Wolfsnachwuchs in Thüringen - Jungtier offenbar mit tödlicher Krankheit infiziert
Erfurt/Ohrdruf - In Thüringen gibt es laut Umweltministerium Wolfsnachwuchs. Aufnahmen einer Fotofalle zeigten einen Wolfswelpen nahe Ohrdruf, teilte das Ministerium am Montag mit.
Die Bilder im dortigen Wolfsterritorium stammen von Mitte Juli. Laut Ministerium zeigen die Fotos, dass das Jungtier offensichtlich an Räude - einer von Milben hervorgerufenen Erkrankung mit Juckreiz, Hautentzündung und Ausfall des Fells - erkrankt ist. Die Erkrankung belaste das Immunsystem der Tiere stark und könne insbesondere bei Jungtieren tödlich enden.
Maßnahmen bei an Räude erkrankten Wölfen sind laut Ministerium dann notwendig, wenn ein erkranktes Tier vermehrt in der Nähe von Menschen oder Siedlungen auftauchen sollte.
In einem solchen Fall entscheide das Kompetenzzentrum Wolf, Biber, Luchs (KWBL) über das weitere Vorgehen, um eine Annäherung und damit auffälliges Verhalten zu unterbinden. Für Menschen sei Räude nicht gefährlich.
Aufnahmen oder andere Belege weiterer Wolfswelpen in der Region gebe es derzeit nicht. Denkbar sei, dass der aktuelle Nachwuchs im Territorium Ohrdruf infolge der Erkrankung verringert wurde.
In Thüringen umfasst die Wolfspopulation nach Einschätzung des Kompetenzzentrums Wolf, Biber, Luchs derzeit etwa zehn der streng geschützten Tiere. Neben dem Territorium im Gebiet Ohrdruf leben sie auch bei Ilfeld (Landkreis Nordhausen), Zella/Rhön (Wartburgkreis) und Neuhaus am Rennweg (Landkreis Sonneberg).
Titelfoto: 123RF/waitandshoot