Wegen ihm eskalierte es zuletzt: Rechter Liedermacher spricht erneut bei Protesten in Südthüringen
Schleusingen - In Schleusingen (Landkreis Hildburghausen) demonstrierten am Mittwochabend erneut Hunderte Menschen gegen Pläne, aus einem ehemaligen Krankenhaus eine Flüchtlingsunterkunft zu machen. In dem Gebäude sollen 80 bis 100 Flüchtlinge untergebracht werden.
Die Sonne scheint an diesem Mai-Abend über den idyllisch gelegenen Ort in Südthüringen. Da, wo auch am Mittwochabend Deutschlandfahnen wehen. Es wird getrommelt und marschiert - gegen eine geplante Flüchtlingsunterkunft.
Die Demo gegen die Vorhaben des Landkreises startete gegen 18.30 Uhr mit einer Standkundgebung auf dem Markt. Circa eine Dreiviertelstunde später setzten sich laut Polizeiangaben ungefähr 380 Menschen über die Burgstraße auf die Zeile in Form eines Aufzuges in Bewegung. Die Abschlusskundgebung vor dem ehemaligen Krankenhaus endete gegen 20 Uhr.
Bei den Protesten dabei war erneut auch der rechte Liedermacher Axel Schlimper, bei dem es sich übereinstimmenden Medienberichten zufolge, um einen Rechtsextremisten handelt.
Auch diesmal sprach er via Mikrofon zu den Menschen. Das war besonders brisant, da es bei der Demo am 10. Mai ausgerechnet deshalb eskaliert war, weil Schlimper das Wort ergriffen hatte.
Neonazis und Rechte demonstrieren mit
Bei der Demo vor zwei Wochen wurde er von dem Versammlungsleiter aufgefordert, seine Rede zu beenden. Dem kam er jedoch nicht nach. Anschließend kam es zu einer Rangelei - die Polizei musste eingreifen. Wie der MDR berichtete, soll Axel Schlimper den Rechtsextremismus verherrlicht haben.
Nach Angaben von News5 sollen sich auch diesmal Neonazis und Personen aus dem rechten Spektrum unter die Teilnehmer gemischt haben.
Die vom Bündnis für Demokratie und Weltoffenheit angemeldete Gegenversammlung war zum wiederholten Male zahlenmäßig deutlich kleiner. Wie die Polizei am Mittwochabend mitteilte, folgten 48 Menschen dieser Versammlung.
Den Angaben zufolge verliefen beide Demos "ohne besondere Vorkommnisse".
Titelfoto: News5/Ittig