
Der Westdeutsche Rundfunk steht wegen seiner Berichterstattung aus Nordrhein-Westfalens Unwetterregionen in der Kritik.
Der WDR hatte sein Nachtprogramm im Fernsehen und auf der Hauptwelle WDR2 trotz sich zuspitzender Lage in Wuppertal und anderen Orten in der Nacht zum Donnerstag nicht unterbrochen. In sozialen Netzwerken mehrten sich Vorwürfe. Der WDR kündigte für Donnerstag "Sondersendungen im Radio und Fernsehen zu Auswirkungen des Unwetters in NRW" an.
Update, 15. Juli, 12.12 Uhr: Mindestens 20 Tote bei Unwettern - Häuser in der Eifel eingestürzt
Nach Dauerregen im Westen Deutschlands sind mindestens 20 Menschen gestorben. Im Ort Schuld in der Eifel wurden in der Nacht zum Donnerstag vier Häuser komplett und zwei weitere zur Hälfte weggespült. 50 bis 70 Menschen werden nach Angaben des rheinland-pfälzischen Innenministeriums vermisst.
Weitere Gebäude in der Katastrophenregion seien vom Einsturz bedroht.
Update, 15. Juli, 12.04 Uhr: Starkregen lässt laut Wetterdienst nach
Der Höhepunkt der extremen Niederschläge in Teilen Deutschlands ist nach Einschätzung des Deutschen Wetterdienstes (DWD) überschritten.
Der DWD-Meteorologe Marco Manitta erwartete am Donnerstag "eine Entspannung der Wetterlage". Zwar könne es weiterhin "punktuellen Starkregen" geben, dieser sei aber nicht mehr so verbreitet wie in der vergangenen Nacht, sagte Manitta der Deutschen Presse-Agentur. "Das Unwetterpotenzial sinkt deutlich."
Update, 15. Juli, 11.59 Uhr: Laschet in Hagen eingetroffen
Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (60, CDU) ist in Hagen eingetroffen.
Am Donnerstagmittag ließ er sich vom Krisenstab und von Oberbürgermeister Erik O. Schulz (parteilos) über die aktuelle Hochwasser-Lage informieren.
Update, 15. Juli, 11.56 Uhr: Zahl der Todesopfer in Rheinland-Pfalz auf fünf gestiegen
Die Zahl der Todesopfer nach den schweren Unwettern im nördlichen Rheinland-Pfalz ist auf fünf gestiegen. Alle seien nach bisherigen Erkenntnissen im Kreis Ahrweiler in den Fluten ums Leben gekommen.
50 bis 70 Menschen werden in der Katastrophenregion noch vermisst. Unklar sei zurzeit, ob es sich dabei um Menschen handle, die vielleicht in Urlaub seien, oder ob sie im Unwetter bei Bekannten untergekommen oder in einer schwierigen Situation seien.
Update, 15. Juli, 11.52 Uhr: Unbedingt Warnhinweise vor Ort befolgen!
Der Deutsche Feuerwehrverband appelliert dringend, Warnhinweise vor Ort zu befolgen!
"Bleiben Sie aufmerksam und bringen Sie sich selbst nicht in Gefahr!", wendet sich DFV-Präsident Karl-Heinz Banse an alle Betroffenen und auch an Menschen, die sich als Spontanhelfer vor Ort anbieten. Weitere Hinweise des Deutschen Feuerwehrverbandes unter www.feuerwehrverband.de/unwetter.
Update, 15. Juli, 11.49 Uhr: Feuerwehrverband trauert um tote Feuerwehrmänner
Der Deutsche Feuerwehrband (DFV) trauert um die beiden in Nordrhein-Westfalen durch das Unwetter gestorbenen Feuerwehrmänner.
"In Gedanken sind wir bei ihren Familien und den Angehörigen der Feuerwehren", sagte DFV-Präsident Karl-Heinz Banse am Mittwoch. Angesichts der Todesfälle rief der Verband deutschlandweit die Feuerwehren dazu auf, ihre Einsatzfahrzeuge zwei Wochen lang mit Trauerfloren zu versehen.
Update, 15. Juli, 11.46 Uhr: Trinkwasser in Eschweiler ausgefallen, Krankenhaus wird evakuiert
Infolge des Starkregens ist in Eschweiler bei Aachen die Trinkwasserversorgung ausgefallen. Es sei eine Wasserleitung gebrochen, die die Innenstadt versorge, teilte die Städteregion Aachen mit.
