"Weltoffenes Thüringen": Bündnis hat Ziel verfehlt, trotzdem sieht man sich gestärkt!

Von Sebastian Haak

Erfurt - Zu Jahresbeginn hatte sich die Initiative "Weltoffenes Thüringen" gegründet – auch um ein Erstarken der AfD zu verhindern. Trotz der zuletzt guten AfD-Wahlergebnisse sieht sich das Bündnis gestärkt.

Die Initiative "Weltoffenes Thüringen" hat nach eigenen Angaben inzwischen rund 8000 Mitglieder. (Archivbild)
Die Initiative "Weltoffenes Thüringen" hat nach eigenen Angaben inzwischen rund 8000 Mitglieder. (Archivbild)  © Martin Schutt/dpa

Die Initiative "Weltoffenes Thüringen" hat nach eigenen Angaben inzwischen rund 8000 Mitglieder. Neben Privatpersonen gehörten auch Organisationen und Unternehmen aus dem gesamten Freistaat dem Bündnis an. "Es gibt ein großes Interesse und eine große Bereitschaft und auch viel Energie, um weiterzumachen", sagte der Sprecher der Initiative, Eric Wrasse, der Deutschen Presse-Agentur.

Das Bündnis hatte sich Ende Januar dieses Jahres gegründet - auch um einen Wahlerfolg der AfD zu verhindern. Dieses Ziel hat das Bündnis verfehlt. Die vom Landesverfassungsschutz als gesichert rechtsextremistisch eingestufte Partei wurde bei der Landtagswahl im September stärkste Kraft und erlangte eine Sperrminorität im Parlament.

In den nächsten Monaten sei nicht die Gewinnung weiterer Mitglieder das vorrangige Ziel. Vielmehr gehe es für das Netzwerk darum, die Menschen in den verschiedenen Mitgliedsorganisationen und -unternehmen wirklich zu erreichen, betonte Wrasse.

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Zu den Mitgliedern der Initiative gehören unter anderem große Organisationen wie der Landessportbund, verschiedene Gewerkschaften und die Landesärztekammer.

Bei der Landtagswahl Anfang September wurde die AfD stärkste Kraft. (Archivbild)
Bei der Landtagswahl Anfang September wurde die AfD stärkste Kraft. (Archivbild)  © Martin Schutt/dpa

Sprecher: "Wir wollen, dass man sich nicht in einer Schlechte-Laune-Erzählung verkriecht"

Das Netzwerk stehe für ein vielfältiges Thüringen, in dem die Menschenwürde und die Menschenrechte geachtet würden. Wichtig ist laut Wrasse, zu vermitteln, dass die Initiative nicht so sehr gegen etwas stehe, sondern Werte vertrete.

"Wir wollen zeigen, dass Thüringen ein lebenswertes Bundesland ist und das viele Menschen dazu beigetragen haben, dass es hier Erfolgsgeschichten zu erzählen gibt."

Nur so lasse sich dem Frust vieler Menschen etwas entgegensetzen. "Wir wollen, dass man sich nicht in einer Schlechte-Laune-Erzählung verkriecht, sondern mit einem positiven Blick nach vorn schaut."

Titelfoto: Martin Schutt/dpa

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