Von Dürre und Trockenheit geschädigt: DAS steht als Weihnachtsbaum im Thüringer Umweltministerium

Erfurt - Nicht zu kahl soll er sein! Eine Mindestanforderung an den Weihnachtsbaum, die für so manch eine Familie hierzulande gelten dürfte - nicht nur in Thüringen. Die Fichte, die Thüringens Minister für Umwelt, Energie und Naturschutz (TMUEN) am Montag ins Haus beziehungsweise ins Foyer des Ministeriums geschleppt hat, dürfte diesen Anspruch meilenweit verfehlen.

Bernhard Stengele (61, Bündnis 90/Die Grünen), geschäftsführender Thüringer Minister für Umwelt, Energie und Naturschutz, schmückt die geschädigte Fichte.
Bernhard Stengele (61, Bündnis 90/Die Grünen), geschäftsführender Thüringer Minister für Umwelt, Energie und Naturschutz, schmückt die geschädigte Fichte.  © Jacob Schröter/dpa

Wie schon im vergangenen Jahr hat man sich beim Ministerium einen geschädigten Baum ins Haus gestellt. Die drei Meter große lichte Fichte, die nach Angaben des Ministeriums von Dürre und Trockenheit geschädigt ist, schleppte der geschäftsführende Minister Bernhard Stengele (61, Bündnis 90/Die Grünen) am Montag höchstpersönlich.

Die Idee, sich einen solchen Baum ins Haus zu stellen, war Stengele gemeinsam mit anderen Experten im Austausch bei einem der vielen Termine draußen im Wald gekommen, wie TAG24 im Gespräch mit einem Sprecher des Ministeriums erfuhr. Bereits 2023 hatte man deshalb ein geschädigtes Exemplar zum Weihnachtsbaum auserkoren.

Nun, in diesem Jahr, also wieder ein alles andere als perfekter Weihnachtsbaum - zumindest, wenn es nach dem Anspruch auf ein dichtes, grünes Kleid geht. Man könne mit Fug und Recht behaupten, dass die Meinungen - in Sachen Optik - auseinandergehen. Allerdings gebe es auch viele, die sagen, dass es eine gute Idee sei, so der Sprecher.

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So hätten Besucher in der Vergangenheit auch schon neugierig nachgefragt, was es denn mit dem Baum auf sich habe. Und das dürfte offenbar auch so gewollt sein! Es gehe darum, an den Zustand des Waldes zu erinnern, führt der Sprecher weiter aus.

Stengele schleppt die geschädigte Fichte ins Haus. Der Baum kommt nach Angaben des Ministeriums von der Forstbetriebsgemeinschaft (FBG) Leuchtenburg.
Stengele schleppt die geschädigte Fichte ins Haus. Der Baum kommt nach Angaben des Ministeriums von der Forstbetriebsgemeinschaft (FBG) Leuchtenburg.  © Jacob Schröter/dpa
Der geschädigten Fichte wurde die Ehre erwiesen, Weihnachtsbaum zu sein. Der Baum trägt übrigens auch etwas vom geschädigten Baum aus dem Vorjahr an sich. Stichwort Upcycling! So wurde der Baum 2023 genutzt, um Baumschmuck herzustellen, wie TAG24 im Gespräch mit einem Ministeriumssprecher erfuhr.
Der geschädigten Fichte wurde die Ehre erwiesen, Weihnachtsbaum zu sein. Der Baum trägt übrigens auch etwas vom geschädigten Baum aus dem Vorjahr an sich. Stichwort Upcycling! So wurde der Baum 2023 genutzt, um Baumschmuck herzustellen, wie TAG24 im Gespräch mit einem Ministeriumssprecher erfuhr.  © TMUEN/Montage

Minister: "Gerade deshalb bekommt er seinen angemessenen Platz"

"Der Waldzustandsbericht hat es uns gerade gezeigt: Dem Wald in Thüringen geht es zwar etwas besser, aber rund 80 Prozent der Bäume sind nicht richtig gesund", so der Minister nach Angaben des Ministeriums. Die Klimaveränderungen und die Trockenheit würden sich bemerkbar machen, "wenn die Bäume, die unter Stress leiden mit spärlicheren Nadeln reagieren", so der geschäftsführende Minister laut TMUEN weiter.

"Auch dieser Baum bekommt gerade deshalb seinen angemessenen Platz im Foyer. Wir werden ihn schmücken und ehren", hatte sich der Grünen-Politiker bereits vor dem Baum-Anputz zum 2024 auserkorenen Weihnachtsbaum geäußert, wie aus weiteren Angaben des Ministeriums hervorging.

Nun steht sie also da, im Foyer des Thüringer Ministeriums für Umwelt, Energie und Naturschutz - die weiterhin ziemlich lichte, nicht perfekte Fichte, doch ihr hat man die Ehre gegeben, Weihnachtsbaum zu sein. Ein Weihnachtsbaum, der daran erinnert, dass es nach wie vor vielen Bäumen nicht gutgeht!

Titelfoto: Jacob Schröter/dpa

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