Die Einwohner von Eschweiler sollten auf unnötigen Wasserverbrauch durch Duschen oder Toilettenspülungen verzichten. Das ebenfalls betroffene Krankenhaus mit derzeit rund 400 Patienten werde im Laufe des Tages geräumt.
Update, 15. Juli, 11.42 Uhr: Bundeswehr beteiligt sich an Rettung mit Panzern und Hubschraubern
Die Bundeswehr setzt bei der Unwetterkatastrophe im Südwesten und Westen Deutschlands Soldaten und schweres Gerät zur Rettung ein.
In NRW seien am Donnerstagmorgen 200 Männer und Frauen mit Bergepanzern, Radladern, schweren Lastwagen und dem Transportpanzer Fuchs in den Einsatz geschickt worden. In Rheinland-Pfalz sind demnach 70 Soldaten mit vier Unimogs und Krankenwagenausstattung unterwegs. Diese sind watfähig, können also auch in überschwemmten Dörfern fahren. Zudem stehen ab sofort zwei Transporthubschrauber NH90 und zwei Rettungshubschrauber LUH SAR bereit.
Update, 15. Juli, 11.38 Uhr: Bayerische Hubschrauber bei Hochwasserhilfe in Rheinland-Pfalz
Nach den schweren Hochwassern in Rheinland-Pfalz sind zwei "Edelweiß"-Hubschrauber der Bayerischen Bereitschaftspolizei zur Luftrettung nach Rheinland-Pfalz geflogen.
Neben der Flugbesatzung sind in den Hubschraubern auch zwei Luftrettungsspezialisten der Wasserwacht und des Bayerischen Roten Kreuzes, um gezielt bei der Rettung aus den Hochwassergebieten zu helfen, wie die Polizei am Donnerstag mitteilte. Die Maschinen würden die in Koblenz ansässige Hubschrauberstaffel unterstützen.
Update, 15. Juli, 11.26 Uhr: Schaulustige behindern Rettungseinsatz
Nach der Hochwasserkatastrophe im Eifel-Ort Schuld im Norden von Rheinland-Pfalz haben Schaulustige nach Angaben der Polizei den Rettungseinsatz behindert.
"Bitte haltet die Rettungswege frei!!!!!", schrieb das Polizeipräsidium Koblenz am Donnerstag auf Twitter. Die Beamten riefen auch dazu auf, Straßensperren zu beachten und in Sicherheit zu bleiben. In überfluteten Gebieten seien die Gefahren unkalkulierbar.
Update, 15. Juli, 11.21 Uhr: Lebensgefahr in Trierer Stadtteil wegen Überflutungen
Die Polizei in Trier hat die Menschen eindringlich dazu aufgerufen, den Stadtteil Ehrang wegen Überflutungen zu meiden. Es bestehe Lebensgefahr, warnte die Polizei am Donnerstag per Twitter.
Nach Angaben der Stadt Trier läuft aktuell der Ortskern von Ehrang voll. "In großen Teilen des Ortes gibt es keinen Strom. Bitte folgen sie den Evakuierungsdurchsagen", schrieb die Stadtverwaltung.
Update, 15. Juli, 11.15 Uhr: Dutzende Vermisste in der Eifel
Im Eifel-Ort Schuld (LK Ahrweil) werden weiterhin Dutzende Menschen vermisst. In der Nacht zum Donnerstag waren dort vier Häuser komplett und zwei weitere Häuser zur Hälfte weggespült worden. Eine Vielzahl weiterer Gebäude sei instabil, es bestehe Einsturzgefahr.
Mindestens vier Menschen kamen dabei ums Leben. Die genaue Anzahl der Vermissten ist laut Polizei ungewiss. Einige der zunächst etwa 70 Fälle hätten sich zwischenzeitlich wohl aufgeklärt, sagte ein Sprecher am Donnerstagvormittag.
Die Polizei hat für Angehörige, die Menschen vermissen, eine Hotline unter der Nummer 0800-6565651 eingerichtet. Die Nummer 110 bittet nur in Notfällen anrufen!
Update, 15. Juli, 11.12 Uhr: Rückgang des Hochwassers in Wuppertal frühestens am Nachmittag
Die Stadt Wuppertal rechnet nach dem vielen Regen nicht vor Donnerstagnachmittag mit einem Rückgang des Pegelstandes der Wupper.
