Vierfach-Mama stirbt wenige Wochen nach Krebsdiagnose: Kinder sind jetzt Vollwaisen
Ilmenau - Im März dieses Jahres bekam Maria Ellwanger (†39) aus Geratal (Ilm-Kreis) eine schreckliche Diagnose: Die vierfache Mutter ist unheilbar an Krebs erkrankt! Nur wenige Wochen später ist die Thüringerin verstorben.
"Man kann den Schmerz nicht in Worte fassen", sagt Dagmar H. im Gespräch mit TAG24. Anfang Juni hat die 67-Jährige ihre Tochter Maria im Alter von gerade einmal 39 Jahren verloren. Dabei hieß es doch von ärztlicher Seite, dass sie noch ein, höchstens zwei Jahre, habe, wie uns Maria im Mai berichtet hatte.
Doch nun ging alles so unfassbar schnell! Es sei ihr plötzlich schlechter gegangen, berichtet Mama Dagmar. Maria kam ins Krankenhaus!
Am Ende habe sie nicht mal mehr sehen können, weil die Metastasen bereits in den Kopf gestreut hätten, so die 67-Jährige. "Was die Kleine leiden musste", sagt Dagmar - so, als ob Maria noch ein kleines Kind gewesen wäre. Doch irgendwie war sie das ja auch und sie wird es für ihre Mutter wohl auch immer bleiben - ihr kleines Mädchen Maria.
"Sie lebt in ihren Kindern weiter", ist sich Dagmar sicher. "Ich sehe meine Tochter in ihnen", schiebt sie hinterher. Dabei spielt sie auf die vier Kinder, die Maria hinterlässt, an.
Nach dem Tod ihrer Mutter sind bis auf Steven (23) und Noemie (14), die jüngsten Kinder Larissa (5) und Levin, der Ende Juni drei Jahre alt wird, Vollwaisen. Denn als hätte das Schicksal nicht schon schlimm genug zugeschlagen, verstarb bereits im vergangenen Jahr Ehemann Björn (†43).
Mama Dagmar: "Ich will mich bedanken!"
"Wir hätten das alle niemals für möglich gehalten, dass es plötzlich so schnell geht", sagt Dagmar, die sich im Gespräch mit der Redaktion bemüht, die Fassung nicht zu verlieren. So gern wollten Kinder, Geschwister, Mama Dagmar, die ganze Familie noch einmal mit Maria an die Ostsee reisen. Ein Vorhaben, das sich leider nicht mehr erfüllen sollte.
Dagmar H. könnte so wütend sein, könnte den Ton uns gegenüber so schlecht treffen - man würde es ihr nicht im Geringsten übel nehmen! Stattdessen aber verkörpert sie das komplette Gegenteil! Sie bedankt sich sogar bei uns - für die Berichterstattung, in der wir auch auf eine Spendenaktion hingewiesen hatten. "Ich will mich bedanken", sagt sie gleich zu Beginn ihres Anrufs. Sie wolle auch ihren Dank gegenüber all den Menschen aussprechen, die einen Beitrag geleistet haben.
Ursprünglich war das Geld unter anderem für eine sehr teure Therapie, die Hoffnung weckte, geplant. Nun aber soll dieses Geld an die Kinder gehen. "Damit sie es hoffentlich ein wenig leichter haben mit dem schweren Verlust von Vater und Mutter in dieser kurzen Zeit klarzukommen", heißt es auf der Spenden-Plattform "gofundme".
Der Tod von Maria sei für alle ein einschneidendes Erlebnis gewesen, jeder empfinde die Trauer anders, meint Dagmar. Bei ihr selbst sei es so, dass es Tage gebe, an denen sie einigermaßen klarkomme, und dann sind da die Tage, an denen sie die Gefühle einfach nicht mehr bändigen kann. Dass das eigene Kind das Lebensende eher erreicht, sei so unfassbar schwer zu ertragen.
Titelfoto: Maria Ellwanger