Winterdienst im Einsatz: Darf hier überholt werden?

Thüringen - Wie verhält man sich richtig, wenn Räumfahrzeuge im Einsatz sind? Die Polizei in Thüringen klärt auf!

Ja, hier darf überholt werden, aber Vorsicht ist geboten!
Ja, hier darf überholt werden, aber Vorsicht ist geboten!  © Thüringer Polizei/Autobahnpolizeiinspektion

Direkt zur Ausgangsfrage: Ja, es darf überholt werden!

Wie die Autobahnpolizei am Dienstag mitteilte, sind Schneepflüge mit einer Geschwindigkeit von circa 60 km/h auf der Autobahn unterwegs, wenn ohne den Einsatz des Schiebeschildes gestreut wird.

Dabei werde das Symbol "Achtung" (Verkehrszeichen 101) am Heck des Fahrzeuges eingeblendet. "Es darf also überholt werden, unabhängig davon, auf welchem Fahrstreifen der Winterdienst fährt." Wie das eingeblendete Verkehrszeichen jedoch schon besage, gelte hier besondere Vorsicht, so die Autobahnpolizei.

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Dies werde zusätzlich durch das gelbe Blinklicht deutlich. Man verwies hierbei auf Paragraf 38, Absatz 3, der Straßenverkehrsordnung. Laut Autobahnpolizei sollte grundsätzlich ein ausreichender Sicherheitsabstand zu dem Streufahrzeug eingehalten werden. Dies gelte auch für den seitlichen Abstand.

Autobahnpolizei: Fahrzeug könnte ins Schleudern geraten

Achtung, hier herrscht Überholverbot!
Achtung, hier herrscht Überholverbot!  © Thüringer Polizei/Autobahnpolizeiinspektion

Ganz so einfach verhält es sich mit dem Überholen jedoch nicht!

"Kommt es zum Einsatz des Schiebeschildes, so ist der Winterdienst nur noch mit einer Geschwindigkeit von ca. 30 km/h unterwegs und am Heck des Fahrzeuges wird auf einer Tafel zusätzlich Überholverbot (VZ 276) angezeigt. Dann sollte man Räumfahrzeuge nicht überholen."

Wie die Autobahnpolizei weiter mitteilte, würden bei starkem Schneefall mehrere Räumfahrzeuge versetzt hintereinanderfahren, um die gesamte Fahrbahnbreite zeitgleich von Schnee zu befreien. Dadurch werden Schnee und Matsch aufgewirbelt und nach rechts an den Fahrbahnrand geschoben.

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"Setzt man nun zu einem riskanten Überholmanöver an, so riskiert man, genau diese Schneemassen vor oder auf das eigene Fahrzeug geschoben zu bekommen." Was dann folge, sei ein "waghalsiges" Ausweichmanöver, "wodurch das Fahrzeug ins Schleudern geraten könnte".

Des Weiteren lasse sich der Straßenzustand vor dem Winterdienst schlecht einschätzen. "Die Fahrbahn könnte mit Schnee und Eis bedeckt sein - ein weiteres Risiko", hieß es.

Titelfoto: Thüringer Polizei / Autobahnpolizeiinspektion

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