"Noch immer ist der Pegel der Wupper extrem hoch", schrieb die Stadt auf Twitter. Vorher könnten die Wassermassen auch nicht abgepumpt werden. "Denn wohin sollen wir mit dem abgepumpten Wasser, wenn kein Platz zum Ableiten da ist? Dann pumpen wir das Wasser direkt in den nächsten Keller. Wir müssen also leider noch weiter warten."
Update, 15. Juli, 11.06 Uhr: 53-Jähriger nach Sturzflut in Jöhstadt weiter vermisst
Nach einer Sturzflut im Erzgebirge bleibt ein 53-Jähriger aus Jöhstadt weiter vermisst. Die Suche nach dem Mann sei bislang erfolglos gewesen, sagte eine Polizeisprecherin am Donnerstag.
Der 53-Jährige war am Dienstagabend von Wassermassen mitgerissen worden. Seither fehlt von ihm jede Spur. Durch Jöhstadt fließt die Preßnitz, ein Nebenfluss der Zschopau. In oder auf dem Fluss selbst habe zunächst nicht gesucht werden können, weil der Wasserstand viel zu hoch gewesen sei. Die Sturzflut war von Unwettern ausgelöst worden.
Update, 15. Juli, 11.02 Uhr: Telefonleitungen zu Polizeistationen im Hochwassergebiet gestört
Wegen der dramatischen Hochwasserlage in der Eifel sind die Polizeiinspektionen in Bad Neuenahr-Ahrweiler und Adenau derzeit telefonisch nicht erreichbar.
"Die Telefonleitungen dorthin sind allesamt gestört", teilte das Polizeipräsidium Koblenz am Donnerstag mit. Für dringende Anrufe, etwa zu Vermissten, solle die Rufnummer 0800 65 65 65 1 gewählt werden. Der Notruf 112 oder 110 solle nur in dringenden Fällen anrufen werden. "Auskünfte werden dort auf keinen Fall gegeben."
Update, 15. Juli, 10.58 Uhr: Menschen aus Häusern gerettet; kein Strom- und Trinkwasserversorung
Im Eifel-Kreis Bitburg-Prüm sind wegen der Hochwasserlage mehrere Menschen in ihren Häusern von den Wassermassen eingeschlossen worden, unter anderem in Waxweiler. Das sagte der Kreissprecher am Donnerstag in Bitburg.
Menschen mussten gerettet werden - Meldungen über Tote, Verletzte oder Vermisste gebe es jedoch bislang nicht. Der Kreissprecher berichtete auch von mindestens einem eingestürzten Haus.
Nach den heftigen Regenfällen kommt es in mehreren Gemeinden des Kreises Bitburg-Prüm zu Einschränkungen in der Trinkwasserversorgung. Grund seien Stromausfälle. Die Versorgung sei voraussichtlich auf Tage eingeschränkt. Die Bewohner wurden aufgerufen, mit dem vorhandenen Wasser sparsam umzugehen und auf Reinigungsarbeiten zu verzichten.
Update, 15. Juli, 10.52 Uhr: Lage in Altena weiter angespannt
Die Hochwassersituation im Märkischen Kreis in Nordrhein-Westfalen ist weiter kritisch. Die am Mittwoch ausgerufene Großeinsatzlage bleibe bestehen, teilte der Kreis am Donnerstagmorgen mit.
Besonders schlimm sei es nach wie vor in Altena - die Stadt sei noch immer von der Außenwelt abgeschnitten. Es sei auch nicht absehen, wann das Wasser zurückgeht. Insgesamt kämpfen im Märkischen Kreis noch etwa 900 Einsatzkräfte gegen die Fluten. Neben Altena ist die Lage auch in Nachrodt, Werdohl und Teilen von Lüdenscheid besonders angespannt.
Update, 15. Juli, 10.49 Uhr: Frau stirbt in Rheinbach
In Rheinbach bei Bonn ist am frühen Donnerstagmorgen eine tote Frau auf einer Straße entdeckt worden. Ein Zusammenhang mit dem Unwetter, von dem auch Rheinbach mit überfluteten Straßen stark betroffen war, sei wahrscheinlich, erklärte die Bonner Polizei.
Die Tote habe noch nicht identifiziert werden können. Weitere Angaben wurden zunächst nicht gemacht.
Update, 15. Juli, 10.42 Uhr: Kreis Euskirchen berichtet nach Unwetter von acht Toten
Bei dem schweren Unwetter im Kreis Euskirchen im Süden von Nordrhein-Westfalen sind nach ersten Erkenntnissen der Behörden mehrere Menschen ums Leben gekommen.
"Derzeit sind uns acht Todesfälle bekannt", hieß es am Donnerstag auf der Facebook-Seite des Kreises. Genauere Angaben - etwa weshalb genau die Menschen im Zusammenhang mit dem Unwetter starben - machte der Kreis zunächst nicht. Mehr dazu lest Ihr bei TAG24: "Kreis Euskirchen berichtet nach Unwetter von acht Toten - Notruf 112 nicht mehr zu erreichen".
Update, 15. Juli, 10.40 Uhr: Niederschläge von 148 Litern pro Quadratmeter in Rheinland-Pfalz
Bei den Unwettern im Norden von Rheinland-Pfalz sind bis zu 148 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen. Diese Menge ging im Laufe des Mittwochs und in der Nacht nieder, wie das Klimaschutzministerium in Mainz mitteilte.
Für den Hochsommer sei das "ein neues Phänomen", erklärte Ministerin Anne Spiegel (40, Grüne).
Auch an der Mosel verschärft sich die Lage nach Angaben des Ministeriums. Zurzeit werde am Pegel Trier ein Wasserstand bis 9,15 Metern erwartet. Am Oberrhein bilde sich am Pegel Maxau ein erster Hochwasserscheitel aus. Nach kurzem, leichtem Rückgang seien wegen der vorhergesagten Niederschläge ab Donnerstagabend wieder steigende Wasserstände zu erwarten.
Update, 15. Juli, 10.24 Uhr: Niederländische Provinz Limburg unter Wasser
Wegen starken Hochwassers sind Dutzende Bürger in der niederländischen Provinz Limburg im Südosten an der deutschen Grenze in Sicherheit gebracht worden.
Menschen wurden in Sporthallen und Hotels untergebracht. Auch Campingplätze wurden geräumt, wie Behörden am Donnerstag mitteilten. In Valkenburg nahe Maastricht strömt das Wasser durch die Straßen. Keller, Wohnungen und Geschäftsräume sind vollgelaufen. Hunderte von Haushalten haben keinen Strom. Vielerorts wird auch die Armee eingesetzt, um Häuser zu schützen. Straßen und Teile von Autobahnen wurden gesperrt, der Zugverkehr ist eingeschränkt.
Update, 15. Juli, 10.20 Uhr: Bundeswehr hilft in Hagen
Zur Unterstützung der Feuerwehr im Unwetter-Krisengebiet in Hagen sind auch etwa hundert Bundeswehr-Soldaten im Einsatz.
Die Stadt habe am Dienstagnachmittag einen entsprechenden Antrag gestellt. Kräfte aus Unna und Minden seien vor Ort. Unter anderem würden unter der Ägide der örtlichen Feuerwehr Bergepanzer, Tieflader und Kettensägen eingesetzt. Auch der Kreis Mettmann hat einen Hilfeleistungsantrag gestellt, eine Entscheidung steht aus.
Die Polizei der Stadt Hagen berichtete, mit Hilfe der Bundeswehr seien im Bereich Hohenlimburg unbefahrbare Zuwege geräumt worden, um eingeschlossenen Anwohnern helfen zu können.
Update, 15. Juli, 10.16 Uhr: Zwei Tote in vollgelaufenen Kellern in Köln entdeckt
In Köln sind zwei Menschen tot in ihren mit Wasser vollgelaufenen Kellern entdeckt worden. Die Feuerwehr habe die tote Frau sowie den toten Mann am späten Mittwochabend bei Einsätzen gefunden, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Donnerstag mit.
In beiden Fällen hat die Polizei Ermittlungen zur genauen Todesursache aufgenommen", erklärten die Ermittler. Die Leiche der Frau (†72) wurde kurz nach 21.30 Uhr, die des 54-jährigen Bewohners eines Einfamilienhauses kurz vor Mitternacht gefunden. Mehr dazu lest Ihr bei TAG24: "Weitere Todesopfer durch Unwetter: Zwei Menschen leblos in ihren Kellern aufgefunden".
Update, 15. Juli, 10.13 Uhr: Weitere Unwetter drohen
Ein Unwetter hat in der Nacht zu Donnerstag in Nordhessen zu zahlreichen Einsätzen der Feuerwehr geführt.
Der Deutsche Wetterdienst in Offenbach warnt unterdessen: Es kann in dem Bundesland weiter zu schweren Gewittern mit Starkregen und Sturmböen kommen. Mehr dazu lest Ihr bei TAG24: "Viele Feuerwehr-Einsätze nach Unwetter in Hessen, es drohen weitere Gewitter".
Update, 15. Juli, 10.10 Uhr: Laschet in Altena
Ministerpräsident Armin Laschet (60, CDU) hat am Donnerstagmorgen Altena im Märkischen Kreis besucht. Dort war am Mittwochnachmittag ein 46-jähriger Feuerwehrmann nach der Rettung eines Mannes ins Wasser gestürzt. Seine Kollegen hatten ihn kurz darauf nur noch tot bergen können.
Der Unions-Kanzlerkandidat informierte sich in Altena in der Leitzentrale des Kreises beim Landrat und beim Kreisbrandmeister über die Lage. Anschließend fuhr er in die besonders von den Unwettern betroffene Stadt Hagen.
Update, 15. Juli, 10.07 Uhr: Zahlreiche Haushalte in der Eifel ohne Strom
In der Eifel ist es zu einem großflächigen Stromausfall gekommen. Wie eine Sprecherin des Netzbetreibers Westnetz sagte, seien in Rheinland-Pfalz besonders die Kreise Ahrweiler, Vulkaneifel, Mayen-Koblenz, Bitburg-Prüm und Trier-Saarburg betroffen.
Dort ständen zahlreiche Ortsnetzstationen unter Wasser und hätten abgeschaltet werden müssen, wie Westnetz in Saffig mitteilte. Im Landkreis Bernkastel-Wittlich seien vereinzelte Ortschaften ohne Strom. Mehr als 100 Mitarbeiter seien im Dauereinsatz, um an den Orten, wo es möglich ist, die Stromversorgung wieder in Gang zu bringen.
Update, 15. Juli, 10.04 Uhr: Mobilfunknetz in Katastrophengebieten teils ausgefallen
In Teilen von Rheinland-Pfalz läuft seit Stunden ein großangelegter Rettungseinsatz. Polizeihubschrauber sind unterwegs, um Menschen von Hausdächern oder Bäumen zu retten, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer (60, SPD).
Auch die Bundeswehr helfe mit rund 200 Soldaten. Es gebe sehr viele Vermisste, sagte Dreyer. Es sei unklar, ob sie sich selbst hatten retten können. Sie zu erreichen sei schwierig, da das Mobilfunknetz zum Teil ausgefallen sei.
Update, 15. Juli, 9.55 Uhr: Laschet will Hagen besuchen
CDU-Chef Armin Laschet (60) hat wegen der dramatischen Hochwasserlage in der Eifel seinen geplanten Besuch bei der Klausur der CSU-Landesgruppe in Seeon abgesagt.
Das teilte die Staatskanzlei in Düsseldorf am Donnerstag mit. Laschet habe seine Reise durch Süddeutschland abgebrochen und sei nach Nordrhein-Westfalen zurückgekehrt. Am Donnerstagmorgen wollte Laschet die von den Unwettern besonders betroffene Stadt Hagen besuchen und sich dort mit dem Oberbürgermeister ein Bild von der Lage vor Ort machen.
Update, 15. Juli, 9.52 Uhr: 77-Jähriger in Kamen ums Leben gekommen
Bei den Überschwemmungen in Nordrhein-Westfalen ist ein 77 Jahre alter Mann aus Kamen gestorben. Der Mann sei in dem unter Wasser stehenden Keller seines Wohnhauses ums Leben gekommen, teilte die Polizei mit.
Hinweise auf ein Fremdverschulden lägen nicht vor. Die Kriminalpolizei ermittele die Todesumstände.
Update, 15. Juli, 9.42 Uhr: Ort mit 2000 Einwohnern bei Trier durch Hochwasser abgeschnitten
Wegen des Hochwassers sind alle Zufahrtswege zur Gemeinde Kordel im Landkreis Trier-Saarburg abgeschnitten. Der Ort mit rund 2000 Einwohnern ist momentan nicht erreichbar, sagte ein Kreissprecher.
Man versuche nun mit Hilfe der Bundeswehr mit Wasserfahrzeugen die Bewohner zu erreichen. Meldungen über Tote und Vermisste gebe es bisher nicht. Ähnliche Rettungsaktionen gebe es auch an dem wenige Kilometer entfernten Fluss Sauer. Mehr dazu lest Ihr bei TAG24: "Überflutungen in Rheinland-Pfalz: Rund 2000 Menschen durch Hochwasser eingeschlossen".
Update, 15. Juli, 9.41 Uhr: Hotline für Angehörige von Vermissten eingerichtet
Die Polizei hat zur Hochwasserkatastrophe in der rheinland-pfälzischen Eifel eine Hotline für Angehörige sowie ein Internetportal für Videos und Bilder eingerichtet.
Unter der Nummer 0800-6565651 könnten sich Menschen melden, die Angehörige vermissen, schrieb das Polizeipräsidium Koblenz auf Twitter. Unter dem Hinweisportal https://rlp.hinweisportal.de könnten Videosequenzen und Fotos hochgeladen werden, "die Hinweise auf vermisste Personen und Tote geben können".
Update, 15. Juli, 9.40 Uhr: Weitere Häuser von Einsturz bedroht
In der Katastrophenregion im nördlichen Rheinland-Pfalz sind nach Angaben des Mainzer Innenministeriums weitere Häuser vom Einsturz bedroht.
"Die schlimmen Unwetter haben Rheinland-Pfalz mit erbarmungsloser Wucht getroffen und schon innerhalb weniger Stunden zum Einsturz gleich mehrerer Wohnhäuser im Landkreis Ahrweiler geführt», erklärte Innenminister Roger Lewentz (58, SPD) am Donnerstag. Das genaue Ausmaß der Katastrophe sei derzeit noch nicht absehbar.
Update, 15. Juli, 9.35 Uhr: Weniger Unwetterschäden in Bayern
Bayern ist Polizeiangaben zufolge von größeren Unwetterschäden verschont geblieben.
In einigen Regionen habe es in der Nacht zwar stärker geregnet, viele Einsätze habe es allerdings nicht gegeben, teilten Polizeisprecher am Donnerstagmorgen mit. Mehr dazu lest Ihr bei TAG24: "Bayern hatte Glück: Weniger Unwetterschäden als befürchtet in der der Nacht".
Update, 15. Juli, 9.30 Uhr: Zahl der Vermissten in der Eifel steigt auf knapp 70
In dem vom Hochwasser schwer getroffenen Eifel-Ort Schuld im Landkreis Ahrweiler ist die Zahl der Vermissten laut Polizei Koblenz inzwischen auf knapp 70 gestiegen.
Dort waren in der Nacht zum Donnerstag sechs Häuser eingestürzt.
Der Katastrophenfall sei ausgerufen worden. Mindestens vier Menschen kamen nach Angaben der Polizei ums Leben. Der gesamte Landkreis Ahrweiler sei von der Unwetterlage betroffen. Mehrere Orte sind wegen des Hochwassers von der Außenwelt abgeschnitten. Ungefähr 50 Menschen befänden sich nach wie vor auf Hausdächern und müssen gerettet werden.
Update, 15. Juli, 9.27 Uhr: RTL ändert kurzfristig Programm
Die Unwetterlage in Deutschland spitzt sich immer mehr zu. Deshalb ändert RTL heute kurzfristig sein Programm.
Um 20.15 Uhr läuft ein "RTL Aktuell Spezial: Wetterkatastrophe in Deutschland". "Punkt 12" widmet sich schwerpunktmäßig auch der aktuellen Wetterlage und schaltet die gesamte Sendung über immer wieder live in die betroffenen Städte und Regionen. Mehr dazu lest Ihr bei TAG24: "Tief 'Bernd" hält Deutschland in Atem: RTL ändert kurzfristig sein Programm".
Update, 15. Juli, 9.15 Uhr: Bahnverkehr in NRW massiv gestört, A1 und A61 teilweise gesperrt
Durch die Überflutungen und den Dauerregen ist der Bahnverkehr in Nordrhein-Westfalen massiv beeinträchtigt. Die Bahn rief dazu auf, Fahrten von und nach Nordrhein-Westfalen nach Möglichkeit zu verschieben.
Aufgrund von Streckensperrungen fahren zahlreiche S-Bahn- und Regionallinien nicht oder nur eingeschränkt. Auch auf den Autobahnen gibt es erhebliche Wetter-Folgen.
Die Bahnstrecke Köln - Wuppertal - Hagen - Dortmund ist derzeit nicht befahrbar. Der Hauptbahnhof Hagen ist wegen eines Wassereinbruchs gesperrt. Auch auf der Strecke von Köln nach Koblenz über Bonn Hauptbahnhof fahren keine Züge. Erhebliche Einschränkungen gibt es zudem auf der Strecke von Köln nach Dortmund durchs Ruhrgebiet. Züge aus dem Norden und Osten endeten in Münster, Hamm und Dortmund. Aus dem Süden enden die Verbindungen in Koblenz oder Köln.
Die A1 wurde zwischen dem Kreuz Leverkusen und Burscheid wegen überfluteter Fahrbahnen in beiden Richtungen gesperrt.
Auch die A61 zwischen dem Kreuz Bliesheim und dem Kreuz Meckenheim ist in beiden Richtungen gesperrt.
Update, 15. Juli, 9.12 Uhr: Starkregen löst Kurzschluss in Haus in Thüringen aus
Aufgrund von Starkregen ist es zu einem Kurzschluss in einem Mehrfamilienhaus im thüringischen Saalfeld gekommen.
Mehr dazu lest Ihr bei TAG24 unter "Starkregen löst Kurzschluss in Mehrfamilienhaus aus: Feuerwehr kann Schlimmeres verhindern".
Update, 15. Juli, 9 Uhr: Kurzschluss durch Hochwasser - Klinik in Leverkusen geräumt
Wegen einer Störung der Stromversorgung muss in Leverkusen ein Krankenhaus komplett evakuiert werden.
Betroffen seien 468 Menschen, teilte das Klinikum Leverkusen am Donnerstagmorgen mit. Die Maßnahme sei mit der Feuerwehr abgesprochen. Alle Operationen, Termine und Eingriffe seien abgesagt. Mehr dazu lest Ihr bei TAG24 unter "Kurzschluss nach Hochwasser: Leverkusener Klinik wird geräumt, alle OP-Termine abgesagt".
Update, 15. Juli, 8.46 Uhr: Ortschaft bei Bevertalsperre in NRW evakuiert
Nach massiven Regenfällen müssen etwa 1500 Menschen in Hückeswagen im Bergischen Land ihre Wohnungen verlassen.
"Bei den Evakuierungsmaßnahmen muss viel mit dem Boot gemacht werden, weil die Straßen nicht mehr befahrbar sind", sagte ein Polizeisprecher. Betroffen sei vor allem der Stadtteil Kleineichen unterhalb der Bevertalsperre. Mehr dazu lest Ihr bei TAG24 unter "Ortschaft bei Bevertalsperre muss mit Booten evakuiert werden, zwei DLRG-Helfer verletzt".
Update, 15. Juli, 8.20 Uhr: Mann (†82) nach Sturz in überflutetem Keller gestorben
In Solingen ist ein 82 Jahre alter Mann nach einem Sturz im überfluteten Keller seines Hauses gestorben. Bei dem Sturz sei er mit dem Kopf unter Wasser geraten, sagte eine Sprecherin der Wuppertaler Polizei am Donnerstag.
Nach Angaben der Stadt Solingen war der Mann aus einem Kellerschacht gerettet und wiederbelebt worden. Er sei nach dem Transport ins Krankenhaus gestorben.
Update, 15. Juli, 8.18 Uhr: Vier Tote im Landkreis Ahrweiler
Im Landkreis Ahrweiler sind vier Menschen nach schweren Überflutungen ums Leben gekommen. Die genauen Umstände sind noch unklar.
Mehr dazu lest Ihr bei TAG24 unter "Sechs Häuser nach Überflutungen eingestürzt, rund 30 Menschen vermisst".
Update, 15. Juli, 7.54 Uhr: 2000 Einsätze in Trier
Einsatzkräfte haben in der Nacht zu Donnerstag mit dem Hochwasser in der Region Trier gekämpft. Mehr als 4500 Anrufe seien bei der Rettungsleitstelle eingegangen. Feuerwehr und Rettungsdienste wurden zu 2000 Einsätzen rausgeschickt.
In der Stadt Trier drohte zudem die Kyll, ein Nebenfluss der Mosel, im Stadtteil Ehrang überzulaufen. 1600 Menschen wurden in der Nacht mit Durchsagen der Feuerwehr darauf vorbereitet, ihre Häuser und Wohnungen kurzfristig verlassen zu müssen. Auch eine Wache der Berufsfeuerwehr habe gedroht, überschwemmt zu werden. Sie sei mit Sandsäcken geschützt worden. Gegen sechs Uhr schien demnach der Scheitelpunkt der Kyll erreicht zu sein. Eine Evakuierung sei daher nicht nötig gewesen.
Update, 15. Juli, 7.36 Uhr: Alarmbereitschaft in Essen
Auch in Essen war ab dem frühen Mittwochabend hohe Alarmbereitschaft bei allen Einsatzkräften gegeben.
Allein ab 18.40 Uhr gab es "weit über 100 wetterbedingte Einsätze", so die Feuerwehr Essen. Keller im Süden der Stadt liefen voll, Baumteile stürzten auf die Straßen oder knickten komplett um. Mehr dazu lest Ihr bei TAG24 unter "Wetterchaos: Überflutungen, kein Strom, Feuerwehr holt Bewohner aus ihren Häusern".
Update, 15. Juli, 7.32 Uhr: Großeinsatz für Feuerwehr in Schleswig-Holstein
Nach einem starken Gewitterschauer sind die Einsatzkräfte der Feuerwehr in Uetersen in Schleswig-Holstein zu zahlreichen Einsätzen ausgerückt. In rund 60 Fällen wurden am Mittwochabend zwischen 17 und 21 Uhr überflutete Keller, Straßen und Grundstücke leergepumpt, teilte der Kreisfeuerwehrverband mit.
Besonders heftig trafen demnach die Wassermassen die Fußgängerzone, vier Wohnblocks und das Gelände einer Chemiefirma, bei der die Produktionshallen vollzulaufen drohten. Als die Einsatzkräfte bei der Firma eintrafen, hätten Mitarbeiter des Betriebs die Hallen bereits mit dafür vorgesehenen Barrieren gegen das Wasser geschützt. Die Gefahr eines Gefahrgutaustritts habe zu keiner Zeit bestanden, hieß es.
Update, 15. Juli, 7.22 Uhr: In Eifelkreis Häuser eingestürzt, Menschen vermisst
Nach Überflutungen und Dauerregen sind nach Informationen des Südwestrundfunks (SWR) im Ort Schuld bei Adenau in der Eifel sechs Häuser eingestürzt. Nach Angaben der Polizei in Koblenz würden dort derzeit etwa 30 Menschen vermisst, berichtete der SWR am Donnerstagmorgen.
Weitere 25 Häuser sind dem SWR zufolge ebenfalls instabil, es bestehe Einsturzgefahr. Die Lage in Schuld sei unübersichtlich, sagte ein Polizeisprecher dem Sender. Mehr dazu lest Ihr bei TAG24 unter "Sechs Häuser nach Überflutungen eingestürzt, rund 30 Menschen vermisst".
Auch im Eifelkreis Bitburg-Prüm ist die Situation wegen Hochwassers nach Angaben eines Kreis-Sprechers extrem gefährlich.
In Messerich in der Eifel wurden nach Angaben des Kreises zwei Helfer des Technischen Hilfswerks von den Fluten eingeschlossen, es besteht Lebensgefahr, wie der SWR berichtete.
Update, 15. Juli, 7.16 Uhr: Damm der Steinbachtalsperre droht zu brechen - A61 vollgesperrt
Der Damm der Steinbachtalsperre in Euskirchen droht aufgrund des Unwetters zu brechen. Daher sei am Donnerstag die Autobahn 61 zwischen Bliesheim und Meckenheim vollgesperrt worden, teilte die Polizei mit.
Zuvor war die A61 bereits gesperrt worden, weil die Autobahn von Wasser überflutet worden sei. Zur Beobachtung des Dammes seien das Technische Hilfswerk (THW) und die Polizei vor Ort. Der Verkehr wird auf die A565 umgeleitet.
Update, 15. Juli, 7.12 Uhr: Wupper-Talsperre läuft kontrolliert ab
Nach enormen Regenfällen haben die Behörden im Bergischen Land einen unkontrollierten Überlauf der Wupper-Talsperre bei Radevormwald befürchtet. Einsatzkräfte der Feuerwehr können das Wasser mittlerweile jedoch kontrolliert ablaufen lassen, teilte ein Sprecher der Leitstelle Oberbergischer Kreis am frühen Donnerstagmorgen mit.
Nach Angaben vom Amt für Bevölkerungsschutz des Kreises soll durch das Ablaufenlassen Druck vom Sperrdeich genommen werden.
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